Wohnungbau

16 Prozent weniger neue Wohnungen im Neckar-Odenwald-Kreis

Im Landkreis wurden im vergangenen Jahr 341 Wohnungen neu gebaut - Verbändebündnis Wohnen fordert Anreize von der Politik

04.07.2018 UPDATE: 05.07.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 32 Sekunden

Ein guter Plan fürs Haus ist immer auch ein guter Plan, um die Mieten in Schach zu halten. Denn gegen steigende Mieten hilft nur eins: bauen. Und das könnte eigentlich viel besser laufen, meinen Bau-Gewerkschaft und Bau-Branche. Foto: William Diller

Neckar-Odenwald-Kreis. (pm) Im Neckar-Odenwald-Kreis sind im vergangenen Jahr 341 Neubauwohnungen entstanden - 235 davon in Ein- und Zweifamilienhäusern. Damit wurden 16 Prozent weniger neue Wohnungen gebaut als noch im Vorjahr. Darauf hat das Verbändebündnis Wohnen hingewiesen, in dem sich Gewerkschaft IG Bau und Bauwirtschaft zusammengeschlossen haben. Das Bündnis beruft sich bei den Zahlen auf die aktuelle Bilanz der fertiggestellten Wohngebäude vom Statistischen Bundesamt.

Insgesamt haben die Bauherren im Neckar-Odenwald-Kreis demnach im vergangenen Jahr 128,3 Millionen Euro in den Neubau von Wohnungen investiert. "Das klingt viel, müsste aber mehr sein, wenn der Landkreis seinen Beitrag zur Wohnraum-Offensive der Bundesregierung leisten will. Denn der Bau bezahlbarer Wohnungen ist die einzige effektive Antwort auf steigende Mieten und hohe Immobilienpreise", sagt Andreas Harnack (IG Bau) vom Verbändebündnis Wohnen.

Insgesamt seien bundesweit im vergangenen Jahr lediglich nicht einmal 285.000 Wohnungen neu gebaut worden. Dabei habe die Große Koalition eine ganz andere Messlatte gelegt: 1,5 Mio. Neubauwohnungen bundesweit bis 2021 - also 375.000 pro Jahr. "Das bedeutet, dass der Wohnungsneubau schon in diesem Jahr um satte 32 Prozent zulegen müsste. Danach sieht es allerdings bislang nicht aus", so der Regionalleiter der IG Bau in Baden-Württemberg, Andreas Harnack.

Das Verbändebündnis Wohnen fordert daher Bund, Land und auch die Kommunen auf, mehr für den Wohnungsbau zu tun. "Gerade für den sozialen Wohnungsbau muss deutlich mehr getan werden. Ebenso für den Neubau von Wohnungen, bei denen sich die Menschen die Miete auch leisten können", so Harnack.

An die heimischen Bundestagsabgeordneten appelliert das Wohn-Bündnis, dem Wohnungsbau jetzt die "politische Power" zu geben, die der Bau braucht. "Sie müssen sich für ein deutlich dickeres Baupaket im nächsten Bundeshaushalt starkmachen", sagt Andreas Harnack. Die Kanzlerin habe angekündigt, sechs Milliarden Euro für den Wohnungsbau bis 2021 bereitzustellen - also 1,5 Milliarden Euro pro Jahr. Tatsächlich benötigt würden aber mindestens vier Milliarden Euro jährlich.

Der Bund müsse dem Wohnungsneubau jetzt "Turbo-Impulse" geben: Dazu gehören, so das Verbändebündnis, zusätzliches Fördergeld und mehr steuerliche Anreize. Wirksam sei insbesondere eine bessere steuerliche Abschreibung. Denn der Bau brauche vor allem verlässliche Rahmenbedingungen, um Fachkräfte und technische Kapazitäten aufbauen zu können. Ebenso müssten alle engagierten und im Kern guten Punkte, die Union und SPD zum Wohnungsbau im GroKo-Koalitionsvertrag vereinbart haben, schnell angepackt werden.

Im Verbändebündnis Wohnen setzen sich die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU), der Bundesverband Deutscher Baustoff-Fachhandel (BDB) und die Deutsche Gesellschaft für Mauerwerks- und Wohnungsbau (DGfM) gemeinsam für bessere Rahmenbedingungen beim Wohnungsbau ein.

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