Frischwasser wird teurer
Stadtverordnetenversammlung tagte in Hesselbach - Im Vergleich noch günstig

Symbolfoto: Lino Mirgeler/dpa
Oberzent-Hesselbach. (MD) Fürs Frischwasser tiefer in die Tasche greifen müssen die Bürger der Stadt Oberzent. Bei drei Enthaltungen beschloss die in Hesselbach tagende Stadtverordnetenversammlung den Nettopreis von bislang 1,78 Euro je Kubikmeter um 20 Cent auf dann 1,98 Euro anzuheben. Damit sei man im Vergleich zu umliegenden Kommunen immer noch recht günstig, so der Tenor in der Versammlung.
Gemessen an der Zeit vor dem Gemeindezusammenschluss, ist’s für manche sogar noch weitaus günstiger. Beispielsweise für die Bürger der früheren Gemeinde Hesseneck, die vor der Fusion sogar 2,65 Euro berappen mussten, wie Tina Bartmann von der städtischen Finanzabteilung auf Nachfrage erläuterte.
Die Verwaltung begründete die Erhöhung mit dem Umstand, dass die Kalkulation der Einnahmen und Ausgaben "des Produktes Wasserversorgung" für die Jahre 2019 bis 2022 ein Defizit ergibt, während im laufenden Jahr die Mittel "gerade so ausreichten". In 2019 entfalle jedoch die in 2018 geplante Entnahme aus der Gebührenausgleichsrücklage in Höhe von knapp 45.000 Euro. Zudem stiegen dann die Personalkosten um 8000 Euro und die Abschreibungen um weitere 5000 Euro, was sich im Jahr darauf weiter fortsetze. Aufgrund der Lohnsteigerungen erhöhten sich auch die anteiligen Bauhofkosten.
Im gerade erst verabschiedeten Haushalt für 2018 habe man für Instandhaltungen am Wasserleitungsnetz rund 170.000 Euro eingeplant. Das, so die Verwaltung, sei schon sehr knapp kalkuliert. Die Zahl der Wasserrohrbrüche steige nämlich kontinuierlich an, wovon oft die Hauptleitung betroffen sei. Und da könne man keine Kostenerstattung von den Anliegern verlangen, sondern stehe selbst in der finanziellen Pflicht. Die Einnahmen für die Kostenerstattungen für Rohrbrüche an Hausanschlussleitungen seien schon für das laufende Jahr großzügig angesetzt worden.
Eine weitere Erhöhung dieser Einnahmen im Ansatz 2019 erscheine daher nicht realistisch. Nun wurde vorgeschlagen, im noch zu erstellenden Haushalt für das Jahr 2019 am besten 200.000 Euro für Reparaturen am Netz einzustellen. In Summe fehlten dann bei dem Posten Trinkwasser ab 2019 gut 90.000 Euro. Weitere Einsparungen seien nicht möglich. Vielmehr sei sogar mit Kostensteigerungen für Wasseruntersuchungen oder Bauleistungen zu rechnen. Daher komme man um eine Erhöhung des Frischwasser-Bezugspreises nicht herum. In den vier ehemals selbstständigen Kommunen wurden im Jahr 2017 übrigens insgesamt exakt 451.580 Kubikmeter Frischwasser verbraucht.
Beschlossen wurde zudem eine Streichung der Verwaltungsgebühren für weitere Messeinrichtungen für die Wasserversorgung. Nun besagt die Vereinfachung der Satzung, dass für jedes vom Anschlussnehmer veranlasste Erfassen der Zählerstände die Stadt pauschal 15 Euro verlangt.