Nervenkitzel geht auch auf Abstand
Im "eventure-park" in Mudau will man trotz besonderer Umstände besondere Erlebnisse ermöglichen

Mudau/Neckar-Odenwald-Kreis. (mami) Das Coronavirus bestimmt nach wie vor Teile unseres Leben – und wirkt sich vor allem auch auf die Veranstaltungsbranche negativ aus. Ungewisse Zeiten durchlebt man demnach auch in den Hochseilgärten in der Region, im "Forest Jump" in Walldürn und am Outdoor-Campus "eventure-park" im kleinen Mudauer Ortsteil Steinbach. Während die Einrichtung in Walldürn aktuell geschlossen ist, um den Hochseilgarten zu renovieren und zu sanieren, stehen die Wege in den Wald in Steinbach weiter offen.
"Natürlich sind die aktuellen Zeiten schwierig für uns, aber wir wollen nicht jammern", sagt Klaus Herrmann. Er betreibt den "eventure-Park" zusammen mit Gerhard Rippberger. "Da sich unser Angebot auf große Flächen verteilt, können wir die Vorgaben sehr gut einhalten", erklären sie in Bezug auf die Einschränkungen, die ein Betrieb in Corona-Zeiten mit sich bringt. Übungen mit Körperkontakt fallen natürlich weg, aber alle weiteren Herausforderungen seien im Park sehr gut realisierbar, eben da genügend Platz vorhanden sei.
Bis auf Weiteres nicht mehr möglich sind allerdings Tagungen und Seminar, die in normalen Zeiten regelmäßig stattfinden. "Darauf haben wir uns eigentlich spezialisiert. Unser Park ist ausgerichtet auf Firmen-Events, Vereine oder Schulklassen, die hier in unseren Räumlichkeiten ihre Seminare abhalten und unser Angebot aus dem Park mit darin aufnehmen, wie zum Beispiel durch Teambuilding-Maßnahmen im Hochseilgarten. Zu den Events zählen auch Kanu-, E-Bike-, und Mountainbike-Touren, eine Escape-Area und Geocaching-Gruppenangebote. Aufgrund der Corona-Situation haben wir aber mit sehr vielen Stornierungen und Absagen zu kämpfen", erzählt Herrmann.
Während die Touren mit dem Fahrrad und dem Kanu "auch aktuell immer möglich sind", können die weiteren Angebote nach Anmeldung jetzt auch von kleineren Gruppen genutzt werden. Die Krise habe die beiden Park-Betreiber nahezu gezwungen, sich etwas einfallen zu lassen – man hat auf "offene Termine" umgestellt. Während vor der Krise die meisten Termine noch von großen, geschlossenen Gruppen belegt waren, sind nun vermehrt Termine geplant, an denen sich auch kleinere, offene Gruppen anmelden können. "Die Leute können sich telefonisch bei uns melden und wir dann auch kleinere Gruppen, wie eine Familie, annehmen", skizziert Rippberger. Auf Abstands- und Hygieneregeln werde man aber auch in den kleineren Gruppen penibel achten, ergänzt Herrmann. Geöffnet ist an Veranstaltungstagen auch der eigene Biergarten. "Wir haben leider nur eine Lizenz zur Bewirtung der Gäste aus dem Park. Es ist also kein öffentlicher Biergarten", muss Hermann passierenden Wanderern oder Ausflüglern eine Absage erteilen.
Bereits ab Pfingsten gilt der neue, auf die Corona-Gegebenheiten abgestimmte Sommerplan des Parks, telefonisch können sich Interessierte über die Rahmenbedingungen der jeweilige Aktionen und entsprechende Hygienevorkehrungen informieren.
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Guter Dinge für die Zukunft sind Herrmann und Rippberger trotz aller Einschränkungen: "Dadurch, dass aktuell viele Firmen ihre Mitarbeiter ins Homeoffice geschickt haben, ist es durchaus möglich, dass viele Unternehmen nach der Krise etwas tun möchten, um den Zusammenhalt zwischen den Mitarbeitern wieder zu stärken, nachdem sie sich so lange Zeit nicht gesehen haben", hofft Klaus Herrmann auf Nachholbedarf in Sachen Naturerlebnissen, Herausforderungen und Teambuilding. Die außergewöhnliche Situation nutzt man in Steinbach – wie auch im Forest Jump in Walldürn – auch dazu, um sich weiter zu verändern. So erweitert man die sogenannte Escape-Area um mindestens zwei neue Rätsel, auch das Geocaching (eine moderne Schnitzeljagd) wird ausgebaut.
Info: Termine für offene Gruppen unter Tel.: 06284/ 9299933.