CDU Hirschberg

Vortragsabend thematisiert Verkehrsproblem in Großsachsen

Vortrag "Verkehrsproblem Großsachsen - Verkehrsinfarkt oder Zukunftslösung?" - Just sah in Süd- und Westumgehung weitere Möglichkeiten

05.05.2017 UPDATE: 06.05.2017 06:00 Uhr 2 Minuten, 13 Sekunden

Wenn’s mal wieder länger dauert ... Der Verkehr quält sich über B 3 und Landstraße durch Großsachsen. Ein weiterer Autobahnanschluss könnte für Entlastung sorgen. Foto: Kreutzer

Von Stefan Zeeh

Hirschberg-Großsachsen. Die Verkehrssituation entlang der B 3 in Großsachsen beschäftigt Einwohner, Gemeinderäte und Bürgermeister bereits so lange wie kein anderes Thema. So blickte Bürgermeister Manuel Just bei seinen Vortrag "Verkehrsproblem Großsachsen - Verkehrsinfarkt oder Zukunftslösung?", den er am Donnerstag auf Einladung der Hirschberger CDU hielt, auf eine knapp sieben Jahrzehnte andauernde Suche nach einer Lösung zurück.

Bei seinen Recherchen hatte er 23 Ordner durchgearbeitet und das sei, so Just, noch nicht alles gewesen, was es in der Verwaltung zu diesem Thema an Unterlagen gibt.

Dabei war er auf einen Text im Mitteilungsblatt der Gemeinde Großsachsen aus dem Jahr 1955 gestoßen, in dem es heißt, dass der Gemeinderat "wieder das Projekt der Umgehungsstraße erörtert" hat. Doch schon damals stieß das Projekt einer Umgehungsstraße im Westen Großsachsens auf Widerstände, denn die ortsansässigen Landwirte waren keinesfalls begeistert von der Idee, dass eine Straße durch die Felder verlaufen sollte.

Seitdem wurden insgesamt 20 Lösungsansätze für das Verkehrsproblem entwickelt. Die Möglichkeit einer Umgehungsstraße im Westen Großsachsens wurde gleich mehrfach in den vergangenen Jahrzehnten näher beleuchtet.

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"Die Lösung einer ortsfernen Westumgehung war am weitesten fortgeschritten", berichtete dazu der Bürgermeister. So hatte der Gemeinderat im Jahr 2003 die Verwaltung beauftragt, die Planung für eine mehr zur Autobahn hin gelegenen Umgehungsstraße mit den zuständigen Behörden abzuklären und die Anträge zur Aufnahme in entsprechenden Zuschussprogrammen zu stellen.

Dass diese Lösung nicht realisiert wurde, lag unter anderem an den Kosten. Mindestens 4,55 Millionen Euro wurden damals für den Bau der Umgehungsstraße angesetzt. 60 Prozent davon hätte der Bund übernommen. Allerdings hätte die Gemeinde auch Grundstücke ankaufen müssen, und dafür hätte der Bund keinen Zuschuss gegeben. Außerdem ging Just davon aus, dass nicht alle Grundstückseigentümer zu einem Verkauf bereit gewesen wären, sodass es Enteignungen hätte geben müssen.

Auch die Variante eines zusätzlichen Autobahnanschlusses nördlich Großsachsens wurde immer wieder diskutiert. Dadurch könnte der von Norden kommende Verkehr durch Großsachsen in Richtung Autobahn vom Ort ferngehalten werden. Diese Lösung scheitert bisher am Widerstand der Nachbargemeinde Heddesheim, auf deren Gemarkung dieser Autobahnanschluss teilweise entstehen würde. Denn in Heddesheim befürchtet man, dass mit diesem Autobahnanschluss zusätzlicher Schwerlastverkehr den Ortsteil Muckensturm belasten könnte.

Eine andere Lösung sieht eine Umgehungsstraße südlich von Großsachsen vom Autobahnzubringer in Richtung Talstraße vor, wodurch der Verkehr aus der Breitgasse in Richtung Süden aus dem Ort herausgehalten würde.

Pläne dafür gibt es bereits in den verschiedensten Varianten. Die Kosten werden mit vier bis 5,5 Millionen Euro geschätzt. Allerdings zerschneide eine solche Straße die beiden Ortsteile Hirschbergs nicht nur landschaftlich, sondern auch emotional, gab Just zu Bedenken. Ansonsten stand er dieser Lösung durchaus positiv gestimmt gegenüber. Vor allem, wenn statt eines oberirdischen Straßenverlaufs eine Tunnellösung möglich wäre.

Dementsprechend befürwortete Just, dass zunächst ein weiterer Autobahnanschlusses angegangen werden sollte, da diese Lösung die geringsten Kosten verursache. In einer Süd- und einer Westumgehung sah er weitere Möglichkeiten.

"Wir müssen mehrere Lösungen angehen", war sich der stellvertretende Vorsitzende des CDU-Ortsverbands, Ulrich Zeitel, sicher. Zudem kündigte er an, dass die Hirschberger CDU dieses Thema in den nächsten Monaten verstärkt angehen werde. Dass es dabei keine kurzfristige Lösung für die Verkehrssituation in Großsachsen geben werde, war aber auch Zeitel klar. "Das wird ein Marathonlauf", verdeutlichte er den rund 40 Besuchern der Veranstaltung im Hotel Krone.

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