Leimens Großprojekt macht Pause
Die Sperrung der St. Ilgener Straße soll teilweise aufgehoben werden. Der zweite Bauabschnitt verzögert sich.

Von Lukas Werthenbach
Leimen. Auf einen genauen Zeitpunkt lässt sich die Baufirma laut Stadtverwaltung noch nicht festnageln, klar ist aber: Die seit Juli vollgesperrte St. Ilgener Straße zwischen Tinqueux-Kreisverkehr und Bundesstraße B 3 soll "kurz vor Weihnachten" zumindest teilweise geöffnet werden. Demnach ist "voraussichtlich" nächste Woche die Auf- und Abfahrt auf die B 3 ebenso offen wie die St. Ilgener Straße in Richtung Leimen.
Grund dafür ist nach Angaben der Stadt eine "Baupause" in dem insgesamt knapp 2,4 Millionen Euro schweren Großprojekt, das die Erneuerung der Verbindungsstraße namens Kreisstraße K 4155 zwischen Leimen-Mitte und St. Ilgen sowie den Bau eines Kreisverkehrs umfasst. Letzterer entsteht an der Anschlussstelle zur B 3 und bindet das Gewerbegebiet Süd II an.
"Der Straßenabschnitt zwischen den beiden Kreiseln kann ohne seitliche Einfassung aus bautechnischen Gründen zunächst nur in eine Fahrtrichtung geöffnet werden", teilte Stadtsprecher Michael Ullrich mit. Daher müsse die seit Sommer bestehende Umleitung über Ernst-Naujoks- und Goethestraße "vorläufig weiterhin genutzt" werden, um aus Leimen-Mitte kommend auf die B 3 zu gelangen. Als Alternative böten sich natürlich weiterhin die nördlich gelegenen Auf- und Abfahrten nahe der Jet-Tankstelle an.
Zur noch vagen Zeitangabe erklärte der Stadtsprecher auf RNZ-Nachfrage: "Es wird kurz vor Weihnachten geöffnet, Näheres verrät auch die Baufirma nicht." Noch sei nicht bekannt, wann genau der noch laufende, erste von insgesamt drei Bauabschnitten abgeschlossen ist.
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"Der zweite Bauabschnitt wird 2021 ausgeschrieben, sobald die Förderfreigabe vorliegt", blickt Ullrich voraus. Im Juli – die Maßnahme startete bereits mit drei Monaten Verzögerung – war man davon ausgegangen, dass dieser zweite Teil der Sanierungsarbeiten unmittelbar an die Fertigstellung des ersten anschließen, also im Januar beginnen würde. Die erneute Verzögerung begründet der Stadtsprecher auf Nachfrage mit der Corona-Pandemie. Im Zuge des zweiten Abschnitts wandert die Baustelle weiter in Richtung St. Ilgen: Sie betrifft dann die Theodor-Heuss-Straße zwischen der B 3-Brücke und der Lenau- beziehungsweise Goethestraße. Hierbei sind eine Fahrbahnsanierung und der Neubau der weiteren B 3-Auf- und Abfahrt geplant. Außerdem bekommen beide Streckenabschnitte neue Rad- und Fußwege, inklusive eines Grünstreifens, der als "Sicherheitstrennstreifen" zwischen der Fahrbahn und dem Rad- und Fußgängerbereich dient. Auch hier werden weitere Sperrungen notwendig. Im Herbst 2021 soll das Projekt abgeschlossen sein.
Die Gesamtkosten werden in Teilen von den Stadtwerken, vom Zweckverband Wasserversorgung Hardtgruppe sowie dem Rhein-Neckar-Kreis gezahlt. 1,19 Millionen Euro hat die Stadt Leimen zu stemmen.