Waldbrunn

Kleine Ortsteile bekommen neue Baugebiete

Gemeinderat tagte: Zwölf neue Bauplätze soll in Mülben, drei in Weisbach entstehen

04.02.2019 UPDATE: 05.02.2019 06:00 Uhr 2 Minuten, 19 Sekunden

Parallel zur Hohe Straße in Mülben sollen auf dieser momentan noch landwirtschaftlich genutzten Fläche von einem Hektar Größe zwölf Bauplätze entstehen. Foto: Jürgen Hofherr

Waldbrunn. (hof) Schon seit längerer Zeit geht es in den kleineren Orten der Gemeinde Waldbrunn, in denen es an Neubaugebieten fehlt, darum, kleinere Baugebiete auszuweisen und hierfür die Erleichterungen im beschleunigten Verfahren nach § 13 BauGB in Anspruch zu nehmen. Dazu war ein Vertreter des Planungsbüros IFK aus Mosbach zur jüngsten Gemeinderatssitzung eingeladen, der diese Gebiete für Weisbach und Mülben vorstellte. Der Ortsteil Schollbrunn soll später noch folgen.

In Weisbach wurde man im Wagenweg fündig. Dort können laut Planer drei Bauplätze ausgewiesen werden, die zwar alle über 1000 Quadratmeter groß, aber laut Bürgermeister Markus Haas schon reserviert seien. Etwas problematischer stellte sich die Situation in Mülben dar. Dort sollen parallel zur Hohe Straße zwölf Plätze auf einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von einem Hektar Größe erstellt werden. Allerdings müsse die Gemeinde eine Grundfläche von einer Privatperson erwerben, um dadurch die Zufahrt u.a. von Müll-Fahrzeugen ins Neubaugebiet zu ermöglichen. Dieser Verkauf sei aber schon mündlich zugesagt, ließ Ortsvorsteher Timo Bachert wissen.

Diese Planung wurde von CDU-Sprecher Andreas Geier deutlich kritisiert. Zum einen mache man dem Baugebiet "Hahnenfeld" Konkurrenz, in dem der dritte Bauabschnitt vor der Erschließung steht, zum anderen zerstöre man den Ortsrand, der außerdem nah an die L524 rücke, was für enorme Lärmbelästigungen auf den neuen Grundstücken sorgen dürfte. Trotz der Kritik folgte das Gremium den Planungen mehrheitlich.

Haas informierte des Weiteren, dass es weiteres Interesse an Gewerbeflächen gebe, weshalb die Erschließung des zweiten Bauabschnitts im Gewerbe- und Mischgebiet notwendig werde. Laut einer vorläufigen Kostenannahme des Büros IFK lagen die ursprünglichen Erschließungskosten für vier bis sechs Bauplätze inkl. Trennsystem und Wendehammer bei 353.000 bis 622.000 Euro. Hinzu kommen Kosten für den Grunderwerb und die Vermessung in Höhe von 180.000 Euro. Unter Tagesordnungspunkt 4 erhielt der SV Schollbrunn einen Förderantrag in Höhe von 2006,40 Euro, nachdem der Verein das Sportheim saniert hatte.

Da es im Rahmen der neuen Gutachterausschussregelung künftig zu einem Gutachterausschuss für den ganzen Kreis kommen soll, wurden bis zu dessen Neuorganisation Martin Grimm (Bauamtsleiter Waldbrunn) als Vorsitzender, Rolf Deutscher (Gutachter) als stellvertretender Vorsitzender, sowie Wilfried Münch, Wolfgang Diemer, Wolfram König und Fritz Brunner als Gutachter in den Gutachterausschuss der Gemeinde Waldbrunn bestellt. Vom Finanzamt wird Oberamtsrat Roland Zimmermann und als dessen Stellvertreter Amtsinspektor Rüdiger Heck berufen.

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Für die Kommunal- und Europawahl wurde danach der Gemeindewahlausschuss bestellt. Zur Vorsitzenden wählte der Gemeinderat Hauptamtsleiterin Andrea Friedel-Wäsch. Erich Münch wurde zum ersten und Wolfgang Weis zum zweiten Stellvertreter gewählt. Beisitzer sind Bernadette Bier, Rebecca Rode und Andreas Steck. Beisitzer-Stellvertreter sind Beate Schwellinger, Erich Haaf und Christoph Rothengaß.

Während das Rathaus saniert und umgebaut werden soll, soll die Verwaltung sich der Überprüfung eines Organisationsgutachtens unterziehen. Dies sei allen voran ein Ansinnen von Bürgermeister Haas. Hierfür wurden zwei Angebote eingereicht. Den Auftrag hierfür erhielt die Firma Schneider & Zajontz Consulting Heilbronn zum Preis von 11.781 Euro. In mehreren Phasen soll das Gutachten in drei Monaten erarbeitet werden. Entsprechende Handlungsempfehlungen zur Personalentwicklung gehören u.a. zum Gutachten.

Dem Verkauf eines Bauplatz im zweiten Bauabschnitt im Hahnenfeld wurde zugestimmt und über eine Baugenehmigung diskutiert. Allerdings erteilte der Gemeinderat im Zusammenhang mit einer Ersatzbepflanzung an einer Außenhecke keine Befreiung vom Bebauungsplan, weshalb der Plan entsprechend geändert werden muss.

Um künftig günstiger an Strom für kommunale Einrichtungen zu kommen, beauftragte der Gemeinderat die Gt-service Dienstleistungsgesellschaft mbH, eine Tochtergesellschaft des Gemeindetags, im Namen der Gemeinde an der Bündelausschreibung für Strom teilzunehmen. Hiervon verspricht sich die Verwaltung, künftig stets den günstigsten Lieferpreis zu erhalten. Bei einem Verbrauch in Höhe von 1,44 Mio. Kilowattstunden Strom im Jahr 2017 lohnt sich hier jeder Cent.

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