Parkhaus oder ebenerdiger Parkplatz?
Gemeinderat muss sich in seiner Sitzung mit der Parksituation beschäftigen - Drei Varianten stehen zur Wahl

In seiner morgigen Sitzung soll der Gemeinderat entscheiden, ob auf der Fläche dieses städtischen Grundstücks ein Parkhaus oder ein ebenerdiger Parkplatz gebaut werden soll. Foto: Peter Bayer
Von Peter Bayer
Eberbach. Die Parksituation in Eberbach beschäftigt den Gemeinderat in seiner Sitzung am morgigen Donnerstag gleich mehrfach. Zum einen stellt sich die Frage, ob im Sanierungsgebiet Güterbahnhofstraße ein Parkhaus mit vier oder sechs Halbgeschossen gebaut werden oder doch nur eine ebenerdige Parkfläche mit entsprechend weniger Stellflächen gebaut werden soll. Der Gemeinderat soll nun festlegen, welche der drei Varianten weiter verfolgt werden soll. Zum anderen liegt ein Minderheitenantrag der CDU-Fraktion vor, bei ausgewählten Wohnstraßen Anwohnerparkausweise zu vergeben und die Parkzeit für alle anderen Autofahrer auf zwei Stunden zu beschränken.
Schon mehrfach haben sich die Gemeinderäte mit dem Thema Parkhaus beschäftigt. Waren es zu Beginn noch einige Varianten mehr, wurde es mittlerweile konkreter, hat sich deren Zahl nun auf drei beschränkt. Wobei sich zwei Varianten nur in der Zahl der Halbgeschosse unterscheiden. Die Kernfrage ist: Braucht es ein Parkhaus mit 106 bzw. 159 Stellplätzen und zusätzlich 26 ebenerdigen, oder reicht ein ebenerdiger Parkplatz mit bis zu 86 Stellplätzen? Letztere "0-Variante" ist deutlich billiger und wird von der Verwaltung bevorzugt. Die Kosten hierfür belaufen sich auf geschätzt 700.000 Euro brutto.
Das städtebauliche Entwicklungskonzept für das Sanierungsgebiet beinhaltet ein Parkhaus mit Anschluss an den Steg über die Bahngleise, das sowohl städtische als auch private Flächen betrifft. Da die Verhandlungen mit dem angrenzenden Grundstückseigentümer bezüglich Bau bzw. Überbauung zu keinem positiven Ergebnis geführt hätten, steht zur Bebauung nur noch die städtische Fläche von 3439 Quadratmetern zur Verfügung. Wegen der teils geringen Tiefe kann sie allerdings nicht komplett für ein Parkhaus genutzt werden.
Das Heilbronner Ingenieurbüro Walter und Partner hat in in Abstimmung mit dem Bauamt die drei Varianten untersucht. Bei der Anlage einer ebenerdigen Parkfläche mit Zu- und Abfahrt über die Güterbahnhofstraße würden 86 Parkplätze entstehen. Die Kosten für Umbau nebst Neuordnung werden auf 700.000 Euro geschätzt. Es besteht die Möglichkeit, auf der Teilfläche des ehemaligen Siebeck-Geländes für 380.000 Euro weitere 39 Parkplätze auszuweisen. Vorbehaltlich der noch nicht vorliegenden Planung für den Neubau des Kindergarten "Regenbogen". Das städtebauliche Entwicklungskonzept sieht auf dieser Fläche einen Bürokomplex vor.
Die Alternative ist ein Parkhaus mit mehreren Ebenen. "Variante 1" sieht ein Parkhaus mit sechs Ebenen und 159 Stellplätzen vor. Die Baukosten hierfür belaufen sich auf geschätzt 3,3 Millionen Euro. Bei "Variante 2" belaufen sich die Kosten auf 2,2 Millionen Euro für vier Ebenen mit 106 Stellplätzen. In beiden Fällen kämen je 26 ebenerdige Parkplätze für 350.000 Euro hinzu. Bei einer möglichen Förderung könnten sich die Kosten auf 416.000 Euro für "Variante 0" sowie 2,275 Millionen Euro für "Variante 1" bzw. 1,588 Millionen Euro für "Variante 2" reduzieren.
Mögliche Förderung in einem Parkhaus wären 60 Prozent der Herstellungskosten bei einer Obergrenze von 13.000 Euro pro Stellplatz. Bei ebenerdigen Stellplätzen würden 60 Prozent der Kosten gefördert, bei einer Obergrenze von 150 Euro je Stellplatz.
Zusätzlich sollte noch untersucht werden, ob der Gehsteig entlang der Güterbahnhofstraße mit den höherliegenden Parkebenen überbaut werden könne, um die Fläche wirtschaftlich und räumlich besser zu nutzen. Bei "Variante 1" ergäbe dies zusätzlich im zweiten und vierten Obergeschoss jeweils fünf Parkplätze mehr. Die Kosten hierfür lägen bei mindestens 210.000 Euro Brutto. Bei "Variante 2" wären es fünf Parkstände im zweiten Obergeschoss, Kosten 105.000 Euro. Nach der Gesamtabwägung kommt die Verwaltung zum Ergebnis, diese Variante nicht zur Weiterverfolgung zu empfehlen. Zumal die Längsparkplätze nicht komfortabel anzufahren seien.
Zu berücksichtigen ist der geplante Neubau des Kindergartens, der sich mit der Umsetzung der Parkplätze zeitlich überlagern würde. Für die Dauer der Bauphase des Parkplatzes müssten alternative Parkplätze zur Verfügung gestellt werden. Angedacht ist, die Schotterfläche gegenüber der Feuerwehr zu nutzen.



