Neckar-Odenwald-Kreis

Hohes Risiko für Waldbrände gemeldet

Stadt und Landratsamt appellieren an Umsicht der Bevölkerung - Walldürner Feuerwehr assistierte bei Brandbekämpfung in Bayern

27.07.2018 UPDATE: 28.07.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 56 Sekunden

Wohl aufgrund der anhaltenden Trockenheit geriet am Mittwochabend ein Getreidefeld bei Neudorf in Brand. Auch Wehrleute aus Walldürn assistierten beim Löschen.

Neckar-Odenwald-Kreis. (jam) Kein Feuer entzünden und nicht rauchen - darauf sollten Waldbesucher in diesen heißen Tagen dringend achten, teilt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe aktuell mit. Auch das Landratsamt des Neckar-Odenwald-Kreises hat die Bevölkerung vor der steigenden Waldbrandgefahr gewarnt.

Doch nicht nur der Wald, sondern auch landwirtschaftliche Flächen sind in Zeiten großer Trockenheit brandgefährdet, wie jüngst ein Beispiel aus dem Amorbacher Stadtteil Neudorf gezeigt hat. Dort haben rund 125 Feuerwehrleute am Mittwochabend einen Flächenbrand auf einem Getreidefeld unter Kontrolle gebracht. Drei Stunden lang kämpften die Floriansjünger - darunter auch einige aus Walldürn, Hornbach und Gottersdorf - gegen die Flammen.

Mit einer Schneise verhinderten die Helfer ein Übergreifen des Feuers auf den Wald.

Als die Helfer eintrafen, stand bereits rund ein Hektar des Felds in Flammen. Landwirte unterstützten die Feuerwehren dabei, den Brand einzudämmen, indem sie mit einem Pflug Schneisen ins Getreide schlugen und dem Feuer die Nahrung nahmen. Damit verhinderten die Helfer wohl auch gemeinsam ein Übergreifen der Flammen auf den angrenzenden Wald, wie Kreisbrandrat Meinrad Lebold mitteilte.

Bei den zahlreichen Feldbränden besteht immer die Gefahr, dass sich das Feuer wegen der Trockenheit und bei aufkommendem Wind schnell in den benachbarten Wald ausbreiten kann, warnt auch die Forstwirtschaft in Deutschland.

Letztlich fiel die Bilanz des Einsatzes positiv aus: "Etwa drei bis vier Hektar sind verbrannt. Trotzdem entstand zum Glück kein Schaden, weil das Feld kurz zuvor schon abgeerntet worden war", teilte ein Sprecher der Miltenberger Polizei auf Nachfrage der RNZ mit.

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Die Beamten gehen davon aus, dass die Hitze das Feuer verursacht hat. Die hohen Temperaturen waren auch für die Einsatzkräfte eine Belastung. Den dreistündigen Einsatz überstanden jedoch alle unverletzt.

Um ein möglicherweise sehr viel schlimmeres Unglück von vorneherein auszuschließen, hat das Landratsamt folgende Meldung herausgegeben: "Wegen der heißen Witterung und der damit verbundenen extremen Trockenheit ist das Feuermachen und Grillen im Wald nicht gestattet. Auch das allgemeingültige Rauchverbot im Wald vom 1. März bis 31. Oktober ist strikt einzuhalten."

Rund vier Hektar des abgeernteten Felds brannten nieder.

Durch die insgesamt zu geringen Niederschläge der Vormonate sowie die trocken-warme Witterung der letzten Wochen nehme die Waldbrandgefahr auch im Neckar-Odenwald-Kreis weiter zu. Der Deutsche Wetterdienst hat am gestrigen Freitag für die Region ein hohes Gefahrenrisiko der Stufe 4 gemeldet. In allen Waldrevieren vom Neckarland über das Bauland bis zum Odenwald ist somit höchste Vorsicht geboten.

Weil die meisten Waldbrände aus Fahrlässigkeit entstehen, rufen das Landratsamt und die Stadt Walldürn die Bürger auf, einfache Spielregeln zu beachten und sich im Wald umsichtig zu verhalten:

> Feuermachen und Grillen: Die Forstbehörde hat ab sofort die Sperrung aller Feuer- und Grillstellen in den Wäldern des Kreises angeordnet. Die Waldbesitzer weisen mit Schildern auf das geltende Feuer- und Grillverbot hin.

> Parken: Für die Anreise mit dem Auto sollten nur ausgewiesene Parkplätze benutzt werden, denn heiße Autokatalysatoren können trockene Gräser auf oder entlang der Waldwege schnell entzünden.

> Flaschen und Gläser: Der Brennglaseffekt kann einen Waldbrand auslösen. Deshalb dürfen mitgebrachte Flaschen und Gläser nicht im Wald liegen bleiben.

> Im Notfall: Wer einen Waldbrand entdeckt, muss dies unverzüglich der Feuerwehr unter Notruf 112 mitteilen.

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