Mosbach

Zahlreiche Auszeichnungen für Gin "Inge und der Hönigbär"

Den Geschmack aus jeder Zutat kitzeln: Der 2020 auf den Markt gekommene Mosbacher Gin "Inge und der Honigbär" hat nun schon mehrere Auszeichnungen erhalten.

26.06.2022 UPDATE: 27.06.2022 06:00 Uhr 2 Minuten, 21 Sekunden
Eric Kletti denkt Gin anders: Jede Gewürzmischung stellt der Küchenmeister selbst zusammen, jede Zutat wird probiert, bevor sie in die Destillieranlage kommt. Sein noch junger Gin wurde bereits mehrfach ausgezeichnet. Foto: Noemi Girgla

Von Noemi Girgla

Mosbach. Entstanden ist das Ganze – treffenderweise – aus einer Schnapsidee heraus: Als Eric Kletti vor einigen Jahren mit drei Freunden zusammensaß und einen namhaften Gin trank, kam ihm der Gedanke: "Das geht besser." Denn der Küchenmeister aus der Pfalz, der 2017 in die Region kam, "denkt Gin anders". Und zwar "aus der Küche heraus".

In seine ausgefallenen Gin-Kreationen mit dem markanten Namen "Inge und der Honigbär" lässt Kletti all sein Küchenwissen einfließen. Da werden Aromen von Mandarine und Rosmarin kombiniert, Vanille und Kirsche zusammengebracht, die Tomate fand ihren Weg zur Zitrone – um nur einige Geschmackskombinationen des Destillats in den Raum zu stellen. Der Ursprung des Namens liegt in einer "knuffigen Kreuzfahrtgeschichte" mit seiner Frau. Details lässt sich Kletti jedoch nicht entlocken.

Ein anders Geheimnis lüftet er hingegen. Gin No.1 bis No.9 sind auf dem Markt, die Nummer 2 sucht man jedoch vergeblich. "Ich mag die Zahl einfach nicht", sagt Kletti schulterzuckend; und so folgte auf No.1 mit grünem Tee, Zitrone, Yuzu sowie einigen Gewürzen direkt No.3 "Amalfi-Zitrone".

Die Zutaten, in Ginkennersprache "Botanicals", sind handverlesen. In der Destillieranlage landet nichts, das Kletti nicht selbst verkostet hat. Dabei legt er nicht unbedingt Wert auf "Bio", sondern auf die perfekte Qualität. Die steht bei dem Mann, der jeder Gewürzmischung selbst macht, im Vordergrund.

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Dass Eric Klettis Konzept aufgeht, beweisen allein im aktuellen Jahr schon sieben Auszeichnungen der noch jungen Gin-Marke. Im Januar 2020 kam "Inge und der Honigbär" auf dem Markt, im Mai 2022 wurde zwei Produkten auf der Messe "Frankfurt International Trophy 2022" die Auszeichnung "Gold" sowie "Grand Gold" verliehen. Bereits im April errangen No.7 und No.9 die Goldmedaille beim französischen "Concours International de Lyon". "Bei dieser Auszeichnung, über die wir uns sehr freuen, entscheiden Nuancen und strenge Laborwerte", erklärt Kletti stolz. Nicht zu vergessen die Wertung "Grand Gold" beim "Meiningers International Spirits Award ISW" sowie eine Silber- und eine Goldmedaille der DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft).

Dabei ist die Basis des Mosbacher Gins denkbar schlicht: Ein Alkohol auf Haferbasis und Quellwasser. Entscheidend sind die Botanicals. Drei Tage und zwei Nächte werden sie in der Grundmischung eingelegt, um zu mazerieren, sprich: um den Geschmack aus ihnen rauszuholen. Danach wird das Gemisch über Buchenfeuer langsam erhitzt und fünf bis sechs Stunden destilliert. "Es muss langsam verdampfen, und durch die Wärme erhält alles noch zusätzlichen Geschmack", erläutert Kletti. So erlange man das optimale Ergebnis. Um den Geschmack noch weiter zu intensivieren, wird das Destillat im Anschluss in Stahltanks abgelagert, bevor es in die Flasche kommt – mit exakt 43 Volumenprozent. 120 Flaschen lassen sich so laut Kletti aus einem Ansatz von 60 Litern gewinnen.

Neben der Perfektion seines Produkts ist Eric Kletti wichtig, auch etwas zurückzugeben. So hat er beispielsweise den Erlös aus einer Sonderedition seines Gins in ein Kinderprojekt investiert. "Ich finde es wichtig, denen, die es nicht einfach haben, Starthilfe zu geben", erklärt er. Ein Ansatz, den er auch im Alltag verfolgt. So werden zum Beispiel alle Flaschen von "Inge und der Honigbär" in den Werkstätten der Johannes-Diakonie gelabelt. "Das ist für uns ein wichtiger Faktor, und auf diese gute Verbindung sind wir auch stolz", unterstreicht Kletti und verweist darauf, wie wichtig es sei, die so oft betonte Nachhaltigkeit auch zu leben. "Man muss dankbar sein für das, was man hat, und auch dafür, auf der gebenden Seite stehen zu können."

Trotz Hunderter Kunden in Gastronomie, Hotellerie und Einzelhandel (deutschlandweit sowie in Österreich und der Schweiz) hat der Pfälzer und Wahl-Heilbronner seine "berufliche Heimat" in Mosbach gefunden. "Wir haben tolle Partner und tolle Anfragen", bekräftigt Kletti. Dem lässt sich entnehmen, dass seine kulinarisch-aromatische Palette noch lange nicht ausgeschöpft ist. Nur mit einer Sache hat wohl keiner zu rechnen: einem Destillat mit dem Namen "Inge und der Honigbär – Gin No.2".

Info: www.klettis-genussboutique.com

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