Neckar-Odenwald-Kreis

Bauherren investierten 128,3 Millionen Euro

Im Neckar-Odenwald-Kreis wurden im vergangenen Jahr 341 Wohnungen neu gebaut - 16 Prozent Rückgang zum Vorjahr

21.08.2018 UPDATE: 22.08.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 41 Sekunden

128 Millionen Euro wurden im vergangenen Jahr im Neckar-Odenwald-Kreis in den Neubau von Wohnungen und Häusern investiert. Archiv-Foto: Rüdiger Busch

Neckar-Odenwald-Kreis. (pm) Im Neckar-Odenwald-Kreis sind im vergangenen Jahr 341 Neubauwohnungen entstanden - 235 davon in Ein- und Zweifamilienhäusern. 2017 wurden damit 16 Prozent weniger neue Wohnungen gebaut als noch im Vorjahr. Darauf hat das Verbändebündnis Wohnen hingewiesen, in dem sich Baugewerkschaft IG Bau und Bauwirtschaft zusammengeschlossen haben. Das Bündnis beruft sich bei den Zahlen auf die aktuelle Bau-Bilanz der fertiggestellten Wohngebäude vom Statistischen Bundesamt.

Insgesamt haben die Bauherren im Landreis demnach im vergangenen Jahr 128,3 Millionen Euro in den Neubau von Wohnungen investiert. "Das klingt viel. Tatsächlich müsste es aber mehr sein, wenn der Landkreis seinen Beitrag zur Wohnraum-Offensive der Bundesregierung leisten will. Denn der Neubau von bezahlbaren Wohnungen ist die einzige effektive Antwort auf steigende Mieten und hohe Immobilienpreise", sagt Andreas Harnack (IG Bau) vom Verbändebündnis Wohnen.

Insgesamt seien bundesweit im vergangenen Jahr lediglich nicht einmal 285.000 Wohnungen neu gebaut worden. Dabei habe die Große Koalition von CDU/CSU und SPD eine ganz andere Messlatte gelegt: 1,5 Millionen Neubauwohnungen bundesweit bis 2021 - also 375.000 pro Jahr. "Das bedeutet, dass der Wohnungsneubau schon in diesem Jahr um satte 32 Prozent zulegen müsste. Danach sieht es allerdings bislang nicht aus", so der Regionalleiter der IG Bau in Baden-Württemberg, Andreas Harnack.

Das Verbändebündnis Wohnen fordert daher den Bund, das Land Baden-Württemberg und auch die Kommunen auf, mehr für den Wohnungsbau zu tun. "Gerade für den sozialen Wohnungsbau muss deutlich mehr getan werden. Ebenso für den Neubau von Wohnungen, bei denen sich die Menschen die Miete auch leisten können", so Harnack.

An die heimischen Bundestagsabgeordneten appelliert das Wohn-Bündnis, dem Wohnungsbau jetzt die "politische Power" zu geben, die der Bau braucht. "Es kommt darauf an, dass die Bundestagsabgeordneten in Berlin Farbe bekennen. Sie müssen sich für ein deutlich dickeres Baupaket im nächsten Bundeshaushalt starkmachen, von dem dann auch die Menschen im Neckar-Odenwald-Kreis mehr profitieren", sagt Andreas Harnack. Die Kanzlerin habe angekündigt, 6 Milliarden Euro für den Wohnungsbau bis 2021 bereitzustellen - also 1,5 Milliarden Euro pro Jahr. Tatsächlich benötigt würden aber mindestens 4 Milliarden Euro.

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Der Bund müsse dem Wohnungsneubau jetzt "Turbo-Impulse" geben: Dazu gehören, so das Verbändebündnis Wohnen, zusätzliches Fördergeld und mehr steuerliche Anreize. Wirksam sei insbesondere eine bessere steuerliche Abschreibung - konkret die Erhöhung der AfA von zwei auf dauerhaft drei Prozent. Denn der Bau brauche vor allem verlässliche Rahmenbedingungen, um Fachkräfte und technische Kapazitäten aufbauen zu können. Ebenso müssten alle engagierten und im Kern guten Punkte, die Union und SPD zum Wohnungsbau im GroKo-Koalitionsvertrag vereinbart haben, schnell angepackt werden.

Im Verbändebündnis Wohnen setzen sich die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau), der Bundesverband Deutscher Baustoff-Fachhandel und die Deutsche Gesellschaft für Mauerwerks- und Wohnungsbau für bessere Rahmenbedingungen beim Wohnungsbau ein.

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