Seniorenzentrum wird Ende 2022 fertig
Arbeiter-Samariter-Bund bietet im Lager "Leinenkugel" eine Mischung aus Tagespflege, betreutem Wohnen und selbstständigen Wohneinheiten.

Walldürn. (jam) Eine große Nachfrage – nämlich die nach Wohnraum für pflegebedürftige Senioren – bedient der Arbeiter-Samariter-Bund im östlichen Abschnitt des ehemaligen Depots "Leinenkugel" – dort, wo die Gregor-Mendel-Straße auf die Waldstraße trifft. Als Alternative zu vollstationären Pflegeheimen entstehen dort drei ein- beziehungsweise zweigeschossige Gebäudeeinheiten, in denen zwei ambulant betreute Wohngemeinschaften für je zwölf Bewohner sowie eine Tagespflege und 16 betreute Seniorenwohnungen untergebracht sind. Die Bauarbeiten haben nun nach einigen baurechtlichen Verzögerungen begonnen. "Wir gehen davon aus, dass wir Ende 2022 mit dem Bau fertig sind", erklärte Rainer Holthuis, der Geschäftsführer der ASB-Region Heilbronn-Franken, auf Nachfrage der RNZ.
"Bedarf an Pflege- und Betreuungsangeboten steigt weiter an"
Holthius ergänzt: "Im Moment ist das Bauen bekannterweise nicht so einfach. Wir sind froh, dass jetzt alles läuft." Im Sommer 2018, als die Gemeinde gerade die ausgemusterten Lagerhallen auf dem Areal abreißen ließ, hatte die Wohlfahrtsorganisation noch damit gerechnet, bereits im Frühjahr 2019 mit den Bauarbeiten beginnen zu können.
Nach der Fertigstellung soll das ASB-Seniorenzentrum "locker in einem Grüngürtel sitzen", wie Geschäftsführer Rainer Holthuis betont. Um dieses Ziel zu erreichen, hat seine Organisation noch einen weiteren Streifen Grundstück dazugekauft. Das Zentrum besteht aus drei Gebäudeeinheiten, die über Flure und Treppenhäuser miteinander verbunden sind. Die Neubauten sind in ein- beziehungsweise zweigeschossiger Bauweise mit begrüntem Flachdach geplant. Die überbaute Grundstücksfläche beträgt rund 1780 Quadratmeter. Die Räume für die Tagespflege sind im vorderen eingeschossigen Gebäude zur Gregor-Mendel-Straße hin vorgesehen.

Die Einzelzimmer mit jeweils etwa 25 Quadratmetern in den betreuten Wohngruppen befinden sich im Erdgeschoss der jeweils seitlich zurückversetzten zweigeschossigen Gebäude. Die Wohnungen mit rund 50 bzw. 70 Quadratmetern befinden sich in den jeweiligen Obergeschossen. Im Innenbereich ist ein Hof zur gemeinsamen Nutzung vorgesehen. Des Weiteren sind auf dem Anwesen 16 Pkw-Stellplätze geplant.
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"Wir freuen uns, dass mit diesem Bauprojekt eine attraktive Mischung aus Tagespflege, betreutem Wohnen und selbstständigen Wohneinheiten entsteht", kommentiert Bürgermeister Markus Günther das Vorhaben des Arbeiter-Samariter-Bunds. Ihm zufolge werde der Bedarf an solchen Pflege- und Betreuungsangeboten auch in Zukunft weiter ansteigen. Günther sieht vor allem die Lage als großen Pluspunkt: "Die Konzeption ist für viele unserer Einwohner interessant – nicht zuletzt durch die Nähe zu den Lebensmittelmärkten." Laut Rainer Holthuis vom ASB werde die Vermarktung bereits vorbereitet: "Ab Jahresende können sich Interessierte bei uns melden." Die Nachfrage nach dem Haus bezeichnet der Geschäftsführer bereits als "sehr gut".
Noch in den 50er Jahren beherbergte das Areal "Leinenkugel" ein Sägewerk und eine Stuhlfabrik, bevor es an die Bundeswehr überging, die dort einen Mobilmachungsstützpunkt unterbrachte. Das Areal wurde 2013 zuletzt militärisch genutzt, anschließend ging es in die Zuständigkeit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben über. 2016 entschloss sich die Stadt dann, der BImA das Gelände abzukaufen und Mittel für den Abbruch der Gebäude zu beantragen. "Eine Konversionsfläche mitten in der Stadt, in hervorragender Lage: Da mussten wir zuschlagen", erklärte Günther vor rund drei Jahren. Denn: Die Stadt hatte und hat einen großen Bedarf an Wohnraum.
"Ab Jahresende können sich Interessierte bei uns melden"
Im westlichen Teil des rund 2,4 Hektar großen Areals hat die Gemeinde inzwischen zwölf von 16 geplanten Bauplätzen erschlossen, die übrigen vier sollen laut Aussagen im Gemeinderat noch im Laufe des Jahres erschlossen werden. Weil aber weitaus mehr Familien von einem Eigenheim in innenstadtnaher Lage träumen, als es dort Bauplätze gibt, hatte das Gremium bereits Anfang des Jahres einen Kriterienkatalog vorgestellt. Dieser legt fest, welche Bauinteressierten bevorzugt für die städtischen Wohnbaugrundstücke im Gebiet "Leinenkugel" in Frage kommen. Das System soll gewährleisten, dass niemand, der bei der Vergabe der Grundstücke leer ausgeht, gerichtlich gegen die Entscheidung vorgehen kann.



