Plus IGO

Im Gewerbepark gibt es mehr Nachfrage als Bauplätze

Der Bau der Verbindungsstraße startet im April. Bei der Vergabe der Bauplätze könne die Verbandsgemeinden wählerisch sein.

24.03.2023 UPDATE: 24.03.2023 06:00 Uhr 1 Minute, 54 Sekunden
Holzpfosten quer durch den Acker im „Areal 5“ des Interkommunalen Gewerbeparks Odenwald (IGO) deuten den zukünftigen Verlauf der Erschließungsstraße bereits an. Foto: Ralf Scherer

Buchen. (rjs) Holzpfosten quer durch den Acker deuten den zukünftigen Trassenverlauf bereits an: Im April soll im Interkommunalen Gewerbepark Odenwald (IGO) der Bau der Verbindungsstraße zwischen der Otto-Hahn-Straße und der Max-Born-Straße beginnen. Vorgesehen ist eine rund 315 Meter lange Trasse parallel zur Carl-Benz-Straße.

Den Auftrag für die Erschließungsarbeiten im "Areal 5" des IGO haben die Mitglieder der Verbandsversammlung in ihrer Sitzung am Mittwoch im Alten Rathaus an die Firma Leonhard Weiss (Waldenburg) vergeben. Die Kosten belaufen sich voraussichtlich auf 1.174.840 Euro und beinhalten neben dem Straßenbau auch den Bau eines Löschwasserbehälters mit 300 Kubikmetern Fassungsvermögen im "Areal 7". Bis Mitte Juli sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.

Auf ELR-Fördermittel zur Finanzierung dieser Maßnahmen müssen die Verbandsgemeinden dieses Mal verzichten. Entsprechende Anträge seien in der Vergangenheit fünfmal abgelehnt worden, erklärte Buchens Beigeordneter Benjamin Laber.

"Es ist jetzt einfach nötig, selbst Geld in die Hand zu nehmen", betonte er in seiner Funktion als IGO-Geschäftsführer mit Blick auf die vergleichsweise hohe Investitionssumme. Die Unterteilung von "Areal 5" ermögliche die Ansiedlung weiterer Unternehmen, etwa der Firma Krauskopf Maschinentechnik, die bereits ohne vorhandene Zufahrt mit ihrem Bauvorhaben begonnen habe.

Angesichts der Kosten für die Erschließungsstraße, für den geplanten Erwerb von Grundstücken in "Areal 10" (695.000 Euro) und für eine neue Beschilderung an den Zufahrten (284.000 Euro) sprach Laber von historisch betrachtet ungewöhnlich hohen Investitionen im laufenden Jahr. Für die Haushaltsjahre 2024 bis 2026 erwartet er jedoch, dass "wieder Investitionsruhe" einkehren wird. "Das wird so nicht weitergehen", so Laber.

Auch interessant
Buchen: Interkommunaler Gewerbepark Odenwald wächst und gedeiht
Limbach: Bürgermeister findet deutlich Worte im IGO-Streit mit Buchen
Geplantes Gewerbegebiet IGO: Limbach kritisiert Buchens Umgang mit Partnergemeinden

Für das laufende Haushaltsjahr kündigte er wie von der Gemeindeprüfanstalt gefordert eine "schwarze Null" an. Maßgeblich dazu beitragen soll der Verkauf von Grundstücken im Wert von 959.000 Euro. Das voraussichtlich verbleibende Defizit müssen die drei Verbandsgemeinden anteilig in Form einer Umlage ausgleichen.

Wie in den Vorjahren ist die Rückzahlung von Darlehen in Höhe von 237.500 Euro vorgesehen. Die Aufnahme neuer Schulden ist nicht geplant. Die Ablösung sämtlicher noch vorhandenen Verbindlichkeiten aus der Vergangenheit prognostizierte der IGO-Geschäftsführer innerhalb der nächsten drei Jahre. Zusammenfassend sprach Laber von einer "relativ soliden Innenfinanzierung". Den jährlichen Abfluss von Liquidität in Höhe von rund 43.000 Euro könne man langfristig schultern.

Auch abseits der bloßen Zahlen äußerte sich der Geschäftsführer zufrieden zur Entwicklung im IGO. Die Nachfrage von Unternehmen nach Bauplätzen übersteige das Angebot. Deshalb könnten es sich die Verbandsgemeinden erlauben, wählerisch zu sein. "Die Entwicklung muss nachhaltig sein. Die Mischung muss passen", so Laber.

Seinem Haushaltsentwurf für das Jahr 2023 stimmten die Mitglieder der Verbandsversammlung geschlossen zu. Ebenfalls ohne Widerspruch nahmen sie das Rechnungsergebnis für das Jahr 2021 zur Kenntnis. Das aus seiner Sicht "nicht so spannende" Zahlenwerk hatte Laber zuvor in den Grundzügen präsentiert.

Den Auswirkungen der Corona-Pandemie geschuldet, habe man 2021 im IGO nur das Nötigste gemacht. Grundstücke seien in diesem Zeitraum nur in einem reduzierten Maß veräußert worden. "Viele Firmen haben abgewartet, wo die Reise hingeht", erklärte Laber. Buchens Bürgermeister Roland Burger sprach von einem "normalen Ergebnis" für das Jahr 2021.

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.