Lücke wird geschlossen

Der Funkmast kommt in Neunkirchen wie geplant

Gemeinderat tagte fast vollzählig - Mast wird im Landschaftsschutzgebiet installiert und soll weiße Flecken ausmerzen

24.03.2020 UPDATE: 25.03.2020 06:00 Uhr 2 Minuten, 5 Sekunden
Ein neuer Funkmast soll auf Gemarkung Neunkirchen im Landschaftsschutzgebiet am Bereich „Förstel“ gebaut werden. Foto: Heiko Schattauer

Von Gabriele Eisner-Just

Neunkirchen. Die Neunkircher Gemeinderäte erschienen fast vollzählig zur März-Sitzung – keine Selbstverständlichkeit in Corona-Zeiten. Bürgermeister Bernhard Knörzer hatte nicht nur für Schutzmaßnahmen wie Abstand der Tische, Lüftung und Bereitstellen von Desinfektionsmittel gesorgt, sondern bedankte sich auch für die Anwesenheit der Gemeinderäte und damit für Handlungsfähigkeit in Krisenzeiten. Er berichtete außerdem, dass Grundschule und Kindergärten laut Anordnung des Kultusministeriums geschlossen sind, wobei eine Notbetreuung eingerichtet wurde und auch von einigen Kindern genutzt wird.

Der wichtigste Punkt auf der Tagesordnung war die Beratung eines Bauvorhabens des Landes. Die "Vermögen und Bau Land Baden-Württemberg" plant die Errichtung eines Funkmastes auf Neunkirchener Gemarkung. Ein Mitarbeiter des Innenministeriums stellte dem Gemeinderat das Vorhaben und seine Bedeutung für die Sicherheit der Bevölkerung vor: Der neue Funkmast solle eine Lücke in der Funkverbindung schließen und eine hochverfügbare und abhörsichere Kommunikation für Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienste sowie weitere Zivil- und Katastrophenschutzorganisationen ermöglichen.

Für den 56,50 Meter hohen Funkmast in Beton-Fertigbauweise mit Stahlbühnenkonstruktion und Betriebsgebäude wurde als bestmöglicher Standort der Bereich "Förstel" ausgemacht. Dieser liegt allerdings in Richtung Zwingenberg im Landschaftsschutzgebiet "Neckartal II mit Koppenbachtal, Weisbachtal und Seebachtal". Deshalb schlug die Gemeindeverwaltung einen Alternativstandort vor, der allerdings nach eingehender Prüfung abgelehnt wurde. Für eine ausreichende Funkausleuchtung müsste man dort einen wesentlich höheren Mast ("fast doppelt so hoch", Bürgermeister Knörzer) errichten.

Nach Abwägen der Vor- und Nachteile des Bauvorhabens sprach sich der Gemeinderat bei einer Gegenstimme und einer Enthaltung für die Errichtung des Funkmastes am angegebenen Standort aus. Der Mast kann auch als Basisstation für den Mobilfunk zweitbelegt werden. "Es ist ein sensibler Bereich, das stimmt", sagt Bürgermeister Bernhard Knörzer, dem wichtig war, dass zumindest eine Alternative geprüft wurde. Das Land versuche, mit neuen Masten bestehende weiße Flecken – wie in Neunkirchen – abzuarbeiten, um stabile Funkverbindungen (u.a. auch für Rettungskräfte im Notfall) möglichst überall zu gewährleisten.

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Als weitere Baumaßnahmen standen das Baugebiet Langenwald und ein privates Bauvorhaben auf der Tagesordnung. Um die Erschließung des 5. Bauabschnitts im Baugebiet Langenwald voranzutreiben, stimmte der Gemeinderat dem Abschluss von Ingenieurverträgen zu. Dabei geht es um die Planung von Ver- und Entsorgungsanlagen sowie um die Straßenplanung. Einstimmig befürwortete der Gemeinderat die Vergabe von Ingenieurleistungen an das Ingenieurbüro für Bauwesen und Umweltschutz Martin-Schnese aus Reichartshausen.

Auch dem Bauantrag zur Sanierung und Erweiterung eines bestehenden Gebäudes in Neckarkatzenbach wurde das Einvernehmen erteilt. Bürgermeister Knörzer berichtete außerdem über eine Förderzusage des Bundes für den Ausbau des Wärmenetzes in Neunkirchen.

Auf der Versammlung der Jagdgenossenschaft Neunkirchen am 28. Februar wurde die vom Gemeinderat vorgelegte neue Satzung einstimmig verabschiedet. Damit ist der Gemeinderat auch für die nächsten sechs Jahre mit der Verwaltung der Jagdgenossenschaft beauftragt. Die Versammlung bat jedoch um Ergänzung der Satzung: Ein außerordentliches Kündigungsrecht soll den Pächtern bei Auftreten einer Tierseuche und bei Wildschadensersatz über dem Betrag der jährlichen Jagdpacht eingeräumt werden. Für alle drei Jagdbögen liegen mündliche Anträge auf Neuverpachtung vor, denen der Gemeinderat zustimmte.

Schließlich stimmte der Gemeinderat noch einstimmig der Ernennung von Ulrich Schmiemann zum Ehrenkommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Neunkirchen zu. Schmiemann, jetzt Alterskamerad, engagierte sich vier Jahre als stellvertretender und 30 Jahre lang als Abteilungskommandant der Neckarkatzenbacher Wehr.

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