Damwild wurde nicht vom Wolf gerissen
Genprobe wurde ausgewertet - Wild offenbar Hund zum Opfer gefallen

Neckar-Odenwald-Kreis. (RNZ) In der ersten Januarhälfte sind beim Landratsamt des Neckar-Odenwald-Kreises mehrere Meldungen eingegangen, die auf einen Wolf im Kreisgebiet hingewiesen haben. Darunter waren mögliche Sichtungen, aber auch einzelne Risse. Die Wildtierbeauftragten des Kreises haben diese jeweils untersucht, dokumentiert und die Ergebnisse an die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) in Freiburg weitergeleitet. Nun liegen die Ergebnisse der genetischen Untersuchungen vor. Diese zeigen eindeutig, dass die beiden Damhirsche in einem Wildgehege bei Buchen in den ersten Januartagen nicht durch einen Wolf getötet wurden.
Vielmehr sind sie nach Angaben des mit der Auswertung beauftragten Senckenberg-Instituts einem Hund zum Opfer gefallen. Hinweise auf Hund und Halter liegen dem Landratsamt bisher aber nicht vor. Auch bei einer weiteren Genprobe eines gerissenen Rehs aus dem Bereich Mosbach-Lohrbach konnte weder der Wolf noch der Luchs als Verursacher überführt werden.
Neben Rissmeldungen wurden jedoch auch mehrere potenzielle Wolfssichtungen gemeldet. Diese kamen überwiegend aus dem südwestlichen Bereich des Kreises und wurden auf weitere Details geprüft, bevor sie in einer Wildtiermonitoring-Datenbank erfasst worden sind.
Eine Wolfsmeldung Mitte Januar wurde dabei von der FVA als sogenannter "C 3-Nachweis" eingestuft, also als Hinweis, der weder endgültig bestätigt noch ausgeschlossen werden konnte. Ob sich derzeit ein Wolf im Odenwald aufhält, lässt sich auf dieser Grundlage nicht abschließend klären.
Daher sind die Wildtierbeauftragten weiterhin auf Informationen aus der Bevölkerung angewiesen. Aufgrund der ansteigenden Populationszahlen müsse, so das Landratsamt, generell mit dem Auftreten des Wolfs auch in der Region gerechnet werden.
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Info: Für die Meldung von Wolfs-Sichtungen und -Rissen sowie Rückfragen steht der zuständige Wildtierbeauftragte des Landratsamtes, Tobias Kuhlmann, unter der Telefonnummer 0 62 61 / 84.1735 und der E-Mail-Adresse tobias.kuhlmann@neckar-odenwald-kreis.de zur Verfügung. Informationen zu Wolf und Luchs finden Sie hier.