Ins Straucheln geriet in Neckarelz nur die Jury (plus Fotogalerie)
Die Schautanzgaudi der KG Neckario brachte viel Bewegung auf die Bühne. Die "Bedemer Hannmertli" verteidigten dabei ihren Titel.

Von Christian Hafner
Neckarelz. "Vier Frauentanzgruppen und drei gemischte Gruppen sind heute Abend bei unserer Gaudi am Start", leitete Marina Kunert die Schautanzgaudi der KG Neckario in der Pattberghalle ein, "und wir freuen uns riesig, dass dieser Abend endlich wieder möglich ist." Das Teilnehmerfeld war in der zwölften Saison überschaubar, aber die Gruppen, die sich dem Wettbewerb stellten, ließen beim Publikum keine Wünsche offen.
Die größte Schwierigkeit des Abends sollte Juryverantwortlichen Martin Hußfeldt gleich zu Beginn erwarten, nämlich die Namen der teilnehmenden Gruppen zu verlesen. Klar, bei "Gäässwärmerzunft Alleze", "Stedemer Beesche" oder "Bedemer Hannmertli" kann man schon mal ins Straucheln geraten, aber als diese Hürde genommen war, konnte man in das bunte Programm starten.
Der erste Tanz gebührte der Juniorentanzgruppe des TSV Buchen, die außer Konkurrenz auftraten, von der Moderatorin aber vom Fleck weg verpflichtet wurden, als Teilnehmer wiederzukommen, wenn sie die Altersgrenze von 16 Jahren erreicht haben. Dann wurde es ernst, wobei man das Wort "ernst" im Zusammenhang mit einer Gaudi nicht für bare Münze nehmen sollte.
Es ging los mit dem Wettbewerb der Frauengruppen, die FG Stedemer Beesche aus Waldstetten zeigten ihr Können unter dem Motto "Dorf vs. Stadt" und tanzten als Engelbert Strauß tragende Dorfkinder bzw. ihre aufgestylten Pendants aus der Stadt.
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Bemerkenswert: Die Gruppe absolvierte am Samstagabend ihre Premierensaison als Tanzgruppe, aber die Trainerinnen Talina Böttcher und Michelle Klotzbücher hatten mit "ihren Mädels" ganze Arbeit geleistet und eine tolle Choreografie auf die Beine gestellt.
Deutlich erfahrener im Schautanzgeschäft dann die nächste Gruppe, die Gäässwärmerzunft Alleze. Inspiriert vom Fliegerepos "Top Gun" begannen sie ihren Tanz mit einem Kampfjet im Kleinformat. Die Trainerinnen Lea und Ellen Windhager hatten ganze Arbeit geleistet: Die einstudierten Schritte und Hebefiguren, arrangiert zum Soundtrack des Hollywoodstreifens, brachten das Publikum in Stimmung.

Die von Laura Zimmermann trainierte KG Wulle Wack Limbach, nach der Pandemie mit etlichen neuen Gesichtern am Start, präsentierte nichts weniger als ...
Von Christian Hafner
Neckarelz. "Vier Frauentanzgruppen und drei gemischte Gruppen sind heute Abend bei unserer Gaudi am Start", leitete Marina Kunert die Schautanzgaudi der KG Neckario in der Pattberghalle ein, "und wir freuen uns riesig, dass dieser Abend endlich wieder möglich ist." Das Teilnehmerfeld war in der zwölften Saison überschaubar, aber die Gruppen, die sich dem Wettbewerb stellten, ließen beim Publikum keine Wünsche offen.
Die größte Schwierigkeit des Abends sollte Juryverantwortlichen Martin Hußfeldt gleich zu Beginn erwarten, nämlich die Namen der teilnehmenden Gruppen zu verlesen. Klar, bei "Gäässwärmerzunft Alleze", "Stedemer Beesche" oder "Bedemer Hannmertli" kann man schon mal ins Straucheln geraten, aber als diese Hürde genommen war, konnte man in das bunte Programm starten.
Der erste Tanz gebührte der Juniorentanzgruppe des TSV Buchen, die außer Konkurrenz auftraten, von der Moderatorin aber vom Fleck weg verpflichtet wurden, als Teilnehmer wiederzukommen, wenn sie die Altersgrenze von 16 Jahren erreicht haben. Dann wurde es ernst, wobei man das Wort "ernst" im Zusammenhang mit einer Gaudi nicht für bare Münze nehmen sollte.
Es ging los mit dem Wettbewerb der Frauengruppen, die FG Stedemer Beesche aus Waldstetten zeigten ihr Können unter dem Motto "Dorf vs. Stadt" und tanzten als Engelbert Strauß tragende Dorfkinder bzw. ihre aufgestylten Pendants aus der Stadt.
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Bemerkenswert: Die Gruppe absolvierte am Samstagabend ihre Premierensaison als Tanzgruppe, aber die Trainerinnen Talina Böttcher und Michelle Klotzbücher hatten mit "ihren Mädels" ganze Arbeit geleistet und eine tolle Choreografie auf die Beine gestellt.
Deutlich erfahrener im Schautanzgeschäft dann die nächste Gruppe, die Gäässwärmerzunft Alleze. Inspiriert vom Fliegerepos "Top Gun" begannen sie ihren Tanz mit einem Kampfjet im Kleinformat. Die Trainerinnen Lea und Ellen Windhager hatten ganze Arbeit geleistet: Die einstudierten Schritte und Hebefiguren, arrangiert zum Soundtrack des Hollywoodstreifens, brachten das Publikum in Stimmung.

Die von Laura Zimmermann trainierte KG Wulle Wack Limbach, nach der Pandemie mit etlichen neuen Gesichtern am Start, präsentierte nichts weniger als "Lembochs beste Show". Unter den strengen Augen ihres Präsidenten wussten die Damen zu gefallen, Hugh Jackmans "Greatest Showman" war wohl eine gute Inspiration, und so wurde der schwungvolle Auftritt ihrem Motto in jedem Fall gerecht.
Ob es auch die beste Show des Abends war, sollte sich erst später entscheiden. Der Jury aus Mitgliedern der teilnehmenden Gruppen hatte Moderatorin Marina Kunert eingangs erläuterte, wie sie ihre ehrenvolle Aufgabe zu erfüllen habe und vor allem, dass das wichtigste Kriterium der Spaß an der Sache sei.
Die Hannmertli aus Bödigheim hatten als Titelverteidiger ein riesiges Fanaufgebot mitgebracht, aber auch das aufwendige Bühnenbild mit Schattenspielen zum Auftakt, einem Phönix in Flammen zum Abschluss und tollen Tanzelementen dazwischen sorgte für Stimmung im Saal. Anika Schwing, Julia Ühlein und Laura Weber hatten hier top Arbeit geleistet und in nur drei Wochen einen "alten" Tanz wieder einstudiert.
Die Pause nach dem ersten Wertungsblock wurde überbrückt mit den jungen Turnerinnen der Gruppe "Suana" – ebenfalls zur Musik des "Greatest Showman" – sowie der Tanz- und Akrobatikgruppe "Exotika". Die Albträume eines kleinen Mädchens verpackt in eine packende Show – das Publikum war begeistert und verlangte nach einer Zugabe, die es auch bekam. Dass die Männer der Gruppe dazu am Oberkörper blank zogen, sorgte für noch mehr Jubel in der Halle.
Den Auftakt zum zweiten Wertungsblock, den gemischten Gruppen, bildete die FGH Höpfemer Schnapsbrenner. Angereist aus Höpfingen mit eigenem Bus und integrierter Bar, wie die Moderatorin neidisch anmerkte, entführte die große Schar unter der Leitung von Mona Streckert, Saskia Berberich und Tamara Scherer das Publikum in eine arabische Nacht.
Die Abschiedsvorstellung – im nächsten Jahr gibt es einen Wechsel bei den Tänzern – geriet zum vollen Erfolg, aus dem Publikum wurde gar "Zugabe" skandiert. Darauf musste man leider verzichten, denn das Elferratsballett der "Hausemer Windbeutel", trainiert von Anja Ehrmann, Sandra Banschbach, Mareike Köhler und Nia Ehrmann, stand schon bereit. Die vier Damen hatten ihren "Affen Circus" top im Griff. Ob Affe, Elefant oder Zirkusdirektor, alle tanzten wunderbar nach ihrer Pfeife.
Den Abschluss bildeten die "Elwetritsche" der Eberbacher KG Kuckuck unter Leitung von Annette Veit und Sonja Stadler. Mit ihrem Auftritt zeigten sie, dass eine Welt ohne Musik deutlich weniger lebenswert wäre. Einen Sonderapplaus gab es hier für Martina Resch, die der Gruppe nach 23 Jahren ade sagt.
Bevor man zur Siegerehrung kam, heizte das einheimische Männerballett der KG Neckario noch einmal richtig ein und sorgte für Stimmung in der Menge. Nicht unerwartet wurde der erste Preis erneut an die Hannmertli verliehen, wenn es auch "nur" der Preis für die größte Fangruppe des Abends war. Es sollte nicht der einzige Pokal des Abends bleiben – auch der Sieg in der Frauenkategorie ging erneut nach Bödigheim, vor den Gruppen aus Adelsheim, Limbach und Waldstetten.
Bei den gemischten Gruppen war es extrem knapp. "Wir mussten sogar die Streichresultate einbeziehen, um einen Sieger zu erhalten – der erste Durchgang endete nämlich unentschieden", so Kunert. Hauchdünn siegten letztlich die Schnapsbrenner vor den Elwetritschen und den Windbeuteln. Der Jubel war riesig – und das nicht nur bei den Siegern, sondern auch die Platzierten freuten sich über einen extrem gelungenen Abend.