Viele Vernehmungen, keine Spur - Rätsel um verletzte Obdachlose
Die Obdachlose war schwer verletzt beim Sportplatz Unterbalbach gefunden worden. Der Täter ist noch nicht ermittelt.

Lauda-Königshofen-Unterbalbach. (dpa) Mehr als sechs Wochen nach dem Fund einer lebensgefährlich verletzten Obdachlosen unter einem Einkaufswagen im Stadtteil Unterbalbach fehlt der Polizei noch eine heiße Spur. Es seien zwar 110 Menschen offiziell vernommen und mehr als 150 befragt sowie über 80 Spuren überprüft worden, teilte die Polizei mit. "Auch Hinweise aus der Bevölkerung sorgten bisher allerdings nicht für den entscheidenden Durchbruch bei der Tataufklärung", teilte die Staatsanwaltschaft Mosbach am Dienstag mit. Sie geht ebenso wie die Kriminalpolizei von einem Gewaltverbrechen aus.
Die 61-Jährige war Ende Juli mit lebensgefährlichen Verletzungen in der Nähe des Sportplatzes in Unterbalbach gefunden worden. Sie lag den Angaben zufolge hilflos unter dem Einkaufswagen, ihre Habseligkeiten waren um sie herum verstreut. Die Obdachlose sei vielen Menschen im Ortsteil bekannt gewesen, sagte der Polizeisprecher nach dem Fund. Die "Fränkischen Nachrichten" berichteten, die 61-Jährige habe an dem Sportplatz wohl immer wieder ihr Nachtlager aufgeschlagen.
Die Frau ist inzwischen außer Lebensgefahr, sie konnte laut Staatsanwaltschaft das Krankenhaus verlassen und wird noch in einer Reha-Klinik behandelt. Sie wird allerdings ihr Leben lang unter dem mutmaßlichen Angriff leiden: "Nach dem derzeitigen Stand wird die Frau schwere und langfristige körperliche Folgen, eine Querschnittslähmung ab dem Halsbereich, von der Tat davontragen", sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Florian Sommer. Es sei eine Belohnung in Höhe von 1000 Euro ausgelobt worden.
Update: Dienstag, 12. September 2023, 18.40 Uhr
Wer verletzte die 61-Jährige im Juli? Belohnung für neue Hinweise
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Lauda-Königshofen-Unterbalbach. (pol) Nachdem am 28. Juli eine 61-jährige Frau schwer verletzt in der Nähe des Sportplatzes in Unterbalbach aufgefunden wurde, richtete das Polizeipräsidium Heilbronn die 45-köpfige Sonderkommission (SOKO) "Wagen" ein. Das Ziel war es aufzuklären, wie es zu der schweren Verletzung der Obdachlosen kam und ob diese das Resultat einer Gewalttat sein könne.
In den vergangenen Wochen wurden durch die Mitarbeiter der Sonderkommission 110 Vernehmungen und über 150 Befragungen durchgeführt sowie mehr als 80 Spuren überprüft. Auch Hinweise aus der Bevölkerung sorgten bisher allerdings nicht für den entscheidenden Durchbruch bei der Tataufklärung.
Insgesamt gehen die Staatsanwaltschaft und die Kriminalpolizei aufgrund der bisherigen Ermittlungen und kriminaltechnischen Untersuchungsergebnisse davon aus, dass es sich um ein Gewaltverbrechen handelt.
Aufgrund der unermüdlichen Arbeit des 45-köpfigen Teams wurde eine große Anzahl von umfangreichen kriminalpolizeilichen Maßnahmen innerhalb kürzester Zeit abgearbeitet, sodass die Sonderkommission Ende August in eine siebenköpfige Ermittlungsgruppe überführt werden konnte. Diese Kollegen arbeiten weiterhin täglich daran, den Fall, der sich vom 27. auf den 28. Juli ereignete, aufzuklären.
Die Frau ist außer Lebensgefahr, konnte das Krankenhaus verlassen und wird in einer Reha-Klinik behandelt. Nach derzeitigem Stand wird sie schwere und langfristige körperliche Folgen – eine Querschnittslähmung ab dem Halsbereich – von der Tat davontragen.
Die Staatsanwaltschaft Mosbach lobt in diesem Zusammenhang eine Belohnung von 1000 Euro für Hinweise aus, die zur Ermittlung und Ergreifung des oder der Täter führen. Die Ermittlungsgruppe "Wagen" sucht weiterhin Personen, die Angaben zu der 61-jährigen Frau oder den Geschehnissen machen können.
Jeder kleinste Hinweis kann den Durchbruch bei den Ermittlungen bringen. Insbesondere von Interesse ist: Wer hat die Geschädigte am Tattag gesehen? Wer hat andere Personen im Tatortbereich am Tattag gesehen oder sonstige Wahrnehmungen dort gemacht? Wer kann nähere Angaben zum Tatzeitraum und zum Tatort machen?
Info: Diese Zeugen sollen sich über das Hinweistelefon der Kriminalpolizei, Tel. 07131/104-4444, oder beim Kriminalkommissariat Tauberbischofsheim melden.