Hutter-Nachfolger: "Cube" pachtet Weinheims Schlossgastronomie

Der hessische Gastronomiebetrieb hatte das Glück auf seiner Seite - Am Ende entschied das Los

06.07.2016 UPDATE: 07.07.2016 06:00 Uhr 1 Minute, 36 Sekunden

Die Weinheimer Schlossgastronomie ist besonders für ihre Terrasse bekannt. Diese bietet neben einem malerischen Blick in den Schlosspark auch Platz für Künstlerauftritte. Foto: Dorn

Weinheim. (web) Natürlich: Das Leben besteht nicht nur aus Fußball. Aber die Parallelen zwischen der Ratsentscheidung über die Vergabe der Schlossgastronomie und dem Deutschland-Italien-Kracher drängen sich einfach zu sehr auf. Hier wie dort wollte und wollte kein klares Ergebnis zustande kommen. Und am Ende war es der Zufall, der über Sieg und Niederlage entschied.

Wie berichtet, gingen in der gestrigen, nicht-öffentlichen Hauptausschusssitzung vier Bewerber ins Rennen: Die Hirschberger Hotelchefin Sabine Grüber, der Weinheimer Unternehmer Raul Salazar, die ebenfalls in der Zweiburgenstadt tätige Familie Molaro - sowie das Hanauer Gastronomieunternehmen Cube. Nach RNZ-Infos war für die Molaros und Sabine Grüber nach dem ersten Wahlgang Schluss. Grüber bekam eine Stimme, jeweils acht entfielen auf Salazar und Cube-Geschäftsführer Thorsten Bamberger.

Auch nach dem zweiten Wahlgang stand es acht zu acht. Die Erklärung für die "fehlende" Stimme: Enthaltungen oder ungültige Stimmabgaben zählen nicht. Das Los musste entscheiden. Und hierbei hatte das "Cube" das Glück auf seiner Seite - ab November kann das Unternehmen in Weinheim durchstarten.

Nachdem sich die RNZ am Dienstag in der lokalen Gastroszene umgehört hatte, kam gestern Mittag auch der Kontakt zu Cube-Geschäftsführer Thorsten Bamberger zu Stande. Der stammt zwar nicht aus Weinheim, unterhält aber seit längerer Zeit Geschäftsbeziehungen zu Kurpfälzer Partnern und wurde auf die auslaufende Pacht in Weinheim aufmerksam.

Als Hauptthema schwebt ihm eine "schöne, bodenständige, rustikale Gastronomie" vor. Die Erzeugnisse der Region sollen sich auf Speise- und Weinkarte widerspiegeln. Daneben will er seinen Gästen auch Menu- und Mittagstischangebote unterbreiten - und in den nächsten Monaten 100 000 bis 150.000 Euro in die Renovierung der Gastronomie investieren. Küchenchef wird Thorsten Klett, der bereits Sous-Chef im Hotel Maingau und Küchenchef im Kempinski Hotel Falkenstein war.

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In Hanau ist Bamberger vor allem als Betreiber des "Culture Club" bekannt. Neben dem Restaurant-, Bar- und Discobetrieb finden hier Kulturveranstaltungen statt. Bamberger selbst hat ein Faible fürs Kabarett: "Obwohl wir weniger Platz für Zuschauer haben als größere Locations, treten bei uns sehr bekannte Leute auf, weil weil sie die Atmosphäre schätzen." Er hofft, auch im Weinheimer Schloss entsprechende Angebote etablieren zu können. "Ich habe mich schon umgesehen, was die anderen Veranstalter zu bieten haben. Ich denke, man könnte sich ganz gut ergänzen", sagt er. Hierfür will er auch in den Ausbau des Schlosskellers investieren.

Für Weinheim ebenfalls nicht ganz uninteressant: In Bambergers Restaurants finden auch regelmäßig Firmen- und Familienfeiern statt. Außerdem ist er unter anderem Pächter im hessischen Schloss Philippsruhe - und kennt sich mit herrschaftlichem Ambiente folglich aus.

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