Parkregelung in Mosbach: Ist jetzt alles klar?

Nachdem Gisela Wadulla die Beschilderung, die das Parken regelt, kritisiert hatte, änderte die Stadtverwaltung ein Verkehrszeichen

05.02.2016 UPDATE: 06.02.2016 06:00 Uhr 2 Minuten, 9 Sekunden

Bisher stand auf dem mittleren Schild in der Mosbacher Renzstraße der Zusatz "frei", nun ist er überklebt. Gisela Wadulla findet die Beschilderung aber nach wie vor unklar. Foto: Beck

Von Christian Beck

Mosbach. Hin und wieder bewirkt es doch etwas, einen Sachverhalt zu hinterfragen: So sieht es zumindest Gisela Wadulla aus Obrigheim. Sie hatte in der Mosbacher Renzstraße einen Strafzettel fürs Falschparken kassiert und auch bezahlt. Die Beschilderung, die das Parken dort regeln soll, empfand sie jedoch als unklar - kaum jemand in ihrem Freundeskreis hätte die Regelung verstanden, berichtet sie. Sie wandte sich deshalb an die RNZ. Nun hat sich etwas getan: "Eines der Schilder war falsch angebracht und ist nun ausgetauscht worden", berichtet Joachim Weis vom Amt "Bürgerdienste", dem früheren Ordnungsamt.

Konkret geht es bei besagtem Schild um ein einziges Wort: "frei". In der Renzstraße sind an mehreren Laternenmasten Schilderkombinationen montiert: Ein größeres blaues Parkschild (siehe Foto) wird von zwei kleineren Verkehrszeichen ergänzt: "Bewohner mit Parkausweis Zone VI frei", stand dort bis vor kurzem, auf dem dritten Schild steht Mo-Fr 8-16 h". Doch das Wort "frei" auf dem mittleren Schild ist nun seit kurzem überklebt.

Grundsätzlich gebe es zwei Möglichkeiten, das Parken am einer Stelle nur für einen bestimmten Personenkreis zu gestatten, erläutert Joachim Weis. Entweder man erlaube das Parken und schränkt es dann ein. Oder ein Parkverbotsschild werde mit Ausnahmen versehen, die bestimmten Personen das Parken wiederum gestatten. In der Renzstraße hängt das Richtzeichen "Parken auf dem Gehweg". Und dort sei das Zusatzschild mit der Bezeichnung "frei" deshalb unkorrekt angebracht worden, da "wir hier nicht von einem Verbot befreien, sondern den Parkraum für eine gewisse Zeit einer bestimmten Personengruppe zuordnen", heißt es in einem Brief, den Weis an Gisela Wadulla geschickt hat.

Die couragierte Frau aus Obrigheim freut sich sehr über den Brief aus dem früheren Ordnungsamt: "Ich finde es grundsätzlich gut, dass die Stadtverwaltung reagiert hat." Auch das Verwarnungsgeld in Höhe von zehn Euro hat sie bereits zurückerstattet bekommen. "Darum geht es mir aber gar nicht", betont sie lachend. Vielmehr gehe es ihr um die Grundfrage, ob die Beschilderung verständlich ist. Sprich: Wer darf wann dort parken?

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Denn der erste RNZ-Bericht zu diesem Thema habe ihren Verdacht bestätigt, so Gisela Wadulla. "Auf den Artikel haben mich Dutzende Leute angesprochen", berichtet sie. Selbst an der Supermarktkasse hätten ihr fremde Personen bestätigt, dass auch sie in dieser Sache bereits gerätselt hätten. Und so ist Gisela Wadulla nach wie vor der Meinung, dass die Beschilderung unklar ist, ganz egal, ob das Wörtchen "frei" nun Teil des Verkehrszeichens ist oder nicht. "Vielleicht schrauben sie die Zusatzschilder ja wieder ab", hofft sie.

Schließlich stören sich noch mehr Personen an der bestehenden Regelung, beispielsweise der Rechtsanwalt Dr. Frank Zundel, der in einer Nebenstraße eine Kanzlei betreibt. Er hat Joachim Weis bereits Fotos zukommen lassen, die zeigen, dass die Parkplätze, die tagsüber ausschließlich für Anwohner vorgesehen sind, zum Großteil nicht genutzt werden. Das gleiche Bild zeigte sich auch gestern Mittag. Auf RNZ-Nachfrage erklärte Weis, dass bei manchen Parkplätzen die Beschränkung entfernt werden könnte, falls nur wenige Anwohner einen Parkausweis beantragen. "Der alte Ausweis galt bis zum 31. Januar, deshalb wollen wir nun noch vier bis sechs Wochen abwarten", erläutert Weis.

Gisela Wadulla, die beruflich oft in der Renzstraße zu tun hat, parkt nun schon seit langem an anderer Stelle. Sollte die bestehende Parkregelung gelockert werden, würde sie sich freuen. Zufrieden ist sie aber vor allem, weil das Thema in der Öffentlichkeit diskutiert wurde: "Es ist schön, dass sich alle einmal Gedanken dazu gemacht haben."

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