Obrigheim

Freude über Großansiedlung von "Interroll"

Obrigheimer Gemeinderat beschloss außerdem Erschließung des Baugebiets "Hofäcker" in Asbach - Anregungen zum Lärmaktionsplan werden weitergeleitet

18.09.2019 UPDATE: 19.09.2019 06:00 Uhr 2 Minuten, 44 Sekunden

Die geplante Neuansiedlung eines Schweizer Unternehmens im interkommunalen Gewerbegebiet "Techn-N-O" war auch in der jüngsten Gemeinderatssitzung in Obrigheim ein bestimmendes Thema. Foto: Heiko Schattauer

Von Nadine Slaby

Obrigheim. Große Freude löste in der jüngsten Sitzung des Obrigheimer Gemeinderats die Nachricht von der Ansiedlung des Schweizer Unternehmens "Interroll" im Gewerbegebiet "Tech-N-O" auf der Asbacher Höhe aus. Der Hersteller von Förder- und Sortieranlagen plant dort auf 16 Hektar den Bau von rund 15.000 Quadratmetern Produktionsfläche sowie rund 1700 Quadratmetern Bürofläche und will dafür rund 40 Millionen Euro investieren (die RNZ berichtete).

Der Geschäftsführer des Zweckverbandes "Geno", Alfred Schumacher, erläuterte die Einzelheiten der neuen Firmenansiedlung. "Für einen zweiten Bauabschnitt gibt es schon Pläne", verriet er und freute sich, dass sich das Warten gelohnt habe. Bürgermeister Achim Walter dankte Schumacher für die "quasi Rund-um-die-Uhr-Betreuung", und die Gemeinderäte beglückwünschten den Zweckverband zu diesem Erfolg. "Das ist großartig!", gratulierte Ulrich Halder für die Freien Wähler. Ralph Müller (CDU/Bürgerliste) meinte: "Sie haben alles richtig gemacht."

Angeregt von Jürgen Streib (CDU/Bürgerliste), entstand eine kurze Diskussion über die Entwässerung des Grundstücks sowie die Absicherung der Stromversorgung. "Die Bewässerung wurde bereits im Bebauungsplan geregelt", erläuterte Schumacher. Selbstverständlich müsse die nun neu berechnet werden, da inzwischen neue Standards zu beachten seien. Bauamtsleiter Reinhard Horn meinte, Interroll habe sich mit den Gegebenheiten auf dem Grundstück befasst und diverse Punkte, auch in Bezug auf die Stromversorgung, bereits mit Behörden und Zulieferern geklärt. Dank sagte Walter noch allen am Projekt beteiligten sowie seinem Vorgänger und den Gemeinderäten, die sich damals für das Gewerbegebiet ausgesprochen hatten.

Über zwei Bauanträge hatte das Gremium ebenfalls zu entscheiden. Dem Neubau eines Carports wurde zugestimmt, dessen Nutzung als Dachterrasse allerdings untersagt, da die bebaute Fläche außerhalb des Bebauungsplans liegt. Bei der energetischen Sanierung des Kindergartens in der Langenrainstraße erteilten die Räte die Genehmigung für eine vom Bebauungsplan abweichende Dachneigung sowie eine geringfügige Überschreitung der Baugrenze.

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Die Aufstellung des Bebauungsplans "Hofäcker" in Asbach, den Jürgen Glaser vom Ingenieurbüro IFK Mosbach vorstellte, wurde einstimmig beschlossen. Um die steigende Nachfrage nach Bauplätzen in der Gemeinde decken zu können, sollen in Asbach 21 Bauplätze mit einer durchschnittlichen Größe von 600 Quadratmetern entstehen. Möglich sind zwei Vollgeschosse. Die Anbindung erfolgt über eine Ringstraße. 19 öffentliche Stellplätze sind in dem Neubaugebiet vorgesehen, allerdings muss jede Wohneinheit zwei eigene Stellplätze nachweisen. Das Abwasser wird in den oberhalb liegenden Kanal gepumpt. Die Störungsanfälligkeit und Wartung dieses Pumpensystems wurde kurz diskutiert. Fußwege zur Ortsmitte und auf die Felder runden das Neubaugebiet ab.

Neuerungen im Bebauungsplan seien die Beschränkung von Schottergärten, gerade auch im Hinblick auf den Klimaschutz, sowie die verpflichtende Begrünung von Flachdächern, erläuterte Glaser. Dass im Baugebiet kein Spielplatz geplant wurde, erklärte Glaser mit der Tatsache, dass sich in Laufnähe bereits zwei Spielplätze befinden. Die Erschließung wird die Firma RBS Wave aus Stuttgart vornehmen. Auf die Gemeinde kommen Kosten in Höhe von 46.886 Euro zu. 20.000 Euro waren bereits im Haushalt eingestellt, die weiteren 26.886 wurden als überplanmäßige Ausgaben bewilligt.

Bei der Überprüfung des Lärmaktionsplans sind vier Stellungnahmen eingegangen, erklärte Bürgermeister Walter. In diesen weisen Bürger auf die Verbesserung der Lärmschutzwand sowie die Aufbringung von Flüsterasphalt auf der B 292 hin. Auch Geschwindigkeitsbegrenzungen wurden gewünscht. Ein Anwohner regte einen Tunnel oder eine Überdachung der Straße an. "Die Gemeindeverwaltung wird die Hinweise an die zuständigen Stellen weiterleiten sowie die Aufbringung von Flüsterasphalt bei der nächsten Deckensanierung der Straße prüfen", erklärte Walter.

Der laut Kämmerer Thorsten Sienholz "Pflichtaufgabe" der Räte, den Beteiligungsbericht der Gemeinde Obrigheim zur Kenntnis zu nehmen, kam das Gremium nach. Hierin wird aufgelistet, mit welcher Einlagenhöhe sich die Gemeinde an diversen Unternehmen und Organisationen beteiligt.

Die Änderung der Satzung über die öffentliche Abwasserbeseitigung wurde einstimmig beschlossen. Die Änderungen wurden auf Hinweis des Landratsamts vorgenommen und dienen einer besseren Rechtssicherheit. "Es werden keine Gebührenerhöhungen oder ähnliches vorgenommen", so der Kämmerer.

Für die neue Beschilderung der Wanderwege bewilligte das Gremium einstimmig 5400 Euro außerplanmäßige Mittel.

Beim Tagesordnungspunkt Verschiedenes wies Luise Wörner (Freie Wähler) auf die mangelhafte Reinigungssituation in der Sporthalle Mörtelstein hin. Die Verwaltung versprach, sich um eine nötige Grundreinigung zu kümmern. Und zudem auch die Putzfirma auf die Klagen hinzuweisen. Des Weiteren will man dafür Sorge tragen, dass der zugewachsene Wanderpfad im Seewald wieder freigeschnitten wird.

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