Heizöl fließt nach Tank-Leck in Schwarzbach (Fotogalerie)
"Das ist eine ökologische Katastrophe". Feuerwehren und THW waren im Einsatz.
Oberschwarzach. (ankf) Mehrere Hundert Liter Heizöl sind am Dienstag in den Schwarzbach geflossen. Grund dafür war laut Landratsamt ein Leck in dem Öltank eines Wohnhauses in Oberschwarzach. Das Heizöl muss dann in den frühen Morgenstunden in den Bach gelangt sein. Mehrere Schwarzacher meldeten der Feuerwehr starken Ölgeruch.
Den ganzen Dienstag über waren die Freiwilligen Feuerwehren aus Mosbach, Michelbach, Aglasterhausen und Schwarzach, das THW Neunkirchen und später auch jenes aus Leonberg, der Bauhof Schwarzach und Mitarbeiter des Forstamtes BW damit beschäftigt, das Öl aus dem Bach zu pumpen und Fische aus dem Wasser zu retten. Außerdem setzten sie Ölsperren in den Schwarzbach ein, die das Öl an der Oberfläche binden und auffangen sollten, damit es nicht in den weiteren Bachlauf gelangen konnte.
"Das ist eine ökologische Katastrophe", sagt Helmut Schnatterbeck, Naturschutzbeauftragter der Unteren Naturschutzbehörde. Was Schlimmeres verhinderte, war ein Wehr im Bach beim Forstamt. Dort gelang es den Einsatzkräften, das sich dort ansammelnde Öl abzufangen, abzupumpen und mit Ölsperren zu stoppen "Das Wehr hat das Wasser zurückgehalten, sonst wäre es wahrscheinlich längst in der nächsten Bachmündung", so Schnatterbeck.
Mehrere Tausend Liter Heizöl befanden sich vermutlich im Tank des Wohnhauses in Oberschwarzach. Wie viel davon tatsächlich in den Bach geflossen ist, war gestern Mittag noch unklar, erklärte Patrick Haag, stellvertretender Bürgermeister von Schwarzach.
Erste vorsichtige Schätzungen sowohl von Patrick Haag als auch von Jens Reimold vom Landratsamt, Fachbereich Umwelt - Technik und Naturschutz, gingen davon aus, dass es rund 2500 Liter gewesen sein könnten. "Die Quelle ist aber stillgelegt, es fließt kein Öl mehr in den Bach", so Patrick Haag.
Dass der Einsatz so schnell nicht beendet sein würde, damit rechneten die Einsatzkräfte. Denn am Wehr sammele sich immer wieder ein roter Ölteppich, der abgesaugt werden muss, erklärte Schnatterbeck. "Das kann noch dauern." Auch müsse noch geprüft werden, inwieweit das Ufer entlang des Baches in Mitleidenschaft gezogen wurde.
"Dann wird entschieden, ob das Erdreich abgetragen werden muss, vor allem an der Sammelstelle am Wehr." Jens Reimold lobte die Einsatzkräfte. "Feuerwehr und THW haben schnell reagiert. Wir sind glimpflich davongekommen, das Wasser ist fast wieder sauber. Das hat wirklich gut funktioniert."
Wer dann noch ausrücken sollte, war der Fischereiverein Schwarzach. Sie sollten versuchen, die Karpfen im Teich beim Forstamt zu retten. "Wichtig ist, dass wir den Teich auch belüften. Wenn sich der Ölteppich schließt, wäre das fatal", sagt Schnatterbeck. Aber auch für die Tierwelt im Graben rechnet er mit großen Auswirkungen. "Dort leben nicht nur die Karpfen, sondern auch der Eisvogel findet dort seine Nahrung."
"Die Auswirkungen auf die Gewässerökologie sind derzeit noch nicht absehbar", schreibt das Landratsamt dazu. Die Untere Wasserbehörde und das Gesundheitsamt des Neckar-Odenwald-Kreises haben vorsorglich den Tiefbrunnen "Schwarzacher Hof, Johannesanstalten" in Schwarzach abschalten lassen, wie das Landratsamt mitteilt. "Durch redundante Versorgungsstrukturen im Trinkwassernetz war eine Umschaltung unproblematisch und die Trinkwasserversorgung ist gewährleistet."