Walldürner Jugend bringt sich ein
Das neu gegründete Jugendforum tritt erstmals zusammen. Dabei kam es zur Abstimmung über eine Pumptrackanlage.

Von Dominic Eberwein
Walldürn. "Erhebt eure Stimme und wirkt aktiv an der Gestaltung unserer Stadt mit!" Diesem Aufruf der Stadt Walldürn im Vorfeld der ersten Sitzung des neu ins Leben gerufenen Walldürner Jugendforums sind am späten Dienstagnachmittag 17 Jugendliche und junge Erwachsene gefolgt.
In Zukunft soll das Forum alle zwei Monate zusammenkommen, um über mögliche neue Projekte für ihre Altersgruppen zu diskutieren. Die Vorschläge werden anschließend an Mitarbeiter der Stadt und Gemeinderäte weitergegeben. Willkommen waren und sind dabei alle jungen Leute im Alter zwischen 13 und 21 Jahren, die ihren Lebensmittelpunkt in Walldürn haben. Die Organisatoren versprechen sich von dem Angebot eine Sensibilisierung der Teilnehmer für Ablaufprozesse von politischen, sozialen und kulturellen Themen.
Wegen schlechter Witterung wurde das ursprünglich im städtischen Freibad geplante Treffen kurzfristig ins Rathaus verlegt. Dem Ort, an dem die Idee als Teil der "100-Tage-Agenda" von Bürgermeister Meikel Dörr seinen Anfang nahm. "Von Anfang an war die Idee da, junge Walldürner aus den Schulen und Ausbildungsbetrieben dazu einzuladen, ihre Wünsche für die Stadt zu vermitteln und mit uns zu besprechen", verrät Sina Berberich, eine der Koordinatorinnen des Projekts. Zusätzlich verbreitet wurde der Aufruf über soziale Medien, im Speziellen Instagram.
Der formelle Teil dieses Treffens war recht schnell erledigt, hielt für die Teilnehmer aber bereits eine erste Abstimmung parat: Welcher Pumptrack soll in der Stadt gebaut werden? Drei Typen einer künstlich angelegten Mountainbikestrecke standen zur Auswahl. Mit einem fast einstimmigen Ergebnis von 16 Stimmen setzte sich das Modell "Global" durch. Der Rundkurs verfügt über eine Länge von 57 Metern und deckt mit seinem Layout eine Fläche von 150 Quadratmetern ab.
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Der Richtpreis der Anlage liegt nach Herstellerangaben bei 38.400 Euro. Die Anlage soll demnächst bestellt werden, und – unter der Voraussetzung günstiger Witterung – bis November diesen Jahres stehen. Die vorgesehene Baufläche befindet sich in direkter Nachbarschaft zur Konrad-von-Dürn-Realschule und der städtischen Tennishalle.
Im Anschluss an die Abstimmung unterhielten sich die Jugendlichen und nannten weitere Wünsche für die Gestaltung der Stadt in ihrem Sinne. Ganz oben auf der Agenda steht bei den meisten dabei ein zentraler Jugendtreff, an dem man bei passendem Ambiente Spaß haben, sich unterhalten und neue Leute kennenlernen könne.
"Für die Kleinen gibt es Spielplätze als Treffpunkte, aber nichts für uns. Außer der einen oder anderen Wirtschaft gibt es kaum was in der Richtung", sagt der 17-jährige Luis Kuhn aus Walldürn. Den Hinweis zum Treffen bekam er von einem Bekannten. Kuhn wollte daraufhin selbst herausfinden, "was in der Stadt abgeht".
Auch der neben ihm sitzende David vermisst in Walldürn nach eigenen Worten "einen Ort zum Weggehen", gerade um etwa am Wochenende unter Freunden Dart zu spielen. Wenngleich der Pumptrack für den 17-Jährigen von der Walldürner Frankenlandschule für den Anfang eine "coole Idee" war.
Das Walldürner Freibad sei, so Sina Berberich, deshalb als erster Veranstaltungsort ausgewählt worden, weil es im Sommer nach der Schule ohnehin ein beliebter Treffpunkt für Jugendliche ist. Entsprechend schlug Jason Heil, Schüler der Auerberg-Werkrealschule Walldürn, vor, das Freibad besser auszustatten. "Wir haben hier nur ein Sprungbrett und zwei Schwimmbecken, wovon eins für kleinere Kinder ist, und das andere in einen Schwimmer- und einen Nichtschwimmerbereich aufgeteilt ist.
Wenn möglich, wäre ein weiteres, großes Schwimmbecken nicht verkehrt, entweder ausgestattet mit mehr Sprungbrettern oder einer Rutsche", meinte der 15-Jährige.
Als weitere Ansatzpunkte seien größere Liegeflächen und mehr Parkmöglichkeiten vor dem Bad wünschenswert. Weiterhin wurden Vorschläge für die Ausstattung eines möglichen zentralen Jugendtreffs gesammelt, darunter Dartscheiben, ein Tischkicker oder eine Playstation, außerdem landeten auch eine Kartbahn sowie eine Motocross-Strecke auf der Wunschliste.
Die meisten der anwesenden Jugendlichen zeigten sich von dem Treffen überzeugt und möchten beim nächsten Mal wieder mit dabei sein.
Wo es stattfinden soll, stehe zum jetztigen Zeitpunkt nicht fest, sagte Sina Berberich. Ein möglicher fester Ort für weitere Treffen des Jugendforums soll in Rücksprache mit den Teilnehmern ins Auge gefasst werden.
Info: Wer in der Zwischenzeit schon weitere Ideen entwickelt hat, kann diese in einer "digitalen Ideenbox" auf der Homepage der Stadt Walldürn hinterlegen. Diese findet man unter dem Stichwort Ideenbox Jugendforum online unter www.pollunit.com