Jugendschutz in Mosbach getestet

Wenn die Polizei Jugendliche zum Alkoholkauf schickt

Supermärkte, Discounter, Tankstellen und Getränkemärkte überprüft - Acht Verstöße - Geldbuße für Fehlverhalten der Verkäufer

12.03.2018 UPDATE: 12.03.2018 11:12 Uhr 1 Minute, 9 Sekunden
Symbolfoto: dpa

Mosbach. (rnz/mare) Da staunten manche Verkäufer nicht schlecht: Erst standen nämlich Jugendliche mit reichlich Alkohol an der Kasse. Und gleich darauf die Polizei. Zum wiederholten Male wurden im nämlich Rahmen der Kommunalen Kriminalprävention Alkoholtestkäufe durchgeführt. In Begleitung von Polizeibeamten des Polizeipräsidiums Heilbronn waren jugendliche Testkäufer des Landratsamtes Neckar-Odenwald-Kreis unterwegs, um zu prüfen, ob im Kreis beim Verkauf von alkoholischen Getränken das Jugendschutzgesetz eingehalten wird.

Aufgesucht wurden dabei 26 Verkaufsstellen im Gebiet Mosbach, darunter 18 Supermärkte und Discounter, sieben Tankstellen und eine Getränkehandlung. Das Urteil der Verantwortlichen fiel größtenteils positiv aus: Acht Verstöße mussten festgestellt werden. Die Beanstandungsquote lag damit bei rund 31 Prozent. Im vergangenen Jahr lag die Beanstandungsquote noch bei rund 50 Prozent.

Die meisten Verkäuferinnen und Verkäufer machten zum ersten Mal die Erfahrung eines Testkaufs und waren sichtlich überrascht. Bei einigen wenigen folgte der Überraschung bald die Ernüchterung: Das Verkaufspersonal, das sich falsch verhalten hat, muss mit einer empfindlichen Geldbuße rechnen. 

Insgesamt zeigten sich die Verantwortlichen der Kommunalen Kriminalprävention, die die Testkäufe initiiert haben, zufrieden: "Das Ergebnis der diesjährigen Testkäufe zeigt uns, dass sich die Inhaber der Märkte und Tankstellen mit dem Thema beschäftigen."  Dennoch besteht auch weiterhin Handlungsbedarf.

Auffallend ist, dass der Verkauf zu Beginn meist ordnungsgemäß verläuft und der Ausweis verlangt wird. Allerdings errechnet das Verkaufspersonal das Alter manchmal falsch und gibt den Alkohol bereitwillig heraus. Ein Grund für dieses Verhalten sehen die Verantwortlichen bei Polizei und Landratsamt im Zeitdruck, dem das Personal an den Kassen ausgesetzt ist.

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Die Verkäuferinnen und Verkäufer wurden deshalb nochmals eindringlich darum gebeten, sich für die Ausweiskontrolle die nötige Zeit zu nehmen und vor allem auf die vorhandenen Hilfsmittel wie die Displayanzeige an der Kasse zurückzugreifen, die eine korrekte und schnelle Altersberechnung erleichtern. Weitere Testkäufe sind in jedem Fall geplant.

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