Hirschberg

Flammen schlugen bei Dachstuhlbrand aus dem Haus

Zwei Personen befanden sich im Haus, als das Feuer ausbrach. Gerümpel erschwerte Löscharbeiten.

22.06.2025 UPDATE: 22.06.2025 12:47 Uhr 1 Minute, 42 Sekunden
Flammen schlugen aus dem Dach, und der Rauch war weit zu sehen. Foto: FW Hirschberg

Hirschberg-Großsachsen. (dani) Was als Zimmerbrand gemeldet wurde, entpuppte sich schon bald als Gebäudebrand, der den Einsatzkräften in der Nacht auf Sonntag einiges abverlangte: Gerümpel auf dem Dachboden erschwerte den Löschtrupps den Weg zum Brandherd. Ein Mann wurde bei dem Brand leicht verletzt, den Sachschaden schätzt die Polizei auf rund 80.000 Euro.

Gegen 21.40 Uhr alarmierte ein aufmerksamer Nachbar die Freiwillige Feuerwehr Hirschberg in die Lessingstraße. "Schon auf der Anfahrt war klar: Das wird kein Routineeinsatz", schreibt die Wehr in den Sozialen Medien.

Foto: PR-Video

Vor Ort drang bereits dichter Rauch aus dem Dachbereich der Doppelhaushälfte, der weithin zu sehen war. Auch Flammen schlugen aus dem Dach. Das Einsatzstichwort wurde auf Gebäudebrand erhöht und weitere Kräfte der Feuerwehren Weinheim und Heddesheim sowie die Unterkreisführungsgruppe alarmiert.

Als der Brand ausbrach, befanden sich eine 81-Jährige und ihr 50-jähriger Sohn noch in dem Haus. Sie bemerkten das Feuer früh genug und versuchten bis zum Eintreffen der Feuerwehr erfolglos zu löschen. Der 50-Jährige wurde mit Verdacht auf eine leichte Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht, wie es in einer Polizeimeldung heißt. Die 81-Jährige blieb unverletzt.

"Weil es sich um ein Reihenhaus gehandelt hat, das ziemlich in der Mitte lag, war es schwer, die Drehleiter einzusetzen", erklärte Zweiter Kommandant und Einsatzleiter Olaf Sebastian. Während ein Trupp die Brandbekämpfung von außen begann, gingen zwei Trupps unter Atemschutz zum Innenangriff vor.

Der Dachboden war fast vollständig mit Gegenständen zugestellt, und nur unter hohem körperlichem Einsatz gelangten die Einsatzkräfte zum Brandherd. Die Decke und Wärmedämmung mussten sie teilweise entfernen, um Glutnester aufzuspüren und gezielt abzulöschen. Auch von der Drehleiter aus wurde das Dach geöffnet.

Das Feuer griff im Dachbereich auch auf die andere Doppelhaushälfte über, konnte dort aber schnell eingedämmt werden. Den Vollbrand des Dachbodens hatten die Einsatzkräfte erst nach gut einer Stunde unter Kontrolle, das Suchen und Ablöschen von Glutnestern dauerte bis circa 2 Uhr. Insgesamt waren rund 15 Atemschutztrupps im Innenangriff, bis auch die letzten Nachlöscharbeiten abgeschlossen waren.

Unterstützt wurden die Feuerwehren unter anderem vom THW sowie vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) Hirschberg, das in Zusammenarbeit mit dem Bauhof an der nahe gelegenen Grundschule Großsachsen eine Verpflegungsstelle einrichtete. "Die Zusammenarbeit war wie immer super", so Sebastian.

Weitere Anwohner versorgten die Feuerwehrleute zusätzlich mit Getränken – "eine kleine Geste, die bei so einem kräftezehrenden Einsatz einen großen Unterschied macht", schreibt die Feuerwehr. Auch Bürgermeister Ralf Gänshirt machte sich vor Ort ein Bild der Lage.

Die Brandursache ist derzeit noch unklar, die Ermittlungen hat das Polizeirevier Weinheim übernommen. Die Doppelhaushälfte, in der der Brand ausgebrochen ist, ist nicht mehr bewohnbar, die andere, auf die der Brand übergriff, schon.

Update: Sonntag, 22. Juni 2025, 15.58 Uhr