Castor-Schiff wartet in Obrigheim auf Beladung (Update)
Das Schiff für den Castor-Transport steht bereit. Die Atomkraftgegner auch. Ebenso die Polizei. Kommt es zu Krawallen oder bleiben die Proteste friedlich?

Die Schubboote «Edda» und «Ronja» für den umstrittenen Ersttransport von Atommüll auf dem Neckar liegen mit dem leeren Transportschiff in Obrigheim am stillgelegten Kernkraftwerk vor Anker. Foto: Uwe Anspach/dpa
Obrigheim. (dpa-lsw) Das Transportschiff für die umstrittene Beförderung von Atommüll auf dem Neckar wartet am stillgelegten Atomkraftwerk Obrigheim weiter auf seine Beladung. Dort sind am Dienstag letzte Vorbereitungen für den umstrittenen Transport von Atommüll auf dem Neckar getroffen worden. Es gilt als wahrscheinlich, dass der Energieversorger EnBW am Nachmittag drei Castoren mit ausgedienten Brennelementen auf ein bereitstehendes Schiff bringen wird. Die Rückfahrt mit drei Castoren in ein Zwischenlager in Neckarwestheim ist nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur für diesen Mittwoch geplant.
Vom Energieversorger EnBW waren zunächst keine weiteren Informationen zu erhalten. Das Schiff war am Montag nach mehrstündiger Fahrt vom Atomkraftwerk Neckarwestheim am stillgelegten Kraftwerk Obrigheim angekommen.
Für die Rückfahrt werden größere Proteste erwartet, nachdem am Montag schon Aktivisten in Gundelsheim (Kreis Heilbronn) mit Transparenten friedlich gegen den geplanten Transport protestiert hatten. Die Polizei sicherte das Schiff mit Booten, Einsatzfahrzeugen und einem Hubschrauber. Castor-Gegner beobachten die Vorgänge rund um den umstrittenen Transport. Sie kritisieren, dass sich ein Unfall nicht ausschließen lasse. Die EnBW hingegen hält den Transport auf dem Neckar für eine sichere Lösung. Dem Energieversorger zufolge sollen die Brennelemente aus Obrigheim im Zwischenlager am Kraftwerk Neckarwestheim gelagert werden. Es handelt sich dabei um die erste Verfrachtung von Atommüll auf einem Fluss in Deutschland.
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Update: 27. Juni 2017, 13.30 Uhr