Mudau

Im Naturpark entstehen vier Zeltplätze

In der neuen Ausgabe des Magazins "Naturpark" wird der Smart-Pfad vorgestellt. Kommen nun hauptamtliche Naturpark-Ranger?

20.04.2021 UPDATE: 21.04.2021 06:00 Uhr 2 Minuten, 32 Sekunden
Das neue Magazin der Naturparke wurde an der Smart-Pfad-Station „Knobeln und Experimentieren“ präsentiert. Ein Beitrag ist dem Smart-Pfad gewidmet und wird ihn nun landesweit noch bekannter machen. Foto: Tanja Radan

Mudau. (tra) "Raus aus dem Alltag, rein in die Natur!" – Unter diesem Motto ist nun die druckfrische dritte Ausgabe des Magazins "#Naturpark" erschienen. Im gemeinsamen Magazin der sieben Naturparke in Baden-Württemberg wird auch der Smart-Pfad Odenwald vorgestellt, der zwischen Mudau und Amorbach verläuft und auf dem Kinder und Familien ihr Wissen in Sachen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik auf spielerische Art erweitern können. Die gelungene neue Ausgabe des Magazins wurde nun am Dienstag an der Smart-Pfad-Station "Unter dem Brunnen – Knobeln und Experimentieren" in Mudau präsentiert.

"Exakt an dieser Stelle ist der Smart-Pfad 2019 offiziell eröffnet worden", sagte Landrat Dr. Achim Brötel in seiner Funktion als Vorsitzender des Naturparks Neckartal-Odenwald. Für den Naturpark sei der Smart-Pfad das bislang größte Einzelförderprojekt gewesen. "Auf dem längsten Outdoor-MINT-Erlebnisfad in ganz Deutschland kann man Naturphänomene in einem der schönsten Fleckchen Natur erleben", lobte Brötel den Pfad. "Baden-Württemberg ist ein geradezu klassisches Naturpark-Land", sagte Brötel – über 36 Prozent der Landesfläche würden durch Naturparke abgedeckt, die zu Modellregionen einer nachhaltigen Entwicklung geworden seien. Im Zentrum stünden Naturschutz und Landschaftspflege, Erholung und Tourismus, Regionalentwicklung und Bildung in Sachen nachhaltiger Entwicklung. "Durch die starke kommunale Verankerung und durch das ehrenamtliche Engagement zahlreicher Menschen sind die Naturparke ideale Partner für die Umsetzung landespolitischer Ziele", so Brötel.

Als besondere Herausforderungen sieht er die Schutzgebietsbetreuung und die weitere Sensibilisierung der Bevölkerung für die Belange der Naturparke an. Der Naturpark Neckartal-Odenwald möchte dies weiter professionalisieren. Hier sei Bayern ein Vorbild. Dort würden, so Brötel, in den Naturparken hauptamtliche Ranger eingesetzt. Nun versuche man, die Landesregierung zu überzeugen, die Betreuung der Naturparke durch Hauptamtliche auch in Baden-Württemberg zu ermöglichen. Dazu wären 22 Stellen nötig, die Kosten lägen bei 1,65 Millionen Euro pro Jahr. Pro Naturpark wären das drei Hauptamtliche.

Der Landrat stellte im Anschluss noch die neue Taschen-Broschüre vor, die ebenfalls unter dem Titel "Raus aus dem Alltag, rein in die Natur!" erschienen ist. Darin werden ausgewählte Erlebnismöglichkeiten der sieben Naturparke präsentiert. Es warten Aktivitäten wie eine GPS-Tour, Barfußlaufen, Trekking oder auch eine Flussdurchquerung. Auch Hinweise für ein wildtiergerechtes Naturerleben sind enthalten.

Meike Wolf von der Joachim-und-Susanne-Schulz-Stiftung stellte den länderübergreifenden Smart-Pfad, der von der Schulz-Stiftung initiiert und zu über 50 Prozent finanziert wurde, vor. Der Naturpark Neckartal-Odenwald steuerte 250.000 Euro bei. Der 15 Kilometer lange Pfad mit sechs Stationen, in den insgesamt 1,2 Millionen Euro investiert wurden, soll Kindern ermöglichen, MINT-Themen auf spielerische Weise zu entdecken. "An den Stationen werden naturwissenschaftliche Phänomene in ihrem Kontext erfahrbar, was Kinder und Familien begeistert", so Meike Wolf. Der Pfad werde sehr gut angenommen. Durch die Corona-Pandemie sei das Interesse nochmals stark gewachsen. Auch der Naturpark an sich sei noch stärker als bisher frequentiert worden. Wanderkarten seien sehr gefragt.

Auch interessant
"BahnWandern": Den Naturpark Neckartal-Odenwald mit Bus und Bahn entdecken
Mudau: Herbert Knapp hatte die Entwicklung Mudaus im Blick
Mudau: Fünf Gullydeckel aus der Verankerung gehoben
Mudau: Motorradfahrer geflüchtet

Andreas Kreutz, Geschäftsführer des Naturparks Neckartal-Odenwald, stellte aktuelle Projekte vor: "Naturbegeisterte Besucher hatten bislang nicht die Möglichkeit, in der Natur zu übernachten. Diese Lücke soll nun mit der Schaffung von Trekkingplätzen im Naturpark geschlossen werden. In vier Trekking-Camps sollen Besucher ihre Zelte legal aufschlagen können", berichtete Kreutz. Die Genehmigung zur Errichtung sei erteilt worden. Es werden Camps in Buchen, Walldürn, Limbach und Elztal eingerichtet. Voraussichtlich können sie ab Mitte August genutzt werden.

Ein weiteres Projekt sind die Naturpark-Kindergärten: "Viele Kinder wachsen nicht mehr naturnah auf", sagte Kreutz. Deswegen will der Naturpark mit Kindergärten kooperieren und die teilnehmenden Kindergärten als Naturpark-Kindergärten auszeichnen. Aktuell seien drei Kindergärten an der Kooperation interessiert. "Die Kinder können dann zum Beispiel Erlebnistage mit dem Bauer oder dem Förster verbringen", so Kreutz.

Der Mudauer Bürgermeister Dr. Norbert Rippberger ging am Beispiel Mudaus noch auf die Zusammenarbeit zwischen den Naturparken und den Kommunen ein. "Die Naturparke funktionieren gut, wenn die Zusammenarbeit mit den Gemeinden gut ist. Die Infrastruktur der Gemeinde macht den Naturpark und den Smart-Pfad erlebbar", so Rippberger. In Mudau gebe es über 240 Kilometer Wanderwege, den Golf-Club oder auch die Wildenburg, die besondere Anziehungspunkte seien.

Info: Weitere Informationen gibt es online unter www.naturpark-neckartal-odenwald.de Das Magazin ist auch in Rathäusern erhältlich.

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.