Dritte Corona-Welle verlief weniger heftig als die zweite
In die Neckar-Odenwald-Kliniken kehrt wieder etwas mehr Alltag zurück. Der reguläre OP-Betrieb wird wieder aufgenommen.

Mosbach/Buchen. (lra) Seit dem Beginn der Coronapandemie wurden die Neckar-Odenwald-Kliniken immer wieder vor immense Herausforderungen gestellt. Zuletzt war es die dritte Welle mit erneut mehr als 100 Coronapatienten, die es zu bewältigen galt. Insgesamt waren es bisher rund 2000 Personen, die aufgrund von Covid-19 oder als Verdachtsfälle behandelt wurden. Auch am Freitagmorgen wurden immerhin noch neun Patienten einschließlich dreier Verdachtsfälle in Mosbach und Buchen medizinisch betreut, davon ein Patient unter künstlicher Beatmung.
"Die wichtige Rolle kleiner Kliniken in der Pandemiebekämpfung und beim Abfedern der Folgen kann gar nicht genug betont werden", ziehen daher Klinikgeschäftsführer Frank Hehn und der Ärztliche Leiter Priv.-Doz. Dr. med. Harald Genzwürker erneut Zwischenbilanz. Dank der guten Ausstattung der Isolier- und Intensivstationen an den Standorten Mosbach und Buchen, ganz besonders aber auch wegen des großen Engagements des Personals in allen Berufsgruppen, habe man die Versorgung sehr gut sicherstellen können. Wie dies ohne solch leistungsfähige Strukturen mit dem entsprechend ausgebildeten Fachpersonal ausgefallen wäre, darüber wolle man lieber erst gar nicht nachdenken.
Dank des strikten Lockdowns fiel das Patientenaufkommen in der ersten Welle mit 65 Positivfällen zwar noch weniger dramatisch aus als befürchtet. Die zweite Welle überraschte jedoch mit kaum vergleichbaren Werten zur ersten: Sie gipfelte schließlich kurz vor Weihnachten in ein Inzidenzmaximum von über 386 und nahm doppelt so viele Kapazitäten der Kliniken in Anspruch wie die erste. Insgesamt wurde in dieser Zeit die Diagnose Covid-19 bei 406 Patientinnen und Patienten bestätigt.
Der Übergang zur dritten Welle verlief fließend, jedoch dann wieder mit einem niedrigeren Patientenaufkommen mit anteilig knapp 14 Prozent an allen in der Pandemie behandelten Covid-19-(Verdachts-)Fällen. Im Laufe der dritten Welle wurden bislang 110 positiv auf das Coronavirus getestete Patienten (20 Prozent der Positivfälle) behandelt, und es gab mit acht Verstorbenen (zweite Welle: 84) die geringste Anzahl an Todesfällen seit Beginn der Pandemie.
Hehn und Genzwürker danken der Bevölkerung, die durch ihr besonnenes Verhalten dazu beigetragen habe, dass die dritte Welle glücklicherweise weniger heftig als die zweite ausfiel, wobei die Impfungen die notwendige Grundlage hierfür geschaffen hätten. Mit den aktuell sinkenden Inzidenzen verringern sich langsam die Patientenzahlen in den Kliniken, weshalb die Hoffnung auf einen normaleren Krankenhaus-Alltag in greifbare Nähe rückt.
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"Es findet wieder ein regulärer OP-Betrieb statt, und es bestehen keine Einschränkungen der Klinikleistungen mehr", kündigen Hehn und Genzwürker daher nun an. Gerade im OP-Bereich habe man im Laufe der Pandemie die größten Einschränkungen vornehmen müssen, damit die Versorgung des Corona-Patientenaufkommens durchgehend sichergestellt werden konnte. "Viele Bürgerinnen und Bürger beispielsweise mit Schulter- oder Knieproblemen, Leistenbrüchen oder anderen Leiden, die aber nicht akut behandelt werden mussten, haben geduldig gewartet. Jetzt können wir zum Glück auch hier wieder helfen." Aktuell bestehe kein Grund mehr, operative Eingriffe aus Sorge vor einer Ansteckung aufzuschieben.
Nun gelte es, so Frank Hehn und Harald Genzwürker, die zurückgewonnene Freiheit mit verantwortungsvollem Verhalten zu wahren, um die Fallzahlen und somit das Patientenaufkommen in den Kliniken so niedrig wie nur möglich zu halten. Denn eines zeige die Klinikstatistik eindrücklich: Je mehr positive Covid-19-Fälle in der Bevölkerung auftraten, desto mehr Patienten gab es mit rund zwei Wochen Verzögerung in den Kliniken.



