Neues Gemeindezentrum in Edingen soll 2019 fertig sein
Gemeindevisitation in Edingen: Kommission begeistert von interreligiösem Konzept in Kindergarten - Drei Ziele vereinbart

Alle sechs, sieben Jahre schickt der Bezirkskirchenrat ein Visitationsteam aus Haupt- und Ehrenamtlichen in die Gemeinden. In der evangelischen Gemeinde in Edingen wurde viel gelobt und über Verbesserungsmöglichkeiten gesprochen. Foto: Pilz
Von Nicoline Pilz
Edingen-Neckarhausen. Mit einem Gottesdienst, in dem Dekanin Monika Lehmann-Etzelmüller die Predigt hielt und einer anschließenden Gemeindeversammlung, ging die Visitationswoche in der evangelischen Gemeinde in Edingen zu Ende. Alle sechs, sieben Jahre schickt der Bezirkskirchenrat als leitendes Gremium im Kirchenbezirk Ladenburg-Weinheim ein Visitationsteam aus Haupt- und Ehrenamtlichen in die Gemeinden: Der gemeindliche Besuch untereinander zum Austausch und Trost ist bereits in der Bibel so formuliert.
Ein "wahrer Schatz an Kirchenmusik"
Gleichzeitig hat eine Visitation kontrollierende Anteile, was die Arbeit im Pfarramt und die Geschäftsführung betrifft; zudem ist es ein Instrument der Organisationsentwicklung der Landeskirche, um zusammen mit den Leitungskreisen zu überlegen, welche Ziele eine Gemeinde hat oder haben könnte.
"Wir sind sehr freundlich bei Ihnen aufgenommen worden", sagte Lehmann-Etzelmüller. Sicher gebe es in Edingen eine "spezielle Situation" mit dem Abschied von Gebäuden und damit einhergehend auch Sorgen, den Gruppen und Kreisen Begegnungsorte zu erhalten, um ein "Auseinanderbröckeln der Gemeinde" zu verhindern.
Beeindruckt zeigte sich die Kommission, besetzt mit der Dekanin und mit den Kirchengemeinderäten Siegfried Rehberger aus Dossenheim, Hanna Beckemeier aus Ilvesheim und Christian Hoffmann aus Weinheim (Peterskirche), vom interreligiösen Konzept des Melanchthon-Kindergartens "Engel der Kulturen", vom "wahren Schatz an Kirchenmusik" und der Motivation der Erzieherinnen beider Kindergärten. Drei Zielvereinbarungen formulierte die Kommission in Zusammenarbeit mit dem Leitungskreis der Kirchengemeinde: Die erste betrifft den Neubau eines Gemeindezentrums, wobei der dicke Knoten, was die Grundstückssituation, den Verkauf des Anna-Bender-Hauses an die Kommune und die Frage, wo das neue Zentrum stehen soll, durchtrennt ist.
Jetzt gehe es an die Realisierung, sagte die Dekanin. Als ambitioniertes Ziel legte die Kirchengemeinde einen Einzug pünktlich zu Weihnachten 2019 vor. Das sei "sportlich, aber nicht unmöglich", erklärte dazu Bürgermeister Simon Michler auf Anfrage der RNZ. Die beiden weiteren Zielvereinbarungen gelten neuen Angebote für Erwachsene und Jugendliche nach der Konfirmation. Hier soll es mehr Impulse geben, gedacht ist an Männerabende, Ausflüge, Abendandachten und Glaubenskurse. "Neue Konzepte für die Jugendarbeit suchen viele Gemeinden", sagte Lehmann-Etzelmüller.
Eventuell könne man hier mit anderen Organisationen kooperieren und sich bei anderen Gemeinden umschauen, was dort gut läuft. "Es gibt auch hier Jugendarbeit wie zum Beispiel die Jungbläserausbildung. Das ist auch sehr wichtig", betonte die Dekanin.
Verbesserungsbedarf scheint es beim Konfirmandenunterricht zu geben, wie zwei Einwürfe aus der von Gisela Grass und Werner Lieberknecht geleiteten Versammlung andeuteten: Zu viele Konfirmanden ließen sich anderswo konfirmieren, es fehle an einer Jugendgruppe, die sie an die Gemeinde binde.
Hans-Peter Körner gab zurück, es seien 21 Konfirmanden, das sei wieder mehr als früher. Die Dekanin schlug vor, sich in der Sache vom landeskirchlichen Beauftragten beraten zu lassen.
Eine weitere Bitte aus der Versammlung lautete, "am Projekt Gemeindezentrum Kommunikation zu üben." Das habe sich der Kirchengemeinderat vorgenommen, hieß es von dessen Seite. "Achten Sie aufeinander", gab die Dekanin der Kirchengemeinde mit auf den Weg.



