Osterburken/Möckmühl

Kiwanis-Club spendet 22.000 Euro für Epilepsie-Warnhündin für Aron

Der Möckmühler Club unterstützte die Anschaffung des Tiers. Eine Spende für einen Freund auf vier Pfoten.

19.01.2021 UPDATE: 20.01.2021 06:00 Uhr 2 Minuten, 44 Sekunden
Jörg Kegelmann (l.) vom Kiwanis-Club Möckmühl übergab die großzügige Spende von 22 000 Euro an die Familie Müller aus Osterburken. Mit diesem Geld und weiteren Spenden konnte die Anschaffung und Erziehung eines Epilepsie-Warnhundes realisiert werden. Collie Ganja ist seit Weihnachten treuer Wegbegleiter und Helfer für den sechsjährigen Aron, der am Klinefelter-Syndrom leidet. Foto: Andreas Hanel

Osterburken/Möckmühl. (ahn) Lediglich fünf Wochen dauerte es, bis der Kiwanis-Club Möckmühl die beeindruckende Summe von 22.000 Euro an Spenden zusammenhatte. So viel kosteten nämlich die Anschaffung und die Erziehung von Ganja, der Warnhündin für den sechsjährigen Aron Müller aus Osterburken, der am Klinefelter-Syndrom und an epileptischen Anfällen leidet. Der Collie ist kurz vor Weihnachten bei der jungen Familie eingezogen, die sich bereits vor gut einem Jahr an den Kiwanis-Club Möckmühl gewandt hatte. Dieser half vor allem in Person des ehemaligen Präsidenten Jörg Kegelmann schnell und erfolgreich. Nun fand die offizielle Spendenübergabe statt.

"Ohne den Kiwanis-Club wäre das mit Ganja nicht möglich gewesen", betonte Arons Papa, Daniel Müller, während Mama Eleonore ergänzte: "Es ist wunderbar, dass das so schnell und super geklappt hat. Dafür möchten wir uns ganz herzlich bedanken."

Auch Jörg Kegelmann verlieh im Namen des ganzen Clubs seiner Freude Ausdruck, dass man das Geld für Arons Warnhund in so kurzer Zeit zur Verfügung stellen konnte. "Es ist alles gut gelaufen." Außerdem sei die Tatsache, dass mit Ganja ein geeigneter Hund für Aron gefunden werden konnte, "eine schöne Überraschung zu Weihnachten" gewesen.

Das "wunderschöne Weihnachtswunder", wie Eleonore Müller Ganja bezeichnet hatte, hat sich bei den Müllers inzwischen gut eingelebt, wie die Eltern berichten. "Sie schläft bei Aron im Bett. Außerdem trainieren wir mehrmals täglich mir ihr." Zum Beispiel, wie man richtig über eine Straße geht. Ganja muss lernen, links und rechts zu schauen, ob die Straße frei ist. Denn schließlich soll der Collie, der Arons ständiger Begleiter auf vier Pfoten ist, ihn einmal im Falle eines Falles sicher nach Hause geleiten.

Und wie der Epilepsie-Warnhund reagiert, wenn Aron einen Anfall hat, wissen die Müllers inzwischen auch. "Erst gerade am vorletzten Wochenende hat Ganja zum ersten Mal gewarnt", informieren die Eltern. "Es war am Sonntagmorgen um 7 Uhr. Auf einmal sind wir aufgewacht, weil Ganja ganz schrill gebellt hat." Zuerst hätten sie gedacht, dass sie aufs Klo muss. Doch als sie in Arons Zimmer kamen, sei er mit einem Anfall im Bett gelegen.

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"Ganja lag daneben und hat ihn ganz intensiv am Ohr und am Mund geschleckt." Und das mit hoffnungsvollem Erfolg. Denn "normal ist Aron während eines Anfalls ganz starr. Doch nun hat er zum ersten Mal reagiert und sich bewegt", erklärt Eleonore Müller.

Ganja ist also definitiv ihr Geld wert. Und möglich wurde dies zum größten Teil durch den Kiwanis-Club mit seiner großzügigen Spende. Damit man die Summe erreichen konnte, hat man einiges in Bewegung gesetzt. So nahm der Verein, gleich nachdem das Spendenkonto für die "helfende Pfoten für Aron" eingerichtet worden war, etwa am "Winterglühen an der Jagst" vor ziemlich genau einem Jahr in Möckmühl teil.

Wie immer bei solchen Charity-Aktionen des Kiwanis-Clubs wanderten auch hier die Einnahmen ohne Abzüge und in voller Höhe auf das Spendenkonto für Aron und seinen Hund.

Neben solchen Veranstaltungen gibt es noch zwei weitere Einnahmequellen, wie Jörg Kegelmann erklärt. "Das sind zum einen unsere Mitgliedsbeiträge und zum anderen Spenden."

In der weltweiten Organisation Kiwanis engagieren sich Frauen und Männer aus allen Berufen und Bevölkerungsschichten über Partei- und Konfessionsgrenzen hinweg. Sie alle setzen sich für das Wohl der Gemeinschaft und insbesondere für das von Kindern ein.

Und das mit beeindruckendem Ergebnis. Allein der Kiwanis-Club Möckmühl hat seit 2004 eine beträchtliche Spendensumme von 300.000 Euro für Kinder in der Region generiert.

Somit konnte durch das Engagement des gemeinnützigen Vereins neben Aron auch zum Beispiel der damals vierjährigen Clara aus Sennfeld geholfen werden, die am Rett-Syndrom leidet. 34.000 Euro spendete der Kiwanis-Club Möckmühl, wodurch für Clara unter anderem eine Delfin-Therapie und ein Reitzelt finanziert wurde.

Doch auch viele kleine Spenden, die oft für die Öffentlichkeit im Verborgenen bleiben, leistet der Verein. Zum Beispiel im Kinder- und Jugenddorf Klinge. "Dort haben wir im Dezember und Januar drei Brillen bezahlt, für die das Jugendamt nicht aufkommt", berichtet Kegelmann. Er und seine Mitstreiter machen nicht viel Aufhebens von ihrer wertvollen Arbeit, sie sind eher Männer der Tat.

Doch ihr Tatendrang leidet wie so vieles unter Corona. "Zurzeit ist es schwierig", sagt Jörg Kegelmann, der appelliert, auch weiterhin für den guten Zweck zu spenden.

Spendenkonto:

Volksbank Möckmühl

IBAN: DE 79 6209 1600 0065 8830 04

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