Neckarzimmern

Kita-Gebühren werden teurer

Die Kinderbetreuung steigt um 7,3 Prozent. Die Bahn verzögert den Glasfaseranschluss im Oberdorf.

06.08.2025 UPDATE: 06.08.2025 04:00 Uhr 2 Minuten, 39 Sekunden
Erfolgreich abgeschlossen ist die Sanierung an der Friedhofskapelle. „Es ist ein würdiger Raum entstanden“, befand Neckarzimmerns Bürgermeister Christian Stuber. Foto: dda

Von Dorothea Damm

Neckarzimmern. "Das war eigentlich genau das, was nicht passieren sollte", fasste es ein Gemeinderat in der jüngsten Sitzung treffend zusammen. Das Unterdorf in Neckarzimmern hat einen funktionierenden Glasfaseranschluss, das Oberdorf hat zwar verlegte Kabel, aber noch kein "Licht", denn die Verbindung zwischen den beiden Netzen über die Bahnlinie hinweg fehlt.

In der Brücke über die Schienen sind zwar Leerrohre, die die Gemeinde schon längst als Übergangsmöglichkeit angeboten hat, aber eine Zustimmung von der Bahn liegt noch nicht vor. Und so muss ein Teil der Einwohner der Neckargemeinde weiter warten, bis auch sie von den Anschlüssen, die längst in ihren Häusern liegen, profitieren können.

Erfolgreich abgeschlossen sind hingegen die Sanierungsarbeiten an der Friedhofskapelle. "Es ist ein würdiger Raum entstanden", fasste es Bürgermeister Christian Stuber zusammen.

In der vergangenen Woche wurden die vom Ingenieurbüro Camarena überwachten Bauarbeiten abgeschlossen. Ein langer Rechtsstreit um Baumängel, die nach wenigen Jahren zu erheblichen Schäden am Dach geführt hatten, war der Baumaßnahme vorausgegangen.

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"Jetzt ist alles zu unserer Zufriedenheit gelöst, und auch dem Wunsch der Organistinnen und Organisten nach einer Umgestaltung im Inneren der Aussegnungshalle konnte entsprochen werden", freute sich Stuber über den gelungenen Abschluss nach dem langen Weg.

Auch in der Sport- und Festhalle wird es bald anders aussehen. "Jetzt hilft einfach auch kein noch so gutes Reinigen mehr. Die Stühle in der Halle müssen erneuert werden", erklärte Stuber die Anschaffung von 150 neuen Sitzgelegenheiten.

12.734 Euro kosten die stapelbaren und mit einer Reihenverbindung versehenen neuen Stühle. Den Zuschlag erhält hier die regionale Firma Deschner aus Eberbach, die bereits vor 30 Jahren die alten Stühle geliefert hatte.

Den Vereinen Neckarzimmerns werden in den kommenden Wochen alte Stühle angeboten, die diese eventuell noch brauchen können. Ein Teil der Stühle wird auch behalten, um bei Großveranstaltungen wie der alljährlichen Fasnacht als Puffer zu dienen.

Ebenfalls regional vergeben wurden EDV-Arbeiten im Rathaus. Die Firma Macro Computer aus Mosbach wird für eine datenschutzkonforme Anbindung an das zentrale Verwaltungsnetzwerk "komm.one" sorgen.

Die Beteiligungsabschlüsse – hier geht es besonders um das Gewerbegebiet Tech-N.O. und weitere kommunale Unternehmen – wurden zur Kenntnis genommen, und auch der Jahresabschluss 2021 konnte festgestellt werden.

"Wir werden jetzt immer schneller", versprach Stuber. Durch eine Umstellung der Programme in der Kämmerei wird es künftig nicht mehr möglich sein, dass genaue Jahresabschlüsse erst mit einer solchen Verzögerung fertiggestellt werden.

Ein ganz neues Verfahren wählt die Gemeinde auf Empfehlung des Bauhofs beim Lärchenweg. das eine schnelle Behebung der zum Teil sehr maroden Straße ermöglicht. An nur einem Tag wird ein neuer Belag auf der Straße angebracht und soll zumindest für zehn bis 15 Jahre eine gute Lösung bieten.

"In Nachbargemeinden wurde das Verfahren bereits vor Jahren angewendet und die Ergebnisse sind heute noch zufriedenstellen", begründete Stuber die Entscheidung für die Maßnahme, die mit etwas über 22.000 Euro sehr viel günstiger als eine komplette Sanierung ist.

Neue Namen hingegen erhalten die Straßen im Neubaugebiet Obere Aue. Hier kann man künftig – angelehnt an den benachbarten Rosenweg – im Fliederweg und dem Holunderweg wohnen.

Man habe schon darum gerungen und es seien verschiedene Pflanzen im Gespräch gewesen, aber man habe sich dann einigen können. Der Gemeinderat beschloss sie einstimmig.

Das machte er auch bei der neuen Satzung zur Erhebung von Verwaltungsgebühren, die wieder angepasst werden mussten. Teurer wird es auch für die Eltern in Neckarzimmern. Einer Landesweit neu ausgearbeiteten Richtlinie folgend, erhöhen sich die Elternbeiträge um weitere 7,3 Prozent.

Hatte bisher die Unterbringung eines Kindes in der VÖ Gruppe 194 Euro gekostet, müssen Eltern künftig 208 Euro bezahlen. Für die Kinder unter drei Jahren müssen in der Ganztagesbetreuung von 7.15 Uhr bis 16.30 Uhr künftig 464 statt aktuell 434 Euro bezahlt werden.

Das zweite Kind ist immer etwas günstiger. Für das dritte Kind einer Familie, das gleichzeitig die Einrichtung besucht, müssen keine Beiträge entrichtet werden. "Insgesamt bietet Neckarzimmern gute Betreuungszeiten bei vertretbaren Preisen", sagte Stuber, der ergänzte: "Ich weiß, dass es für viele Eltern trotzdem hohe Belastungen bedeuten." Gleichzeitig ist der Kindergarten mit seinen 1,4 Millionen Euro Gesamtkosten der größte Kostenposten bei den Gemeindefinanzen.

Die Kirche bezuschusst den Kindergarten in kirchlicher Trägerschaft seit vielen Jahren konstant mit 60.000 Euro pro Jahr.

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