Limbach

Kanäle sind erfreulich gut in Schuss

Der Limbacher Gemeinderat wurde über Kanalbefahrungen und die Kriminalitätsstatistik informiert.

20.10.2021 UPDATE: 21.10.2021 06:00 Uhr 2 Minuten, 16 Sekunden
Auch wenn für den Laien nicht viel zu erkennen ist: So sehen sie aus, die Schäden an den Kanälen in Limbacher Ortsteilen, für deren Sanierung die Kommune nun Geld in die Hand nimmt und Fördergelder beantragt hat. Foto: Ursula Brinkmann

Von Ursula Brinkmann

Limbach. Sie führen ein in der Regel dunkles und unsichtbares Dasein und sind doch unentbehrlich: Abwassersysteme. Öffentliche wie private. Beide müssen regelmäßig überprüft werden, und so beschäftigte sich der Limbacher Gemeinderat nicht zum ersten Mal mit der "Eigenkontrollverordnung", die genau das regelt. Die Gemeinde als Anlagenbetreiber ist verpflichtet, alle zehn Jahre ihr Kanäle untersuchen zu lassen. In der Oktober-Sitzung erfuhr das Gremium Ergebnisse dieser Kanalbefahrungen in den Ortsteilen Balsbach, Laudenberg und Scheringen, die 2020 vorgenommen wurden.

Marco Rieß, Geschäftsführer des beauftragten Ingenieurbüros IBS, stellte die Ergebnisse mit Zahlen, in Wort und Bild vor und bewertete diese auch. "Sie haben viele Kanäle, die Sie unterhalten müssen", konstatierte der Fachmann und bezifferte die bisher absolvierten Fahrten auf eine Länge von 23 km und 646 Schächte. Denen sieht man – und das zeigten einige Filmausschnitte – Risse und Korrosionsschäden, durchgerostete Steigeisen und verschwundene Rinnen an. Doch das sollten die schlimmsten Zustände sein. Insgesamt nämlich kommt die bisherige Untersuchung zu dem Ergebnis, dass in der höchsten Schadensklasse 0 ("sehr starker Mangel / Gefahr in Verzug) lediglich zwei Prozent der Kanäle einzuordnen sind. "Schadensfrei" hingegen sind – grob gesagt – zwei Drittel der Haltungen und Schächte.

Gehandelt werden muss gleichwohl. Und zwar auch deshalb schnell, weil zur Förderung der Sanierungsmaßnahmen Mittel fristgerecht beantragt werden sollten. Bürgermeister Thorsten Weber hat darum für die auf 1,25 Millionen Euro geschätzten dringlichsten Sanierungsmaßnahmen am 1. Oktober den Antrag gestellt. "Wir hoffen hier, wie immer, auf eine Förderung von 80 Prozent und wollen danach die Sanierungen angehen. Beides soll so auch Eingang in den Haushalt für das kommende Jahr finden."

Die Ortsteile Heidersbach und Limbach wurden in diesem Jahr inspiziert, 2022 kommen Krumbach und Wagenschwend dran. Dort erwartet Rieß – wie schon für die drei untersuchten Dörfer – "ein im Vergleich zu anderen Gemeinden ähnlich gutes Ergebnis". Die Behandlung, Behebung der Schäden soll auf mehrere Abschnitte verteilt werden. "Unser Dauerthema", wie Weber anfügte.

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Ein Schadensbild anderer Art zeichneten Achim Küller und Harry Huß zur Kriminalitätslage in Limbach. Der eine leitet das Polizeirevier in Mosbach, der andere den Polizeiposten in Wagenschwend – nun wieder mit Verstärkung, denn Polizeihauptmeisterin Carolin Galm versieht ihren Dienst dort seit 1. September. Aufgeschlüsselt nach Deliktarten, Ortsteilen, Monaten, Alter und Nationalität der Täter oder Täterinnen sowie im Vergleich der Kommunen im Bereich des Polizeireviers Mosbach hat sich Limbachs Rang unter 17 Kommunen mit der Zahl von 111 Fällen auf den sechsten Platz verschlechtert (2019: 81 Fälle). "Bezogen auf die Bevölkerungszahl aber liegt Limbach im Mittelfeld", beruhigte Erster Polizeihauptkommissar Küller.

Mit einer Zahl kann Limbach sogar besonders punkten: mit der Aufklärungsquote von 72 Prozent. Nirgendwo im Bereich des Polizeipräsidiums Heilbronn ist dieser Wert höher. Die gute polizeiliche Arbeit wurde auch der Täterin zum Verhängnis, die den Balken bei den leichten Diebstählen 2020 hatte in die Höhe schnellen lassen. Harry Huß: "Es handelte sich um eine Serie von Pflanzendiebstählen im Umkreis von wenigen Hundert Metern, die wir dank Hinweisen aufklären und fast alle Pflanzen den Besitzern zurückbringen konnten."

Eine weitere Zahl fiel ebenfalls auf: Rohheitsdelikte und solche der persönlichen Freiheitsberaubung oder Körperverletzung haben sich 2020 gegenüber dem Vorjahr ebenfalls mehr als verdoppelt. "Das waren alles Beziehungstaten im Kreis der Familien", erläuterte Achim Küller, "öffentliche Veranstaltungen gab es ja kaum." Überrascht vom Anstieg in einigen Bereichen zeigte sich Bürgermeister Weber: "Wegen des Lockdowns hatte ich eher weniger erwartet." Doch er hatte sich auch die Zahlen der diesjährigen Statistik des Polizeipräsidiums Heilbronn angesehen und aus dieser das Fazit mitgebracht: "Trotz der Corona-Pandemie, die unsere Arbeit in vielen Bereichen erschwert hat, ist die Kriminalstatistik äußerst erfreulich."

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