Fachleuten bei Lehrstellenbörse "Löcher in den Bauch gefragt"
Bei der Veranstaltung präsentierten sich 37 Ausbilder

In lockerem Ambiente standen Ausbilder und Auszubildende den interessierten Besuchern Rede und Antwort und gaben Tipps zu Bewerbungen und Praktikumsplätzen. Foto: Adrian Brosch
Hardheim. (adb) Als Publikumsmagnet erwies sich am Samstag einmal mehr die inzwischen zum sechsten Mal veranstaltete Lehrstellenbörse des Walter-Hohmann-Schulverbunds. Das lag sicher auch am attraktiven Portfolio: 37 Ausbilder präsentierten sich im Aulabereich der Schule.
Am frühen Morgen begrüßte Konrektorin Elke Stoy die Besucher. "Aus kleinen Anfängen mit zwölf Ausstellern ist die Lehrstellenbörse zu einem etablierten Format herangewachsen, das die Menschen der Region nach Hardheim zieht", freute sie sich. An die Jugendlichen richtete sie sich mit dem Rat, in Sachen "Beruf" stets neugierig zu sein "und den Fachleuten ruhig Löcher in den Bauch zu fragen". Schließlich könne man speziell bei einem so bedeutsamen Thema wie der Wahl des passenden Berufsbilds nie genug Informationen sammeln.

Bei der Lehrstellenbörse des Walter-Hohmann-Schulverbunds sammelten junge Leute Informationen für die Wahl des passenden Berufsbilds. Foto: Adrian Brosch
Auch ermutigte sie zu Praktika und Ferienjobs: "Ein Praktikum ist die ideale Eintrittskarte in einen Beruf und einen Lehrbetrieb", erklärte sie und ließ nicht unerwähnt, dass die Firmen den Nachwuchs durchaus brauchen. Gerade in Zeiten des sich abzeichnenden Fachkräftemangels werden qualifizierte und lernwillige Arbeitnehmer gesucht. Dennoch müsse man sich für die wichtige Entscheidung für oder gegen eine Stelle oder einen Betrieb immer die nötige Bedenkzeit einräumen.
Zum Schluss dankte Elke Stoy insbesondere Timo Gramlich, der seit 2014 mit unermüdlicher Schaffenskraft die Lehrstellenbörsen organisiert. Das tat auch Bürgermeister Volker Rohm, ehe er die Lehrstellenbörse in seinem Grußwort gleichsam als "imposante Leistungsschau der regionalen Betriebe" charakterisierte. Zudem empfahl er der Jugend "kritisches Umsehen, bei dem man die Hintergründe kennenlernt und auf sich wirken lassen kann", und bedankte sich bei den Firmen für die Bereitschaft zur Präsentation und Hilfe.
Sodann verlagerte sich das Interesse der Besucher auf die 37 Stände, an denen Ausbilder und Auszubildende bereitwillig jede Menge Fragen beantworteten: In lockerem Ambiente erklärten sie ihre Berufsbilder mit dem typischen Tagesablauf, geizten nicht mit Ratschlägen zum Schreiben guter Bewerbungen und informierten über Ferienjobs und Praktikumsmöglichkeiten.
Wie immer reichte die Bandbreite von Handwerksberufen über Beamtenlaufbahnen bis zu kaufmännischen, technischen oder sozialen Möglichkeiten: Der Arbeiter-Samariter-Bund Heilbronn mit Heidrun Demel und Ronja Schwind vom ASB-Seniorenheim "An der Post" präsentierte seine vielfältigen Angebote. Die Gemeinde Hardheim stellte ihre Ausbildungsgänge im Verwaltungsbereich sowie im Gemeindekindergarten ("Kindervilla Kunterbunt") vor. Als einer der vielseitigsten Arbeitgeber überhaupt war die Bundeswehr vertreten.
Abgerundet wurde die Lehrstellenbörse durch weiterführende Schulen: Die Frankenlandschule Walldürn und die Zentralgewerbeschule (ZGB) Buchen sowie die Helene-Weber-Schule (Buchen) informierten über ihre Angebote. Die Bundesagentur für Arbeit vertrat Berufsberaterin Marlene Seber. Wer eine Pause einlegen wollte, konnte sich diese am Stand der Hauptschulklasse 9 mit Kaffee und Kuchen sowie heißen Würstchen gestatten.
Die Börse erfreute sich einem sehr guten Zuspruch. Wie Ausbilder Wjatscheslaw Ogel (P&G Walldürn) lobte, seien auch die Jugendlichen "in der Regel sehr motiviert mit gezielten Fragestellungen gekommen" und hinterließen einen guten Eindruck. Trotzdem sei die Bewerbersituation bei vielen Unternehmen aktuell eher suboptimal: "Es ist schwieriger geworden, qualifizierte Bewerber zu finden", sagte Ogel und betonte, dass speziell das gewachsene Interesse an Studiengängen und weiterführenden Schulen zu dieser Lage geführt habe. Dem entgegen zu wirken, versucht die "Regionale Initiative Berufsausbildung" als Bündnis regionaler Unternehmen, das jungen Menschen den hohen Wert einer Berufsausbildung aufzeigt. Auch über das "RIB"-Programm konnten - wie auch allgemein an jedem Stand - informative Druckschriften mit nach Hause genommen werden.
Vertreten waren außerdem: die Maschinenfabrik Gustav Eirich, die Firmen Grammer und Leiblein sowie die Hollerbach-Gruppe (Hardheim), das Autohaus Günther (Hardheim und Walldürn), die Schreinerei Weidinger (Schweinberg), die Firmen Sonderwerkzeuge Hieke (Buchen), Braun/P&G (Walldürn), Weiss (Buchen), Brandel-Bau (Tauberbischofsheim), Binder (Waldstetten), Hoffmann & Krippner (Buchen), Kuhn (Höpfingen) und Göbes (Schweinberg), die Schornsteinfegermeister Lars Ederer (Hardheim) und Arnold Fischer (Gerichtstetten), die Firmen Scheuermann & Heilig (Hainstadt), Dossmann (Rippberg), Huayu-AluTech Werkzeugbau und Concad (Walldürn) sowie Aurora/Schulz (Mudau), die AOK Baden-Württemberg, der DRK-Kreisverband Buchen, Edeka, die Volksbank Franken, die baden-württembergische Polizei und der Zoll, das Pflegeheim "Bauland-Haus" (Hardheim), das Geriatriezentrum St. Josef (Walldürn) und die Pfarrei St. Alban (Hardheim-Höpfingen).



