Flüchtlinge ziehen in Hirschberg doch noch nicht ein
Containeranlage wird abgenommen - Neues Datum für den Einzug gibt es noch nicht - Möblierung zunächst in Wiesloch

Andreas Häffner von Bau und Vermögen des Kreises (li. oben, im Küchenbereich) zeigte der RNZ die 57 Meter lange Anlage am Hilfeleistungszentrum (unten). Oben in der Mitte ein (noch) unmöbliertes Zimmer, rechts oben der Blick in einen Duschcontainer. Foto: Dorn
Von Nicoline Pilz
Hirschberg. Der Runde Tisch Asyl und seine Arbeitsgruppen stehen in den Startlöchern, die Containeranlage zur Unterbringung von 100 Flüchtlingen neben dem Hilfeleistungszentrum in der Galgenstraße ist errichtet: Heute erfolgt die Abnahme der Anlage zwischen der ausführenden Firma ELA Container GmbH, dem Eigenbetrieb des Rhein-Neckar-Kreises Bau und Vermögen sowie dem Ordnungsamt des Kreises als staatlicher unterer Verwaltungsbehörde.
Das teilte Andreas Häffner von Bau und Vermögen beim Rundgang mit der RNZ durch die wie im Legosystem zusammengefügten Einzelcontainer mit. Sie bilden ein Gebäude mit den Abmessungen 57 Meter Länge und 14,55 Meter Breite. Jeder Wohnraum wird mit vier Personen belegt, es gibt einen Wasch- und Trockenraum mit jeweils fünf Trocknern und Waschmaschinen, zwei Küchen mit Spülen und Herden mit Sicherheitsabschaltung sowie zwei Dusch- und drei WC-Container mit insgesamt zwölf Waschbecken und zehn Duschen, getrennt für Frauen und Männer sowie Rauchmelder in jedem Zimmer. Einfachste Ausstattung, Luxus ist hier nicht vorhanden.
Alle Anschlüsse sind verlegt, die Stromversorgung ist da, und auch die Satellitenschüsseln zum Fernsehempfang sowie die Elektroheizungen hängen bereits. Abwasserrohre laufen in die Kanalisation, der abgetragene Erdaushub wartet am Osteingang darauf, auf dem Außengelände verteilt zu werden. Hier könnte eventuell ein kleiner Garten entstehen, wenn sich die neuen Bewohner und die freiwilligen Helfer gemeinsam überlegen, wie das Ganze aussehen soll.
Allein die Möblierung fehlt noch - und diese kann auch noch auf sich warten lassen, wie Kreispressesprecherin Silke Hartmann auf Anfrage mitteilte. "Dafür gibt es noch keinen Termin", erklärte sie. Das bedeutet, dass auch die Unterbringung der Flüchtlinge in der Gemeinschaftsunterkunft nicht Anfang Mai erfolgen wird, wie zuletzt gemutmaßt wurde. Auch hierfür gibt es noch kein genaues Datum.
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Denn zurzeit liegt der Fokus des Rhein-Neckar-Kreises darauf, von den 7100 Menschen in der vorläufigen Unterbringung, jene 2100, die in Notunterkünften untergebracht sind, auf neue Gemeinschaftsunterkünfte zu verteilen. Dabei werden sieben Gewerbehallen und die Kreissporthalle in Wiesloch geräumt, um die Flüchtlinge besser unterzubringen und betreuen zu können. Landrat Stefan Dallinger erklärte, dass zunächst in Wiesloch die Kreissporthalle bis Frühsommer freigemacht werden soll, um sie nach Sanierungsarbeiten wieder dem Schul- und Vereinssport zur Verfügung stellen zu können. Aus diesem Grund wird die neue Containeranlage in Wiesloch zuerst möbliert.
Wenn dieses Projekt abgeschlossen ist, wird voraussichtlich Hirschberg folgen. Ob es dabei bleibt, ist ungewiss: "Es gibt ständig Änderungen", meinte Silke Hartmann. Tatsächlich sind die Zugangszahlen an Flüchtlingen im April von wöchentlich rund 200 Menschen noch im Februar und März auf 80 Personen gesunken. Der Rhein-Neckar-Kreis habe seine Hausaufgaben gemacht, so Dallinger, und sei seiner Aufnahmeverpflichtungen nachgekommen. Doch angesichts der Not der Flüchtlinge und der aktuellen Entwicklung gebe es noch keine Möglichkeit, im Aufbau neuer Gemeinschaftsunterkünfte nachzulassen.



