Bei der Spielvereinigung bleibt alles beim Alten
Hauptversammlung der SpVgg Neckarelz: Langjährige Mitglieder geehrt und Dr. Thomas Ulmer als Präsident wiedergewählt.

Von Herbert Schmerbeck
Neckarelz. Bei der Spielvereinigung Neckarelz bleibt alles beim Alten: Präsident Dr. Thomas Ulmer und seine Vorstandsmitstreiter Dr. Mark Fraschka, Sibylle Groß, Corinna Gieser-Daub, Hartmut Radke und Holger Ulrich sind bei der Hauptversammlung wiedergewählt worden.
"Ich bin zufrieden. Es ist eigentlich alles soweit ordentlich gelaufen", sagte Ulmer über die Versammlung. Eine kleine Hoffnung zerschlug sich aber erwartungsgemäß: "Neue Mitglieder haben wir natürlich keine dazubekommen oder neue Vorstandsmitglieder, die auch einmal frischen Wind reinbringen. Das wird die Herausforderung für die nächsten paar Jahre sein. Ich bin jetzt seit 1986 Vorsitzender, das sind 36 Jahre. Es sollte eigentlich schon einmal eine Auffrischung stattfinden, aber die Zeit ist nicht dazu angetan. Wir leben in einer Zeit, in der die Anonymisierung der Gesellschaft vorwärtsgeht und in der das Internet sein Übriges dazutut, dass man weniger direkte Kontakte hat."
Deshalb wurde auch eine Änderung an der Satzung vorgenommen. In Zukunft können die Versammlungen digital abgehalten werden. "Von zu Hause aus kann man es bequemer machen. Noch ein Vorteil ist auch, die Versammlungen laufen wesentlich disziplinierter ab", sagte Ulmer und fügte hinzu: "Heute war auch nichts Außergewöhnliches oder Bösartiges dabei. Gewisse Fragen gehören aber dazu." Und er hat auch nach der langen Zeit weiter Freude an seinem Amt: "Ich bleibe, solange es Spaß macht. Im Fußball haben wir alles erlebt, von der Regionalliga bis zur Kreisklasse alles durchgemacht. Es war immer spannend, und es sind schöne Erinnerungen."
Er berichtete aber auch über Themen, die momentan nicht nur die SpVgg Neckarelz umtreiben: "Wir können nicht, wie es die Stadt gerne hätte, permanent die Beiträge erhöhen. Ich bin gespannt, wie wir jetzt die Situation meistern, mit Beleuchtung und Heizung. Das wird uns sicher wieder vor große Herausforderungen stellen." Aber der Präsident hob auch die sehr gute Zusammenarbeit mit der Stadt heraus: "Es ist sehr positiv, dass wir in den letzten Jahren und auch in Zukunft keine Hallenmiete bezahlen müssen und auch keine Miete für die Fußballplätze. Das würde momentan zwischen 60 und 80 Prozent der Beiträge auffressen. Ich denke insgesamt können wir mit der Zusammenarbeit zufrieden sein."
Etwas mehr als 750 Mitglieder zählt der Verein mit den Abteilungen Handball, Fußball, Gymnastik, Tischtennis und Rollstuhlsport. "Wir wünschen uns, dass wir die Gruppen, die im Moment klein sind und die Probleme haben, wie zum Beispiel die Rolling Bones, am Leben erhalten können", sagte Ulmer.
Mark Fraschka übernahm die Ehrung der langjährigen Mitglieder und Übergabe die Präsente vom DFB, nachdem die Feier zum 100. Geburtstag infolge von Corona ausfallen musste. Geehrt wurden: Volker Wesch, Stefan Scherzer, Klaus Zimmermann, Wolf-Dieter Barth, Gertrud Köpnick, Hans Markowitsch und Hartmut Radke.
"Es wird immer schwieriger, Ehrenamtliche für unsere Vereine zu finden. Es kann nicht sein, dass ein Vorstand für alles verantwortlich gemacht wird. Da muss unsere Politik mit ins Boot und Satzungsänderungen vornehmen", erklärte Ulmer und wies darauf hin: "Im Kreis Mosbach werden immer mehr Spielgemeinschaften gebildet. Das ist durch Corona noch schlimmer geworden. Drei, vier Vereine gehen zusammen. So wird es in nächster Zeit kommen. Deshalb sollten unsere Vereine unterstützt werden."
Im Fußball-Bereich ist er mit dem Neustart mit einer sehr jungen Mannschaft zufrieden. "Es war eine bunt gemischte Truppe, mit der Stefan Strerath angefangen hat, da war eigentlich selbst mit dem Erfolg, den wir jetzt haben, nicht zu rechnen. Ein großes Kompliment", sagte Ulmer. "Dieses Jahr wird es wohl nichts mit dem Aufstieg, aber warum nicht nächstes Jahr, wenn nicht wieder alle davonlaufen. Es ist ein spannender Weg, und wenn man sieht, wie die Jungs kämpfen und dass andere da ein Vielfaches an Geld einsetzen, bin ich durchaus zufrieden."