Temperaturen klettern zum Ferienstart - Waldbrände drohen (Update)
Im Mannheimer Raum bis zu 36 Grad - Waldbrandgefahr bleibt unverändert hoch

Symbolfoto: dpa
Stuttgart. (dpa/lsw) Zum Start der Sommerferien ächzt der Südwesten unter der Hitze - und es wird noch heißer. "Wir knacken die 30-Grad-Marke in den nächsten Tagen", sagte Thomas Schuster, Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Stuttgart, am Mittwoch. "Donnerstag wird voraussichtlich der heißeste Tag." Bei verbreitetem Sonnenschein könnte das Thermometer an der Tauber oder im Mannheimer Raum dann bis zu 36 Grad erreichen.
Mit diesen Temperaturen ist der Südwesten im deutschlandweiten Vergleich jedoch kein Spitzenreiter - am Mittwoch war es zum Beispiel in Sachsen-Anhalt im Durchschnitt drei bis vier Grad heißer. Am Donnerstag könnten Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen die heißesten Länder werden.
Doch die Hitze bringt auch Risiken: Die Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg erwartete am Mittwoch eine erhöhte Konzentration von Ozon, die die Schwelle von 180 Mikrogramm überschreiten sollte. Eine zu hohe Konzentration des giftigen, unsichtbaren Gases kann zu Atembeschwerden und Schleimhautreizungen führen. Die Umweltstiftung NatureLife forderte indes, sich besser auf mögliche Wasserknappheit in Städten einzustellen - etwa durch die Rückhaltung von Regenwasser.
"Niederschläge sind in den nächsten Tagen nicht in Sicht", hieß es vom Wetterdienst. Wegen der großen Trockenheit steigt auch die Gefahr von Waldbränden. Im Landkreis Karlsruhe, der am Mittwoch zu den heißesten Orten im Land gehörte, warnte die Feuerwehr. Schon ein kleiner Funke reiche, um ausgetrocknete Waldflächen oder Bäume in Brand zu setzen.
Grillen, Lagerfeuer und Rauchen im Wald sollten daher vermieden werden. "Eine große Gefahr, die meist unterschätzt wird, geht vom Auto selbst aus", sagt die Feuerwehr. Wenn der Katalysator heiß laufe, könne sich etwa Gras unter dem Fahrzeug entzünden. Die Empfehlung: besser nur auf Asphalt parken.
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Nachdem in Hannover am Dienstag der Flughafen seinen Betrieb wegen Hitzeschäden zeitweise gesperrt hatte, kontrolliert der Stuttgarter Flughafen seine Landebahn wegen der Hitze vorsorglich auf Schäden. Einen Betriebsstopp erwarte man aber nicht, sagte eine Sprecherin am Mittwoch.
Im Zoo nimmt man die Hitzewelle gelassen hin. "Die Tiere leiden bei uns nicht unter der Hitze", sagte Maike Franzen vom Zoo Karlsruhe. Wie der Mensch auch könnten sie bei Bedarf jederzeit einen Schattenplatz aufsuchen, sich ins kühlere Gras legen oder auf Bäume zurückziehen. Für die Elefanten seien die Duschtemperaturen angepasst worden: "Im Winter duschen sie wärmer, für die Hitze jetzt haben wir das Wasser kälter eingestellt", sagte sie.
Viele Menschen nutzten die Temperaturen am Mittwoch für Badespaß in Seen und Freibädern. "In den nächsten Tagen rechnen wir vermehrt mit Schülerinnen und Schülern", sagte ein Sprecher der Bäderbetriebe Stuttgart mit Blick auf die beginnenden Ferien. Zusätzliches Personal brauche man aber nicht, um die Öffnungszeiten in den Freibädern stemmen zu können.
Update: 25. Juli 2018, 16.21 Uhr



