Hirschberg bekommt neun Kilometer Kabel für schnelles Internet
Telekom verlegt Glasfaserleitungen in Hirschberg - Netz soll zwischen April und Juni in Betrieb gehen

Von Stefan Zeeh
Hirschberg. Rot-weiße Absperrgitter sind seit einigen Wochen im Ortsbild von Hirschberg zahlreich zu sehen. Im Schutze dieser Absperrungen wird ein kleines Stück des Weges aufgegraben. Kunststoffrohre schauen hervor, in die die Deutsche Telekom neue Leitungen einzieht, die in großen Verteilerkästen münden. Hintergrund dieser Bautätigkeit ist der Anschluss Hirschbergs an das Glasfasernetz (VDSL-Netz) der Deutschen Telekom.
"23 Verteilerkästen werden aufgebaut und neun Kilometer Glasfaserleitungen verlegt", berichtete die Regio-Managerin Infrastrukturvertrieb der Deutschen Telekom, Ana Pia Engel, bei einem Pressetermin an einer dieser Baustellen in der Heddesheimer Straße. Das Glasfaserkabel besteht aus 96 einzelnen Fasern, und diese sind extrem dünn. "Etwa zehn Mal dünner als ein menschliches Haar", erklärte Monteur Florian Günster, der die einzelnen Fasern an den Verteilerkästen miteinander verbindet.
Hintergrund
Wer sich für einen der neuen Anschlüsse der Deutschen Telekom interessiert, der kann auf verschiedene Weise weitere Informationen über Geschwindigkeiten und Tarife erhalten. So wird am Freitag, 15. April, von 10 bis 18 Uhr und am Samstag, 16. April, von 10 bis 16 Uhr ein
Wer sich für einen der neuen Anschlüsse der Deutschen Telekom interessiert, der kann auf verschiedene Weise weitere Informationen über Geschwindigkeiten und Tarife erhalten. So wird am Freitag, 15. April, von 10 bis 18 Uhr und am Samstag, 16. April, von 10 bis 16 Uhr ein Infotruck der Deutschen Telekom beim Supermarkt in Großsachsen stehen. Darüber hinaus findet am Donnerstag, 12. Mai, ab 19 Uhr ein Informationsabend zum Netzausbau und den Telekom-Produkten in der Alten Turnhalle in Großsachsen statt. Zusätzlich lässt sich der Ausbaustand des Glasfasernetzes im Internet auf der Seite www.telekom.de/schneller verfolgen. Eine Vorab-Registrierung für die neuen Anschlüsse an das VDSL-Netz ist im Telekom Shop in Weinheim, Hauptstraße 73, oder unter der kostenlosen Hotline 08 00/ 3 30 30 00 möglich. ze
Was früher nur unter dem Mikroskop möglich war, geschieht heute mit ein paar Handgriffen direkt an der Baustelle auf einem kleinen Tisch. Zunächst werden die miteinander zu verbindenden Glasfaserenden exakt mit einem Diamantschneider abgeschnitten. In einem sogenannten thermischen Fusionsspleiss kommen die beiden Faserenden dann punktgenau aneinander und werden mit einem Lichtbogen miteinander verschweißt. All dies geschieht in Sekundenschnelle.
In den Verteiler- oder Multifunktionskästen geschieht die Anbindung der Glasfasern mit den Kupferkabeln, die zu den einzelnen Haushalten führen. Dadurch entfallen zusätzliche bauliche Veränderungen in den Wohnungen der Kunden. Um die extrem hohe Datengeschwindigkeit des Glasfasernetzes beim Übergang auf die herkömmlichen Kupferleitungen zu erhalten, setzt die Deutsche Telekom das sogenannte Vectoring ein - eine spezielle Kanalcodierung, die Störungen auf den Kupferkabeln reduziert. Beim Herunterladen von Daten aus dem Netz sollen dann bis zu 100, beim Heraufladen von Daten bis zu 40 Megabit pro Sekunde möglich sein.
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Der Bau des Glasfasernetzes in Hirschberg ist aber nur ein Teil des Netzausbaus, der derzeit entlang der Bergstraße von Laudenbach bis nach Hirschberg stattfindet. "Rund 33 000 Haushalte können so vom schnellen Internet profitieren", erläuterte Ana Pia Engel. Zwischen dem 18. April und dem 13. Juni soll das Netz sukzessive in Betrieb gehen. Diese doch recht lange Zeitspanne erklärt sich dadurch, dass die einzelnen Anschlüsse noch an das Service-System der Telekom angeschlossen werden müssen. Nur so können die dortigen Mitarbeiter zum Beispiel etwaige Schäden an den Verbindungen direkt an den Computern an ihren Arbeitsplätzen erkennen. Hirschbergs Bürgermeister Manuel Just war voll des Lobes über die Zusammenarbeit mit der Deutschen Telekom. Diese habe immer versucht den besten Standort für die neuen Verteilerkästen zu finden, obwohl in den alten Ortskernen oft kaum Platz war.
Just machte aber auch deutlich, dass das Glasfasernetz der Deutschen Telekom nicht den Breitbandausbau mit Glasfaser durch den Zweckverband "fibernet.rnk" im Rhein-Neckar-Kreis ersetze. Im Gegensatz zum Netz der Deutschen Telekom werden dabei nämlich die Glasfaserkabel bis in die Häuser verlegt. Demgegenüber schließe die Deutschen Telekom mit ihrem Glasfasernetz einen Versorgungsengpass, den der Zweckverband nicht so schnell hätte schließen können. So werde auch der Hirschberger Gewerbepark erst im kommenden Jahr an das Glasfasernetz des Kreises angeschlossen. Geringe Übertragungsraten von 700 Kbit gehörten hier, laut dem stellvertretenden Hauptamtsleiter Michael Frank allerdings bereits seit Längerem der Vergangenheit an.