Der Wald wird erlebbar gemacht
Bürgermeisterin Christiane Staab eröffnete im Gewann Hof Walldorfs zweiten Waldkindergarten

Holzhütte im Wald: Die Stadt Walldorf hat jetzt im Gewann Hof (bei den Kleingartenanlagen) ihren zweiten Waldkindergarten eröffnet. Betrieben wird die Einrichtung vom Verein Zipfelmützen. Fotos: Pfeifer
Walldorf. (rö) "Dieses Gebäude spricht Bände", freute sich Walldorfs Bürgermeisterin Christiane Staab bei der offiziellen Einweihung des zweiten Waldkindergartens der Astorstadt, der im Gewann Hof nördlich der Kleingartenanlagen errichtet wurde. Grund für den Neubau war der nach wie vor steigende Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen. Betreiber ist auch hier der Verein Zipfelmützen, für den Geschäftsführerin Martina Thum Kinder, Eltern, Mitarbeiter und Gemeinderäte begrüßte. Das "perfekte Grundstück" am Waldrand, so Bürgermeisterin Staab, eröffne viele Möglichkeiten, "den Wald erlebbar zu machen". Den Kindern versicherte sie: "Es gehört zum Großwerden dazu, schmutzig zu werden und zu matschen."
Vom Bauwagen ist man "etwas abgerückt", stattdessen wurde der neue Waldkindergarten in einer großzügigen Holzhütte untergebracht, die auf zwei Stockwerken mit fast 100 Quadratmetern Nutzfläche unter anderem über einen Aufenthaltsraum mit Küche und Ofen, einen Sanitärbereich sowie Ruhe- und Schlafraum verfügt, schließlich handelt es sich um eine Ganztagseinrichtung. Auf der Südseite gibt es eine gedeckte Pergola für den überdachten Aufenthalt im Freien, ohnehin sollen sich die Kinder die meiste Zeit draußen aufhalten. Die Kosten betrugen rund 330.000 Euro. Der Kindergarten verfügt über 20 Plätze, derzeit, sechs Wochen nach der Eröffnung, sind laut Leiterin Eva Horländer sechs belegt. Ganz bewusst gehe man bei der Belegung peu à peu vor, bis zum Jahresende werden zwei weitere Kinder hinzukommen und es gebe bereits viele weitere Reservierungen. Vier Erzieherinnen sind im Kindergarten tätig.
Nicht einfach war die Suche nach dem passenden Grundstück, Stadtbaumeister Andreas Tisch sprach von einer "kleinen Odyssee mit wiederholten Waldbegehungen", aber mit gutem Ende: "Hier zu landen, war ein Glücksfall." Das Grundstück am Waldrand gehört Helga und Rolf Hemmer, die es der Stadt verpachtet haben. Initiatorin war Tochter Birgit, die von der Suche erfahren und die zündende Idee hatte: "s’Äckerle von der Oma, des wär doch was", erinnerte sie sich für die RNZ. Da das Grundstück nur gepachtet ist, wurde die Hütte reversibel gestaltet, es gibt nur punktuelle Fundamente und die Eingriffe im Grundstück wurden auf ein Mindestmaß beschränkt. "Wir hoffen natürlich, möglichst lange hierbleiben zu können", sagte der Stadtbaumeister.
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Den Dank an die Stadt übermittelten für die Zipfelmützen Katja Berg und Eva Horländer, die von einem Ort, "an dem es einfach nur schön ist", sprachen, der den Kindern zum zweiten Zuhause werden soll und an dem es von Eichhörnchen bis Bienen viel zu entdecken gibt. Zu danken hatte auch die Bürgermeisterin: dem Gemeinderat, Andreas Tisch und Heike Schuppe-Bucher vom Bauamt sowie dem Ersten Beigeordneten Otto Steinmann, die alle tatkräftig ihren Beitrag geleistet hätten, das Projekt schnell über die Bühne zu bringen. "Es war wieder ein Zusammenwirken von vielen Kräften", so Christiane Staab.



