Denkmalamt ist skeptisch bei Kastell
Aufnahmen sind kein Beleg - Untersuchungen gehen aber weiter

Was liegt am Hettinger Ortsrand im Boden vergraben? Die Konturen im Untergrund sind gut zu erkennen. Foto: Google Earth
Hettingen/Karslruhe. (rüb) Sind es Spuren der Römer, oder gibt es gänzlich unspektakuläre Erklärungen für die auffälligen Bodenabzeichnungen, die der Hettinger Markus Müller vor wenigen Wochen entdeckt hat? Das Landesamt für Denkmalpflege ist skeptisch, dass im Hettinger Boden eine archäologische Sensation lauert. Ausschließen möchten es die Experten aber nicht. Hobbyforscher Markus Müller möchte der Sache weiter auf den Grund gehen: "Ich möchte das Rätsel lösen."
"Die Luftaufnahme spricht eher gegen ein archäologisches Denkmal", sagte Dr. Britta Rabold von der Dienststelle Karlsruhe des Landesdenkmalamts gegenüber der RNZ. "Die Gründe für die Anomalien könnten verschiedene Ursachen haben. Am wahrscheinlichsten erscheint uns derzeit, dass hier alte Flurgrenzen sichtbar werden - jedoch mit Sicherheit kann zumindest vorerst keine Aussage dazu gemacht werden." Erledigt ist die Angelegenheit für das Denkmalamt damit aber keineswegs: "Wir sind mit Herrn Müller in Kontakt und versuchen Wege für eine gangbare Interpretation der Verfärbungen zu finden."
Markus Müller hatte beim Studium von Satellitenbildern Hettingens eine interessante Entdeckung gemacht: Auf einem Feld am Ortsrand sah er gerade Linien im Boden, die wohl von Menschenhand geschaffen sein müssen. Seine These: Es könnte sich um die Überreste eines römischen Kohortenkastells handeln. Die extreme Dürre des vergangenen Sommers ist wohl dafür verantwortlich, dass die Spuren des möglichen Bauwerks von oben gut zu erkennen sind.
Auch interessant
Auch wenn die Fachleute der Denkmalbehörde eher skeptisch sind, will Markus Müller, der neben der Luftaufnahme eine Reihe weiterer Indizien zusammengetragen hat, die seine Theorie stützen, nicht aufgeben. Er möchte Kontakt mit den Grundstückseigentümern aufnehmen und dann - falls sie zustimmen - eine Begehung der Flächen vornehmen. Alle möglichen weiteren Schritte würden aber eng mit dem Denkmalamt abgestimmt, das ihm zudem fachliche Unterstützung zugesichert habe.



