"Roth-Füchse" ziehen im September in ihren "Fuchsbau" ein
Elterninformation zum künftigen Waldkindergarten - Leben in und mit der Natur - Zwei Container als "Notunterkunft"

Buchen. (kdh) Nun scheint es doch tatsächlich in Buchen mit Beginn des Kindergartenjahres 2019/20 den ersten Waldkindergarten zu geben, und zwar unter Trägerschaft der Evangelischen Kirchengemeinde Buchen, als Außengruppe des Familienzentrums Kita "Regenbogen". Große und vielfältige Anstrengungen auf Seiten der Stadt und der Evangelischen Kirchengemeinde waren dem allerdings vorausgegangen.
Am 28. Mai trafen sich nun zahlreiche Eltern im Gemeindesaal der Evangelischen Kirchengemeinde, aber auch sonstige Interessierte, um sich vom Träger, der Stadt und dem künftigen Team informieren zu lassen. Kirchengemeinderat Jens Schwingel begrüßte in Vertretung der sich in Urlaub befindenden Pfarrerin Irmtraud Fischer und stellte besonders heraus, dass man mit der Stadt einen starken und engagierten Partner zur erfolgreichen Umsetzung des Projektes Waldkindergarten gefunden habe.
Die Stadt Buchen sei es auch letztlich gewesen, dem seitens der Kirchengemeinde bzw. ihres Kindergartenbeauftragten bereits seit Jahren gehegten Wunsch nach Einrichtung eines Waldkindergartens wieder näher zu treten und die Einrichtung und den Betrieb im Rahmen einer entsprechenden Vereinbarung mit zu finanzieren. Schwingel gab seiner Freude Ausdruck, mit dieser Ergänzung ein gutes weiteres Betreuungsangebot machen zu können, bei dem sich ein engagiertes Team zum Wohl der Kinder und Familien mit großer Unterstützung des Trägers und der Stadt einbringen wird.
Beigeordneter Benjamin Laber stellte die gute und engagierte Zusammenarbeit zwischen den zuständigen Fachbereichen bei der Stadt und der evangelischen Kirchengemeinde, dem Kindergarten "Regenbogen" und den Pfadfindern dankbar heraus. Nach intensiven Vorbereitungsarbeiten mit einigen zu bewältigenden und zum Teil auch unerwartet aufgetretenen Hindernissen, sei es letztlich, wenn auch mit erheblicher Man- und Women-Power, gemeinsam gelungen, ein für die künftigen Nutzer, die anwesenden Eltern und Kinder, sehr gutes und durchdachtes Angebot auf den Weg zu bringen.
De Kindergartenbeauftragte der Kirchengemeinde, Klaus Dieter Heller, informierte über die Träger- und Organisations- sowie die Finanzierungsstrukturen und das künftige Waldkindergartenteam. Die Finanzierung der künftigen Waldkindergartengruppe erfolge zum größten Teil aus Kofinanzierungsmitteln der Kommune. Organisatorisch ist der Waldkindergarten, man hat sich in Anlehnung an den Gewannnamen auf "Roth-Füchse" geeinigt, der Kita "Regenbogen" unter der Leitung von Ulrike Link angegliedert. Es gibt aber auch eine verantwortliche "Vor Ort-Leitung".
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Träger und somit auch Dienstgeber für das "Waldteam" ist die Evangelische Kirchengemeinde, vertreten durch den Kirchengemeinderat. Bei den künftigen Mitarbeiterinnen handelt es sich um versierte Erzieherinnen, die wie im Falle von F. Wegert bereits einen Waldkindergarten geleitet haben oder wie im Fall der beiden anderen Erzieherinnen Egenberger, sie wird die Gruppe leiten, und Holzschuh waldkindergarten-spezifische Ausbildungen, z.B. an der Forstakademie in Karlsruhe, absolviert und sich im Bereich Waldpädagogik in der Praxis engagiert haben. Zusätzlich wird mit Robin Münch dem Team noch ein an der Waldpädagogik stark interessierter Jahrespraktikant zur Seite gestellt.
In einer vom künftigen Team und der Leiterin der Kita "Regenbogen" vorgestellten Power-Point-Präsentation konnten sich dann die interessierten Eltern ein Bild vom gewählten Standort und der vorgesehenen "Notunterkunft" machen. Der "Fuchsbau" wird aus zwei miteinander verbundenen Containern bestehen. Der Standort liegt am Rande der oberen Wiese, etwas seitlich versetzt zum Pfadfinderheim. In den ca. 37 Quadratmeter Nutzfläche gibt es auch einen Gruppenraum, ein kleines Büro mit Kochgelegenheit und eine WC-Anlage für Kinder und Team.
Die beste Lösung, die sich kurzfristig einvernehmlich nach der nicht mehr gewünschten Unterbringung in Teilbereichen des Odenwaldklubheimes nach eingehenden und zeitaufwendigen Recherchen des Bauamtes der Stadt ergeben hat. Vorgeschlagen wurde, dass die künftigen Kindergarteneltern sich möglicherweise gemeinsam mit Kindern und Team an einer Verschönerungsaktion der Containeraußenwände (Bepflanzung) beteiligen.
Interessant für die Eltern waren auch die Informationen zu den Bring- u. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 8 Uhr bis 8.30 Uhr Bringzeit und von 13.30 Uhr bis 14 Uhr Abholzeit.
Angeboten wird also eine sechsstündige Betreuungszeit an fünf Wochentagen. Mit 26 Schließ- und zwei Planungstagen richtet man sich nach den Gegebenheiten der Kita "Sonnenschein" in Eberstadt. Sie steht ebenfalls in der Trägerschaft der Evangelischen Kirchengemeinde Buchen.
Leben in und mit der Natur ist der pädagogische Ansatz für das Leben in der Waldgruppe: Natur- Umwelt, - Tiere kennen, lieben und schützen lernen. Den Kreislauf des Lebens und der Jahreszeiten erleben. Verantwortungsgefühl der Umwelt gegenüber vermitteln. Herausforderungen durch ein kooperatives und vertrauensvolles Miteinander bewältigen. Achtung vor der Schöpfung, ganzheitliche Sinneswahrnehmung, Stille erleben ohne Reizüberflutung, Stärkung des Immunsystems und einiges andere mehr wurde beispielhaft aufgezeigt.
Nach der Vorstellung eines möglichen Tagesablaufs wurde dann auch auf Besonderheiten wie Zecken/Fuchsbandwurm, Aufsicht/Übergabe, Toiletten/Hygiene und das Erfordernis eines Attestes über die "Waldkindergartentauglichkeit", insbesondere auch in Bezug auf Allergien, hingewiesen.
Fachgebietsleiterin Rottermann von der Stadt gab Hinweise zur Anmeldung und zur zentralen Kitaplatz-Vormerkung.
Dabei verwies sie darauf, dass die Platzvergabe aber in jedem Fall durch die Einrichtungsleitungen und nicht durch die Stadt Buchen erfolgen würde.
Anmeldungen könnten maximal 1,5 Jahre vor dem gewünschten Termin erfolgen. Bereits jetzt liegen 17 Festanmeldungen für den neuen Waldkindergarten vor, davon sind fünf ab September.



