Ortsmitte Neckargerach

Kommt ein Café ins Sparkassen-Gebäude?

Die Gemeinde kauft das Gebäude gegenüber dem Rathaus für 97.500 Euro. Gespräche mit einem Café-Betreiber laufen.

21.11.2025 UPDATE: 21.11.2025 04:00 Uhr 2 Minuten, 1 Sekunde
Weitere Schritte zur neuen Ortsmitte ist der Gemeinderat Neckargerach mit den Beschlüssen zum Erwerb des ehemaligen Sparkassengebäudes und der Bauantragstellung zum Umbau für ein Café in den Räumen gegangen. Foto: Marcus Deschner

Von Marcus Deschner

Neckargerach. Eine neue Nutzung soll es im Zuge der Umgestaltung der Neckargeracher Ortsmitte für das Sparkassengebäude gegenüber dem Rathaus geben. Einmütig nahm der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung die vom Karlsruher Architekturbüro Fabrinsky vorgestellte, etwas geänderte Planung zur Kenntnis und beschloss den Bauantrag. Zudem stimmten die Räte dem Erwerb des Gebäudes von der Sparkasse Neckartal-Odenwald zum Preis von 97.500 Euro zuzüglich Erwerbsnebenkosten zu.

Im Haushalt 2025 sind dafür laut Bürgermeister Norman Link insgesamt 110.000 Euro eingestellt. Vom Land erhält die Gemeinde für den Umbau einen Zuschuss in Höhe von 416.000 Euro.

Einem Verkauf bereits zugestimmt hatten im Vorfeld die Gremien der Sparkasse. Das Mietverhältnis mit der dort ansässigen Fahrschule wird zunächst fortgesetzt. Und der Geldautomat soll ebenfalls auf Dauer erhalten bleiben.

Bereits im Mai hatte das Gremium eine Bauvoranfrage auf Grundlage der Architektenplanung zum angestrebten Umbau der ehemaligen Sparkassenfiliale in ein Café oder Bistro beschlossen.

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Diese hatte zum Ziel, konkrete bauliche und nutzungsspezifische Themen zu erörtern und rechtssicher zu klären. Mit einem Ende Juni erteilten Bauvorbescheid wurden die aufgeworfenen Fragestellungen positiv beurteilt.

Mit der Planung waren die Räte grundsätzlich einverstanden, doch störten sich einige an der vorgesehenen hinterlüfteten Holzfassade. Weshalb Architekt Thomas Fabrinsky in der jüngsten Sitzung Alternativen aufzeigte. So könnte eine klassische Putzfassade das umgebaute Gebäude zieren.

Diese soll sandsteinfarben oder – passend zur geplanten künftigen Nutzung – schokobraun gestrichen, der Sockel in echtem Sandstein ausgeführt werden. Noch nicht ganz klar ist, ob das künftige Satteldach einen Überstand oder keinen haben soll. "Es entsteht ein schöner, klarer Baukörper mitten im Ort", war sich jedenfalls Architekt Fabrinsky in seinem Vortrag sicher.

Markus Schunder (FUB) erkundigte sich, ob aufs Dach auch Photovoltaikziegel aufgebracht werden könnten. Das verneinte der Architekt, da diese deutlich ineffizienter als die vorgesehenen Indach-Module seien. "Obwohl solche Ziegel sich besser ins Dachbild einfügen würden", räumte er ein.

Fraktionskollege Hans-Peter Schupp begehrte zu wissen, ob überhaupt schon feststehe, dass dort ein Café Einzug halten wird. Und: "Wenn der Laden dort um 18 Uhr schließt, wäre für Neckargerach nichts gewonnen", meinte er. Auch wurde gefragt, ob nicht eine gemeinsame Filiale von Volksbank und Sparkasse, wie etwa in Oberdielbach, sinnvoll sei und ob in den Räumlichkeiten eine Kombination von Metzger und Bäcker denkbar wäre.

"Beide müssen das wollen, dem ist aber nicht so", sagte Norman Link zur möglichen "gemeinsamen" Bankfiliale. Zudem habe man mit der Sparkasse einen weiteren Mieter. Diese strebe einen langfristigen Mietvertrag, – nämlich zehn Jahre plus die Option auf weitere zweimal fünf Jahre – an. Mit einem Interessenten als Café-Betreiber stehe man bereits in Verhandlungen. Näher wollte sich Link aber in öffentlicher Sitzung dazu nicht äußern.

"Wer bezahlt die Schäden, wenn der Geldautomat gesprengt werden sollte?", äußerte Tobias Weber (FUB) Bedenken. Das sei komplett "Sparkassensache", antwortete Bürgermeister Link. Auf Markus Schunders Frage nach der Abschreibung erteilte Kämmerer Tobias Leibfried die Auskunft, dass diese über insgesamt 50 Jahre laufe.

Für Erwerb und Umbau schreibe man jährlich etwa 12.000 Euro ab. Die Alternativentwürfe hätten gezeigt, dass sich das Gebäude gut in die Altsubstanz integriert, lobte Jürgen Schäfer (CDU). "Die Richtung stimmt", fasste Norman Link zusammen.

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