VHS und Museum brauchen Raum
Im Ausschuss für Bildung, Kultur, Sport und Tourismus Jahresberichte des Stadtmuseums und der Volkshochschule vorgestellt

Mosbach. (stm) Die Jahresberichte des Stadtmuseums und der Volkshochschule Mosbach hatten es in diesem Jahr in sich. Denn deren Leiter Stefan Müller und Dr. Katrin Sawatzki informierten die Mitglieder des Ausschusses Bildung, Kultur, Sport und Tourismus des Mosbacher Gemeinderates nicht nur über Aktivitäten und Zahlen, sondern auch über Pläne und Sorgen. Und die betreffen in beiden Häusern vor allem die Raumsituation.
Stefan Müller, Leiter des Mosbacher Stadtmuseums, berichtete über das Geschäftsjahr 2016, aber auch über den aktuellen Stand sowie Aussichten und Planungen für die Museumszukunft. Rund 60 ehrenamtliche Bürger betreuen die auf sechs Gebäude verteilten Museumsstandorte und gewährleisten an zwei Öffnungstagen in der Woche die Betreuung, Aufsicht und sind Ansprechpartner für die Besucher. Für 25 Jahre ehrenamtlicher Hilfe beim Stadtmuseum wurden Monika Straus und Magdalena Putze geehrt. Im Aufsichtsdienst wirken derzeit 40 Helfer mit, 16 weitere sind für die Ausstellung "Druckgeschichte" zuständig.
Die Museumsarbeit der Ehrenamtlichen beschränkt sich aber nicht allein auf den Aufsichtsdienst. So hat sich beispielsweise eine Gruppe gebildet, die die Inventarisierung der zahlreichen Exponate vornimmt, eine andere Gruppe bearbeitet und erfasst die Museumsbibliothek. Insgesamt kann das Stadtmuseum im Jahr 2016 auf über 7000 Besuche und 46 Führungen und museumspädagogische Aktionen zurückblicken. In den Sonderausstellungen des Jahres wurden nach dem Motto "Von Kakerlake bis Fingerhut - Mosbachs originelle Sammlungen" verschiedene kuriose Sammlungen ausgestellt. Vom historischen Locher, Fossilien, ungewöhnlichen Insekten bis hin zu über 400 kleinen Mäusefiguren mit einer Vielfalt an amüsanten Gesichtsausdrücken konnten vielfältige Sammelleidenschaften bestaunt werden.
In zunehmendem Maße problematisch stellt sich die Verteilung des Museums auf die sechs verschiedenen Gebäude dar, denn Besucher können sich oftmals nur schwer orientieren und der Aufwand für das haupt- und ehrenamtliche Personal ist durch die Verteilung auf die Gebäude enorm. Eine Neukonzeption mit dem Ziel der Zentrierung des Stadtmuseums auf das Alte Hospital werde zurzeit erarbeitet, so Müller.
Dr. Katrin Sawatzki, Leiterin der Volkshochschule in Mosbach, berichtete von der Entwicklung und den Perspektiven der Volkshochschule. Die Gemeindezuschüsse aller Mitgliedskommunen bei der Volkshochschule Mosbach lagen bei 15,1 Prozent, der Landeszuschuss bei 7,2 Prozent. Die VHS finanziert sich zum großen Teil selbst, denn der Eigenanteil der Einnahmen liegt bei 68 Prozent, davon stammen rund 66 Prozent aus Teilnehmergebühren. Knapp 13.000 Unterrichtsstunden gab die VHS im Jahr 2016. Die Zahl der Unterrichtsstunden im Fachbereich Sprachen hat im vergangenen Jahr einen starken Anstieg erlebt. Wo es im Jahr 2013 noch 5000 Stunden waren, verbuchte die VHS im Jahr 2016 schon 7874 Unterrichtsstunden. Dieser Anstieg entstand einzig und allein aus dem Bereich "Deutsch als Fremdsprache". Im Rahmen der Neuzertifizierung wurden unter anderem ein neues, deutschlandweites Logo eingeführt, ein neues Layout für das Programmheft erarbeitet, die Webseite überarbeitet und die Printmedien umgestaltet. In der Rezertifizierung ist bis 2020 die Optimierung der Planungs- und Verwaltungsprozesse mit Hilfe der Einführung eines neuen Verwaltungsprogrammes geplant. Die Kosten des Programmes belaufen sich auf rund 15.000 Euro.
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Im Bereich der Integrationskurse lobte Dr. Sawatzki die gute Zusammenarbeit mit dem Jobcenter. Die Teilnehmerzahlen in den Integrationskursen gehen im ländlichen Raum allerdings tendenziell zurück. Programmhöhepunkt im Sommer war die Veranstaltung "Fit im Park", die knapp 1000 Besucher zu verzeichnen hatte. Für diesen Herbst stehen Veranstaltungen wie das Herbstprojekt "Rat und Tat" auf dem Programm. Für Studierende gibt es eine Zehnerkarte.
Bezüglich der Personalsituation erläuterte Sawatzki, dass die Integrationskurse, der Mangel an hoch qualifizierten Deutschdozenten und die fortbestehenden Raumprobleme für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine Mehrbelastung und große Herausforderung darstellen. Auch die zukünftige räumliche Unterbringung der VHS-Verwaltung ist ein großes Thema, da der Mietvertrag des Kauflandes im Obertorzentrum Anfang 2019 endet. Diesbezüglich finden in Kürze Gespräche mit dem Immobilieneigentümer statt, erläuterte Oberbürgermeister Michael Jann.



