Mosbach

Ausstellung "Artforms of Nature" eröffnet

Ein etwas anderer Blick auf die Natur mit Werken von Peter Lahr und Oliver Spannagel.

09.05.2023 UPDATE: 09.05.2023 06:00 Uhr 2 Minuten, 21 Sekunden
In der „Cantina Mona Lisa“ in der alten Turnhalle neben dem Mosbacher Landratsamt stellten Heidrun Breiding vom Kunstverein und der Erste Landesbeamte Dr. Björn-Christian Kleih (M.) Werke von Oliver Spannagel (l.) und Peter Lahr (r.) vor. Foto: Bernd Kühnle

Von Bernd Kühnle

Mosbach. Mit einem heißen Trommelwirbel auf der Snare, den der zwölfjährige Rasmus Renner ins gemütliche Ambiente der "Cantina Mona Lisa" warf, öffnete am Freitagabend, 5. Mai, eine Vernissage der besonderen Art in der alten Turnhalle beim Landratsamt ihre Pforten. Hier hatten sich mit Peter Lahr und Oliver Spannagel zwei Künstler zusammengefunden, um mit ihren eigenwilligen, außergewöhnlichen Werken unter dem Leitgedanken "Artforms of Nature" eine nicht alltägliche Kunstbetrachtung zu offerieren.

Der Erste Landesbeamte Dr. Björn-Christian Kleih, der auch die Grüße von Landrat Dr. Achim Brötel überbrachte, stellte gleich zu Beginn den Bezug zwischen den Kunstveranstaltungen im Landratsamt und dem Domizil der Mona-Lisa-Frauen her und verwob den Gedanken des "guten Geschmacks" sowohl mit der präsentierten Kunst in beiden Gebäuden, als auch mit dem kulinarischen Angebot: "Essen ist ein Bedürfnis, Genießen eine Kunst", wusste bereits Laroche Foucauld. Dabei stufte Kleih die Wirkung der Bilder sogar dahingehend ein, dass mit der Betrachtung der Kunstwerke an der Wand auch gefühlt die Qualität der angebotenen Speisen noch zunehme.

Kleih dankte den beiden Künstlern für ihre Bereitschaft, ein größeres Publikum "an einem wahren künstlerischen Feuerwerk" teilnehmen zu lassen, und freute sich darüber, dass damit aktuell fünf Ausstellungen im Landkreis zu sehen seien. In seinen Dank schloss er Kristina Taschetta und ihr Mona-Lisa-Team ein, das die kulinarischen Köstlichkeiten kreierte, zudem Laudatorin Heidrun Breiding vom Kunstverein Neckar-Odenwald.

Diese brachte ihre Freude darüber zum Ausdruck, dass die Ausstellung einen positiven Kontrapunkt zur derzeit sehr beunruhigenden Lage darstellt, in der viele Vertreter der Gattung "Homo sapiens" ihre Fähigkeiten nicht zum Nachdenken oder zur Schaffung von schönen Dingen nutzten, sondern um Kriege zu führen. Nachdem sie einen Einblick in ihr eigenes Leben gegeben hatte, stellte sie dar, wie sie durch verschiedene Fügungen dazu kam, dass die Kunst und damit auch der Kunstverein eine wichtige Stelle in ihrem Leben einnahmen. Anschließend schilderte sie den künstlerischen Werdegang von Peter Lahr.

Auch interessant
Gundelsheim: Siebenbürgisches Museum zeigt "Eduard Morres - Ein Künstlerleben"
Mosbach: Chor "Salto Vocale" mit Neustart zur Musik zur Marktzeit
Neckarelz: Kunst, Kultur und Action beim "Tag der Vereine"

Der studierte Archäologe und Kunsthistoriker habe bereits in vielen Einzel- und Gruppenausstellungen sein Können der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Lahrs Arbeiten, die sich vielfach auf das Thema der menschlichen Figur konzentrieren, brachte sie in Bezug zu den "Fauves", den "Wilden" um Henri Matisse und den Expressionisten. Seine Frauenakte bette der Künstler gerne in leuchtende Farben ein. Die Abkehr von der Lokalfarbe – etwa dem Hautton –, aber auch das Flächige und die Hard-Edge-Malweise zeigten Bezüge zum Expressionismus und der Pop-Art. Beide Künstler verbände bei der Unterschiedlichkeit ihrer Sujets allerdings das Studium der Natur und ihrer Formen – worauf der Ausstellungstitel anspiele.

Die Werke des studierten Biologen Oliver Spannagel ordnete die Laudatorin in den Bereich der "Mixed Media" ein und hob sie damit in ein für viele Menschen völlig neues Kunstlevel. Aus den anfänglichen Zeichnungen und Fotografien entstünden neue Betrachtungsperspektiven, in die zwar Bearbeitungen mit der Computertechnik einflössen, die aber weit entfernt seien von einer "Maschinenbearbeitung". "Hier diktiert nicht die künstliche Intelligenz das Ergebnis, sondern der Künstler."

Spannagel selbst stellte seinen künstlerischen Werdegang vor, der ihn immer weiter auf neue Wege in der Kunst brachte. Den frühen Zugang zur Kunst fand er bei seiner Mutter Gudrun Arbogast-Spannagel, die ihm das Erstellen von Techniken wie beispielsweise Monotypien, Ätzradierungen oder Absprengtechniken näherbrachte. Darauf erweiterte er seine Beschäftigung mit Kunst in weitestem Sinn. Auch seine Studien als Kunstpädagoge, Biologe, Grafiker, Lehrbeauftragter, medizinischer Berater und weit über das reine künstlerische Schaffen hinausführende Tätigkeiten bilden heute die Basis seiner Werke.

Anschließend nutzten die interessierten Gäste die Gelegenheit, sich mit den Künstlern über ihre Werke zu unterhalten und sich am kalten Buffet zu stärken.

Info: Die Ausstellung ist bis 15. August zu sehen, geöffnet ist montags bis freitags von 10 bis 14 Uhr.

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.