Höpfingen

Neues Seniorenpflegeheim soll im Sommer 2020 eröffnet werden

75 vollstationäre Pflegeplätze - "Senioren wird Lebensqualität im gewohnten Ortsumfeld geschenkt"

13.03.2019 UPDATE: 14.03.2019 06:00 Uhr 2 Minuten, 6 Sekunden

Direkt an der B27 soll im Sommer 2020 das neue Seniorenpflegeheim in Höpfingen eröffnet werden. Foto: Schwetlick GmbH

Höpfingen. Alarmierende Zahlen beinhaltet der vom Landratsamt des Neckar-Odenwald-Kreises im Sommer 2018 herausgegebene Pflegebericht: Sind aktuell 1700 Menschen im Kreisgebiet pflegebedürftig, so soll die Zahl bis zum Jahr 2030 auf schätzungsweise 8500 Personen ansteigen. Analog dazu wächst der Bedarf an stationären Pflegeplätzen - deren 75 wird das neue Geras-Seniorenpflegeheim in Höpfingen bieten, das voraussichtlich im Sommer nächsten Jahres an der Bundesstraße B27 eröffnet wird.

Speziell für Höpfingen könnte die von der im Juni auch in Mudau ein Seniorenzentrum eröffnende Berliner Geras-Pflegeheime GmbH betriebene Einrichtung die Lösung eines akuten Problems sein: "Immer wieder verlassen ältere Höpfinger Bürger schweren Herzens ihre Heimat, weil die örtliche Situation bisher mangels Pflegeeinrichtungen kein ‚altersgerechtes’ Wohnen zulässt", beschreibt Bürgermeister Adalbert Hauck die prekäre Lage, die auch Reinhold Schork aus Schwarzach als Projektleiter der als Bauträger fungierenden Firma Schwetlick GmbH (Offenburg/Baden) bestätigen kann.

"Die Ortsnähe ist eines der wichtigsten Argumente für Senioren und ihre Angehörigen, wenn die Frage einer Unterbringung zu klären bliebe", hält er fest. Dahingehend solle man "die Dinge frühzeitig in die Wege leiten", was im Falle des zehn Millionen Euro teuren Bauprojekts nach der Zustimmung des Gemeinderats gerade geschieht: Sobald die Belange der öffentlichen Träger in Zusammenarbeit mit der Firma IFK (Mosbach) ausgelotet sind, kann theoretisch der erste Spatenstich erfolgen.

"Wir können realistisch von etwa einem halben Jahr Vorlauf und damit einem Baubeginn im Spätsommer und einer Eröffnung des Heims im Sommer 2020 ausgehen", betonen Geras-Geschäftsführer Klaus Baier und Dipl-Ing. Knut Gramlich, der seitens des Architekturbüros Gramlich und Partner (Limbach) die Fäden in der Hand hält.

Präsentierten vor Ort die Pläne für das Seniorenpflegeheim in Höpfingen: Klaus Baier (Geschäftsführer der Geras-Pflegeheime GmbH), Bürgermeister Adalbert Hauck, Dipl.-Ing. Knut Gramlich vom Architekturbüro Gramlich und Partner (Limbach) und Projektleiter Reinhold Schork aus Schwarzach vom Bauträger, der Firma Schwetlick GmbH. Foto: Adrian Brosch

Geboten werden dann 75 vollstationäre Pflegeplätze in fünf Gruppen à 15 Personen - kein betreutes Wohnen, wie Baier bekräftigt: "Unser Angebot richtet sich an Pflegebedürftige ab Pflegestufe II", informiert er. Pflegestufe II betrifft vor allem körperlich schwerbedürftige Menschen. Die Betroffenen benötigen Hilfeleistungen, die durchschnittlich mindestens drei Stunden pro Tag beanspruchen.

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Im Erdgeschoss des Hauses, das nach dem in Richtung der Sportanlagen leicht abfallenden Geländeverlaufs abgestuft sein wird, soll zudem ein öffentlich zugängliches Café eingerichtet werden. "Es kann als Treffpunkt zwischen Bewohnern und Angehörigen dienen, steht aber auch allen Bürgern offen - fast alle neu gebauten Heime weisen mittlerweile einen solchen Bistrobereich auf", schildert Reinhold Schork.

Bürgermeister Adalbert Hauck freut sich über das Projekt: "Ich sehe eine wahnsinnig wichtige Chance, die Gemeinderat und Verwaltung nun beim Schopf packen", erklärt das Gemeindeoberhaupt und freut sich ebenso über einen nicht zu unterschätzenden wirtschaftlichen Faktor - so spricht Klaus Baier von "50 bis 60 neuen Arbeitsplätzen", während Reinhold Schork sich schon jetzt für die gute Zusammenarbeit bedankt. "Es ist toll, wenn man wie in Höpfingen an einem Strang zieht, um Senioren im gewohnten Ortsumfeld Lebensqualität zu schenken", hebt der Projektleiter hervor.

Dabei ist auch die für ein Seniorenheim auf den ersten Blick etwas kurios anmutende Lage des rund 5400 Quadratmeter großen Areals im Bruno-Störzer-Weg direkt an der rund um die Uhr befahrenen Bundesstraße durchaus beabsichtigt, wie Klaus Baier abschließend klarstellt: "Die Zeiten, in denen man Seniorenheime zur Schaffung eines besonders ruhigen Umfelds regelrecht mitten im Wald gebaut hat, sind vorbei", räumt der gebürtige Buchener ein und fügt hinzu, "dass auch Senioren sich eine lebhafte Atmosphäre wünschen und wissen möchten, was draußen passiert".

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