Mosbach: Der Wohnheimplan kommt nicht bei jedem an

Gegen das Vorhaben des Studierendenwerks Heidelberg, in Mosbach ein Studentenwohnheim zu errichten, gibt es erste Einwendungen

13.01.2016 UPDATE: 14.01.2016 06:00 Uhr 1 Minute, 46 Sekunden

Zwischen B 27 und Hauptstraße will das Studierendenwerk Heidelberg ein Studentenwohnheim errichten. Im Beteiligungsverfahren regt sich allerdings Widerstand gegen das Vorhaben. Foto: Heiko Schattauer

Von Heiko Schattauer

Mosbach. Die einen haben Großes vor (in diesem Fall das Studierendenwerk Heidelberg), die anderen (künftige Nachbarn) große Bedenken. Zwischen Haupt- und Odenwaldstraße will das Studierendenwerk in Mosbach ein neues Studentenwohnheim mit 90 Bettenplätzen errichten, die ehemalige Landeszentralbank soll dafür abgerissen, der erst Anfang 2013 eingerichtete Parkplatz für die Duale Hochschule überbaut werden. Mosbachs Gemeinderat beschloss wenig später, eine für das Bauvorhaben notwendige Teiländerung des bestehenden Bebauungsplans auf den Weg zu bringen.

Stadtplaner Stefan Baumhackel sprach in diesem Zusammenhang von einer "ersten Weichenstellung", in deren Folge sich jeder zum Vorhaben äußern, Stellungnahmen einbringen könne. Genau das hat Rechtsanwalt Otto Brian, dessen Grundstück an die für das Studentenwohnheim eingeplanten Flurstücke angrenzt, inzwischen getan. Über drei Seiten hat der Nachbar seine Einwendungen gegen die Änderung des Bebauungsplan "Nördliche Hauptstraße Nr. 1.34 H" ausgeführt. Zwar stellt Brian klar, dass man nichts gegen Studenten und Studentenwohnungen hat, im Gegenteil: "Unsere Nachbarschaft mit Studenten in der Hauptstraße ist ausgesprochen angenehm." Ungeachtet dessen beurteilt der Rechtsanwalt eine Bebauungsplanänderung als "rechtswidrig".

Unter anderem begründet er seine Einwendungen damit, dass sich der vorgesehene Bau ganz und gar nicht in die Umgebung einfüge - wie dies im Paragraph 34 BauGesetzbuch vorgesehen sei. Rundherum gebe es nur "Kleinhausbauten", keiner davon habe drei Vollgeschosse, wie sie für das Wohnheim geplant seien. Auch die Anforderungen an "gesunde Wohnverhältnisse" sieht Brian nicht erfüllt, da das Wohnheim direkt an die am stärksten befahrene Straße in Mosbach gebaut werden solle. Dass bei einer möglichen Überbauung des erst vor drei Jahren angelegten DHBW-Parkplatzes "ohne Not Steuergelder verbrannt" würden, prangert Brian überdies an.

Völlig unverständlich ist für den Nachbarn aber noch ein anderer Aspekt: So habe bereits eine vollständige Planung für den Bau eines Studentenwohnheims im Gewann "Mittel" vorgelegen - die laut Brian auch nicht gegen das Baugesetzbuch verstoßen hätte. Obwohl der Bauauschuss der Stadt sich Brian zufolge für die weitere Verfolgung dieser Planungen ausgesprochen hatte, habe man von diesem Vorhaben wieder Abstand genommen. Im Gemeinderat sei erst gar nicht über das Projekt beraten worden, so Brian: "So etwas habe ich in meiner 20-jährigen Stadtratszeit nie erlebt."

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Ob es neben den Einwendungen von Otto Brian noch weitere Stellungnahmen zur Bebauungsplanänderung bzw. dem Bauvorhaben gibt, ist nicht in Erfahrung zu bringen. Stadtplaner Stefan Baumhackel verweist auf das laufende offizielle Beteiligungsverfahren. Noch bis 22. Januar könnten Einwendungen oder Anregungen gemacht werden, die dann von der Verwaltung aufzuarbeiten seien. Letztlich müsse dann der Gemeinderat entscheiden, wie mit den vorliegenden Einwendungen umzugehen ist. "Das Verfahren ist noch offen", sagt Stefan Baumhackel, zumal neben Nachbarn ja auch weitere Stellen wie etwa das Regierungspräsidium (B 27) tangiert seien.

So schnell wie die Studentenzahlen an der Dualen Hochschule gewachsen sind, "wächst" das schon seit langem in Entwicklung befindliche Projekt Studentenwohnheim in Mosbach also wohl nicht.

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