Mosbach

So liefen die ersten schulischen Corona-Selbsttests

Negative Ergebnisse, positive Erkenntnisse: Wie an Auguste-Pattberg- und Nicolaus-Kistner-Gymnasium auf Corona getestet wurde.

12.04.2021 UPDATE: 13.04.2021 06:00 Uhr 2 Minuten, 43 Sekunden
Augen zu und durch: Die Kursstufenschüler am Nicolaus-Kistner-Gymnasium absolvierten am ersten Schultag nach den Ferien auch gleich die erste Selbsttest-Runde. Foto: Heiko Schattauer

Von Heiko Schattauer

Mosbach. Erster Schultag nach den Ferien. Immer was Besonderes, erst recht in Pandemiezeiten. Die wiederum bedingen, dass die Rückkehr ins Unterrichtsgeschehen nur für einen kleinen Teil auch in Präsenz möglich ist – so waren es am gestrigen Montag in den beiden allgemeinbildenden Gymnasien nur Schülerinnen und Schüler der Kursstufen, die vor Ort ihren Wissensstand verbessern durften. Schon vor dem eigentlichen Unterricht gab’s allerdings den Test: Auf freiwilliger Basis konnten/sollten sich die jungen Erwachsenen selbst auf das Coronavirus testen. Die ersten Probeläufe für die Woche ab 19. April, wenn auch die anderen Klassen am APG und NKG im Wechselunterricht an die Schulen zurückkehren sollen. In dieser Woche befinden sie sich – wie auch die Grundschüler und alle weiteren Schüler von Nichtabschlussklassen – im Homeschooling. Ab dann wird der Covid-19-Selbsttest vor Unterrichtsbeginn auch nicht mehr freiwillig, sondern verpflichtend sein.

Die ersten Selbsttester am Nicolaus-Kistner-Gymnasium absolvierten ihren Probelauf am Montagmorgen ziemlich unaufgeregt. Die allermeisten der angehenden Abiturienten, die sich zum Mathekurs von Thomas Vierling im großen Musiksaal eingefunden hatten, beteiligten sich an der Testaktion, auch wenn doch in einigen Fällen die Einwilligungserklärungen der Erziehungsberechtigten nicht den Weg in die Schule gefunden hatte.

Die stellvertretende Schulleiterin Marion Stoffel gab zusammen mit Lehrer Vierling die Einweiserin, Unterstützung als Helfer beim Anrichten und Abräumen der Tests leisteten zudem Eltern im frühmorgendlichen Freiwilligendienst. Für die reifen Schüler war es dabei kein Problem, den Testablauf nachzuvollziehen, das "Popeln mit Anleitung", wie Thomas Vierling scherzte, lief weitestgehend reibungs- und schmerzfrei. "Zwei Zentimeter in die Nase, das ist ungefähr so viel", bedeutete Mathematiker Vierling seinen Kursstuflern mal ganz unmathematisch mit den Fingern, dass das just ausgepackte Wattestäbchen lediglich im unteren Bereich der Naseninnenseite hin- und hergewendet werden muss.

Der eine erledigte es mit geschlossenen Augen, die andere verzog dabei das Gesicht, ein Kitzeln oder Kribbeln war wohl allen gemein. Auch das weitere Test-Prozedere stellte keinen der Probanden vor echte Schwierigkeiten, die Tröpfchen tupften ins Töpfchen (also die eigentliche Testkassette) und die Sache war erledigt. Zehn Minuten und erste Matheinhalte später stand fest: Immer nur ein Balken, alle Tests negativ. Der eigentliche Unterricht konnte – soweit bei Mathematik kurz vor dem Abi möglich – entspannt weitergehen.

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Zu negativen Ergebnissen gelangten auch die Testtrupps in den anderen Kursstufenräumen des NKG, Schulleiter Jochen Herkert und sein Team konnten gemeinsam mit den helfenden Eltern am Ende der ersten Proberunde demnach ein positives erstes Feedback geben, um sogleich an möglichen Optimierungen der Abläufe zu arbeiten. Vor allem bei den jüngeren Schülern will man den eigentlichen Testvorgang noch deutlicher (vor)machen. Und vor allem auch die Sensibilität für den Umgang mit positiven Testfällen schärfen.

Ausschließlich negative Ergebnisse und etliche positive Erkenntnisse gab’s gestern auch am Auguste-Pattberg-Gymnasium, wo am gestrigen Montag rund 200 Schülerinnen und Schüler der Kursstufen 1 und 2 in den Präsenzunterricht zurückkehrten. Auch hier nahmen die meisten an der ersten Selbsttestrunde teil, wie Schulleiter Dr. Thomas Pauer auf RNZ-Anfrage erklärte. Während am NKG Eltern als Helfer in die Testungen eingebunden sind, koordinieren und beaufsichtigen am APG ausschließlich Schulverantwortliche und Lehrer die Abläufe.

"Die Tests sind gut gelaufen", konstatierte Pauer am späten Vormittag, auch wenn der Zeitaufwand schon groß sei. "Aber die Tests sind wohl der notwendige und gangbare Weg, wenn man die Schulen wieder öffnen will", so der APG-Rektor weiter. Mit Infobriefen wolle man Schüler und Eltern im Laufe der Woche auch noch einmal für die ab kommenden Montag verbindlichen Vorgaben sensibilisieren, zumal auch am APG gestern noch etliche Einwilligungsbescheinigungen fehlten. Die Gelassenheit, mit der die Schülerinnen und Schüler das Testprozedere absolvierten, stimmte Thomas Pauer indes zufrieden.

Der Schulleiter selbst muss wie seine Kollegen am Nachbargymnasium einigermaßen spontan bleiben. Denn die Tests, die er nächste Woche benötigt, um jeden Schüler im Präsenzunterricht zwei Mal im Wochenverlauf zu testen, hat er noch gar nicht. "Die für diese Woche sind da, die für die kommende Woche müssen noch geliefert werden", erklärt Pauer.

"Wir haben erste gute Erfahrungen gewonnen", zeigte sich am Montagmittag auch NKG-Schulleiter Jochen Herkert zufrieden mit dem ersten Testtag. Wohlwissend, dass der echte Härtetest mit der Rückkehr der jüngeren Schüler in der kommenden Woche erst noch bevor steht, Das benötigte Testmaterial hat bis dahin dann hoffentlich auch den Weg an seine Einsatzorte gefunden.

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