"Michel" Mittermeier brachte Mosbach zum Lachen

Mit jeder Menge Humor begeisterte Mittermeier das Publikum - Der Komiker brachte bayerisches Flair in die Alte Mälzerei

27.09.2014 UPDATE: 27.09.2014 06:00 Uhr 1 Minute, 56 Sekunden
Michael Mittermeier glänzte am Donnerstagabend mit seinem urkomischen Programm 'Blackout' in der Alten Mälzerei und sorgte für reichlich Lacher. Foto: Alexander Rechner
Von Alexander Rechner

Mosbach. Ein schriller und lauter Pfiff. Es kracht und donnert. Harte Rockgitarren dröhnen aus den Lautsprechern. Sirenen heulen auf. "Ladies and Gentlemen, this is a blackout", sagt eine dunkle Stimme aus dem Hintergrund. Urplötzlich ist es still. Es wird stockfinster. Als die Spots wieder angehen, kommt er gerade auf die Bühne, Michael Mittermeier, und ruft breit grinsend im hellen Licht: "Servus, guten Abend im Odenwald! Ja, da biste deppert, was is' denn hier los?"

Michael Mittermeier gastierte am Donnerstagabend mit seinem Programm "Blackout" in der mit 800 Zuschauern voll besetzten Alten Mälzerei. Rund zweieinhalb Stunden gab der bayerische Hochspannungs-Komiker alles. Mit seinen Gags und seiner überragenden Mimik und Gestik glänzte der Entertainer mit dem losen Mundwerk an diesem Abend. Er begeisterte sein Publikum aber auch mit seinem Talent zu spontanen Witzen, das er bei seinem Auftritt immer wieder aufblitzen ließ. Der "Michel", wie er sich selbst gerne nennt, präsentierte ein Programm mit vielen Pointen. Rasant sprang der bayerische Komiker von einem Thema zum anderen. Sein zentrales Thema des Abends war der "Blackout".

Die Begriffsdefinition dazu lieferte der 48-Jährige selbst gleich zu Beginn. Dazu zitierte er den "Wikipedia-Schorsch": Blackout, das sei "das plötzliche völlige Versagen eines Zustandes". Quasi ein Totalausfall, wie ihn nahezu jeder kenne, der mal eine Nacht zu lange gefeiert habe und sich am Morgen an nichts mehr erinnern könne. Wenn es also zu einem "plötzlichen Versagen eines Zustands" kommt, dann hilft nur Humor. Davon brachte der "Michel" eine ganze Menge nach Mosbach mit. Und die Besucher aus nah und fern amüsierten sich köstlich. Immer wieder brandete Beifall laut auf.

Der Komiker kam dabei mächtig in Fahrt und ließ die Besucher an Geschichten aus seinem eigenen Leben teilhaben. Es waren Geschichten, in denen es der Bayer auch mal etwas zu bunt getrieben hatte. So erzählte er von der Zeit aus seiner Jugend auf dem Land. Dabei erfuhren die Zuschauer von einer Dorfjugend "in Erdmännchen-Lederjacken", Schweinen auf dem Beifahrersitz und zerbrochenen Windschutzscheiben. Der "Michel", im Jahr 1966 geboren, bezeichnete sich selbst als "Digital Immigrant" und betonte, dass zu seiner Jugend "unser Auto noch unser Handy" war: "Wir sind hingefahren und haben ,Servus' gesagt!"

Aktuelle Themen führte der Komiker ins Absurde weiter. Auch an politischen Pointen mangelte es seinem Auftritt nicht. So werde Angela Merkel auch noch in 20 Jahren regieren, "weil sie nix macht". Zum Fleischskandal schlug er vor, die Bücher von "Hanni und Nanni", die "ihre Ponys zum Fressen gern haben", umzuschreiben. Und diese mit einem Aufkleber zu versehen: "Enthält kein Pferd". Ferner entführte er das Publikum in seine heimatliche Gefilde und ging auf deren Spezialitäten ein: "Der Leberkäs' enthält keine Leber und erst recht keinen Käse". Um dann die Zuschauer zu beruhigen: "ansonsten aber alles!" Rechtzeitig zur Wiesn-Zeit kam er auf das Münchner Oktoberfest zu sprechen, das er mit einem "kollektiven Blackout" verglich, um dann das Dirndl zu loben, weil darin "alles hineingepackt werden kann - wie in einem Leberkäs'".

Michael Mittermeier begeisterte mit seinem urkomischen Auftritt und seiner schlicht genialen Mimik und Gestik das Mosbacher Publikum und brachte es zum Lachen. Der Applaus war heftig und lang anhaltend.

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