2,8 Millionen Euro für die digitale Zukunft der Kreisschulen
Schul-, Kultur- und Partnerschaftsausschuss bewilligte Gelder für Schulen und Vereine - Stellvertretende Vorsitzende gewählt

Kommendes Jahr wird viel Geld in die Digitalisierung der Kreisschulen gesteckt. Die Investitionen richten sich nach dem aktuellen Stand der einzelnen Bildungseinrichtungen. Symbolfoto: dpa
Neckar-Odenwald-Kreis. (lra/gin) Um die Verteilung und Bewilligung von Geldern ging es bei dem Treffen des Schul-, Kultur- und Partnerschaftsausschusses an der Augusta-Bender-Schule in Mosbach. Dabei standen der Digitalpakt Schulen, die Förderung der Jugendmusikschulen, die Förderung der Volks- und Chormusik sowie die Förderung von Sportgruppen bei Benutzung kreiseigener Sporthallen im Fokus. Noch ehe man sich diesen Tagespunkten zuwandte, wurde einstimmig Heide Lochmann (SPD) zur stellvertretenden Vorsitzenden des Ausschusses gewählt. Gegenkandidaten gab es keine.
In den letzten Monaten hat sich die Landkreisverwaltung intensiv mit dem Thema "Digitalisierung der Schulen" auseinandergesetzt. Man befinde sich "in einem guten, konstruktiven Dialog", so Landrat Dr. Achim Brötel. Mit der Zuweisung gemäß des Finanzausgleichsgesetz gingen an die kommunalen Schulträger in Baden-Württemberg im Juni rund 75 Millionen Euro aus dem "Digitalpakt Schule" der Bundesregierung.
Der Neckar-Odenwald-Kreis als Schulträger habe zunächst pauschal rund 250.000 Euro bekommen. Die restlichen Mittel werden dann jeweils auf Antrag in Form eines "Digitalpakt-Schule-Budgets" zur Verfügung gestellt. Dieses wiederum belaufe sich für die Kreisschulen auf insgesamt 2,2 Millionen Euro.
"Unter Berücksichtigung des notwendigen Eigenanteils in Höhe von 20 Prozent geht die Verwaltung derzeit von einer Gesamtinvestitionssumme für sämtliche Kreisschulen von rund 2,8 Millionen Euro aus", betonte Landrat Achim Brötel. Die Investitionen erfolgen nach Bedarf und richten sich nach dem derzeitigen Stand der Digitalisierung der einzelnen Schulen. Daher fallen die zugewiesenen Beträge unterschiedlich hoch aus. Reserviert sind die Mittel bis Ende April 2022, bis dahin müssen sie verplant und beantragt sein, damit sie nicht verfallen.
Das erklärte Ziel ist, an jeder Schule eine moderne, leistungsfähige EDV-Grundstruktur aufzubauen, zu erneuern oder zu erweitern. Im Entwurf des Kreishaushalts 2020 sind daher schon jetzt Ausgaben von zirka einer Millionen Euro eingeplant, denen allerdings auch Einnahmen aus Zuschüssen in Höhe von 800.000 Euro gegenüberstehen. Die ersten Förderanträge sollen noch in diesem Jahr gestellt werden. Um diese vorzubereiten, wird die Firma Raab IT Systemhaus Gerstetten zunächst eine Bestandsaufnahme aller Schulgebäude erstellen.
Auf die einzelnen Schulen im Kreis entfallen im kommenden Jahr folgende Beträge: Die Beruflichen Schulzentren Mosbach (Gewerbeschule Mosbach, Augusta-Bender-Schule Mosbach) und Buchen (Zentralgewerbeschule Buchen, Helene-Weber-Schule Buchen) erhalten jeweils 300 000 Euro, die Ludwig-Erhard-Schule Mosbach und die Frankenlandschule Walldürn 150.000 Euro. Auf das Ganztagsgymnasium Osterburken entfallen 10.000 Euro, auf die Otfried-Preußler-Schule SBBZ Buchen 35.000 Euro. 50.000 Euro gehen an die Alois-Wißmann-Schule (Buchen) und 5.000 Euro an den Schulkindergarten Pusteblume (Buchen).
Geld gibt es auch für die vier kommunalen Musikschulen. Diese hatten eine Erhöhung der Gesamtfördersumme von 25.600 auf 40.000 Euro beantragt. Grund dafür sind ein Wandel in der Bildungslandschaft sowie neue Herausforderungen wie Inklusion, Integration und Digitalisierung, vor denen die Musikschulen stehen. Einstimmig gewährte der Ausschuss ab dem Haushaltsjahr 2020 die Erhöhung des Förderbetrags. Die Musikschule Mosbach erhält im kommenden Jahr 21.560 Euro, die Joseph-Martin-Kraus-Musikschule Buchen 10.800 Euro und die Städtische Musikschule Walldürn 4.560 Euro. An die Musikschule Hardheim fließen 3.080 Euro. Der jeweilige Betrag orientiert sich am zuletzt gewährten Landeszuschuss. Dies sei "ein schönes Signal für die Anerkennung der hervorragenden Arbeit der Musikschulen", befand der Landrat.
Dem Blasmusikverband Tauber-Odenwald-Bauland wurde vom Kreis ein Zuschuss von 5856 Euro gewährt sowie sechs Sportgruppen mit überörtlicher beziehungsweise kreisweiter Bedeutung in den Sportkreisen Mosbach und Buchen rund 17.200 Euro als Zuschuss zu den Nutzungsentgelten für kreiseigene Hallen im vergangenen Jahr.