Schmeißer-Stift Eberbach

Altersheimvorstand will Gerüchten entgegentreten

"Auf Eis gelegte Dr.-Schmeißer-Stift-Zukunft" soll mit neuem Anlauf ohne Risiko fürs Lebensrad auf Temperatur gebracht werden

07.11.2019 UPDATE: 08.11.2019 06:00 Uhr 2 Minuten, 3 Sekunden
Dr.-Schmeißer-Stift in Eberbach. Foto: fhs

Eberbach. (fhs) "Wir geben noch nicht auf, sondern versuchen, unser Ziel, die Sanierung des Dr.-Schmeißer-Stifts, doch noch umsetzen zu können." Mit einer "öffentlichen Erklärung der Geschehnisse" will der Vorstand des Vereins Stiftung Altersheim Eberbach auf Gerüchte und Halbwahrheiten reagieren, die in der Stadt nach der vergangenen Mitgliederversammlung kursierten, in der die Umbaupläne "auf Eis gelegt" worden waren.

Trägervereinsvorsitzender Hans Wipfler sowie der übrige Vorstand aus Heiko Stumpf, Fedor Grißtede, Gerhard Rohr und Rudi Kößler legen Wert auf die Feststellung, dass das Pflegeheim "Lebensrad" und das Dr. Schmeißer-Stift (DSS) buchhalterisch vollkommen voneinander getrennt geführt werden.

Zwar sei der gemeinnützige Verein Eigentümer beider Immobilien und diese werden durchaus als Einheit betrachtet, aber die jeweilige Geschäftsführung des Vorstands basiere auf der buchhalterischen Trennung. Das Lebensrad schreibe seit seinem Start vor neun Jahren positive Zahlen und sei stets sehr gut belegt. Als das Lebensrad neu gebaut wurde, lag auf der bisherigen Küche des DSS aufgrund von Fördermittelvorschriften noch eine Sperrzeit, die erst jetzt ablief. Hätte man die Küche sofort mit umgezogen, hätte man die Zuschüsse in voller Höhe zurückzahlen müssen.

"Jetzt, da die Sperrzeit abgelaufen und die Küche sehr sanierungsbedürftig ist, wird der Küchenanbau im Lebensrad in Angriff genommen." Die Finanzierung dazu sei durch Rücklagen gesichert. Nach Eintreffen der Baugenehmigung könne mit den Anbau begonnen werden. Dieses Projekt stehe in keinem Zusammenhang mit dem Umbau des DSS zu betreutem Seniorenwohnen und einem Tagespflegeangebot.

Zur Entwicklung beim Altbau DSS wiederholt der Vorstand in seiner Erklärung die seitherige Geschichte mit Verwerfen der ursprünglichen Planungen 2012, der Neuwahl des Vorstands und den Veränderungen seither. Die in Folge verabschiedeten Umbaupläne mit dem jetzigen Architekten Christoph Weidner scheiterten laut Vorstand letztlich an der Baukonjunktur und den Schwierigkeiten, eine "100 Prozent sichere Finanzierung" (Wipfler) zu ermöglichen. Der Vorstand erinnert an das Wirtschaftlichkeitsgutachten nach Vorlage eines Angebots durch einen Generalunternehmer und die "Bürgschafts"-Gemeinde-ratsentscheidung. Dessen Mehrheit verweigerte dem Verein die Unterstützung des Projekts und das Fortführen der Bürgschaft eines auf 40 Jahre zugesagten Kommunalkredites auf das neu gebaute Lebensrad. In der Folge trat der damalige Vereinsvorsitzende Peter Reichert zurück.

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Eine Spendenaktion ermöglichte es, die entstandene Finanzierungslücke von 500 000 Euro durch Spenden in Höhe von 900 000 Euro mehr als abzudecken. Der Generalunternehmer teilte nun jedoch mit, dass er sein Angebot nicht mehr aufrechterhalten könne, da seine Subunternehmer Preiserhöhungen angezeigt hätten.

Hier habe nur eine Eigenkapitalerhöhung helfen können, diese sei jedoch nicht in Sicht gewesen. Der Vorstand habe daher seiner Pflicht Folge geleistet, die Hauptunterstützer sowie die Mitglieder zu informieren, was in der Versammlung Anfang Oktober geschah.

Wipfler: "Momentan verfolgen wir die in der Mitgliederversammlung genannte Option. Wir bitten aber um Verständnis, dass wir, um unsere Verhandlungsposition nicht zu schwächen, damit noch nicht an die Öffentlichkeit gehen können. Dies werden wir tun, sobald etwas Spruchreifes auf dem Tisch liegt."

Zu Anfang der Spendenaktion habe man zugesichert, die Beträge zurückzuzahlen, sollte das Projekt scheitern. Die Rückzahlungen seien teils schon erfolgt.

Wipfler: "Wir bitten alle Spender, sich im Lebensrad bei Frau Popp zu melden." Rückzahlungsformulare seien vorbereitet, auf denen man aber auch mitteilen könne, wenn man die Spende beim Verein für die neue Option belassen möchte.

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