Vier Wohngruppen in St. Josef sind bald fertig
Die Renovierung soll Ende 2019 abgeschlossen sein – Kosten erhöhten sich auf 9,7 Millionen Euro

Das Caritas-Pflegeheim wird umfassend saniert. Im großen Glasanbau werden der Empfang sowie Aufenthaltsbereiche für die Bewohner untergebracht. Foto: Tanja Radan
Buchen-Waldhausen. (tra) Das Caritas-Pflegeheim St. Josef in Waldhausen wird momentan umfassend saniert. Auch wenn die Arbeiten voraussichtlich erst Ende 2019 komplett abgeschlossen sein werden, stehen bereits vier Wohngruppen kurz vor der Fertigstellung, und einige Bewohner sind schon in ihre neuen Zimmer eingezogen. "Die Zimmer sollen spätestens im Sommer alle bezogen sein. Danach werden die Arbeiten im Außenbereich abgeschlossen", berichtet Heimleiter Steffen Knapp beim Vororttermin mit der Rhein-Neckar-Zeitung.
Zunächst war geplant, die Sanierung bis Ende 2017 abzuschießen und 5,7 Millionen Euro in das Projekt zu investieren. Bald stellte sich jedoch heraus, dass dieser ambitionierte Zeitplan nicht eingehalten werden kann: So wurde zum Beispiel für die Maßnahmen im Bereich Brandschutz und bei der energetischen Sanierung mehr Zeit benötigt. Auch die Kosten sind enorm gestiegen: Statt der ursprünglich geplanten 5,7 Millionen Euro werden nun rund 9,7 Millionen in die umfassende Sanierung und Erweiterung des Pflegeheims investiert. "Die Kosten sind jedoch nach wie vor im Rahmen", so Heimleiter Knapp. Gründe für die Kostensteigerung sind die genanten Brandschutzmaßnahmen sowie die energetische Sanierung.
"Wir haben uns jedoch auch entschlossen, die Bauabschnitte zu verkleinern, um die Belastung für die Bewohner - das Heim wird ja im laufenden Betrieb saniert - so gering wie möglich zu halten", sagt Steffen Knapp. Zudem werden für die Bewohner mehr Aufenthaltsbereiche realisiert als zunächst geplant. "Das sorgt für mehr Lebensqualität, somit ist das Geld gut investiert", meint der Heimleiter. Die Finanzierung übernimmt der Caritasverband Mannheim als Träger.
Obwohl die Bauarbeiten noch nicht abgeschlossen sind, kann man bereits erkennen, dass die Sanierung das Wohlbefinden der Senioren merklich verbessern wird: Sie werden in elf Wohngruppen leben, die für jeweils acht bis zwölf Bewohner ausgerichtet sind. Jeder wird in einem Einzelzimmer mit geräumigem Badezimmer untergebracht.
Die Bewohnerzimmer im Erdgeschoss verfügen auch über barrierefrei zugängliche Terrassen. Große Fenster sorgen für Tageslicht. In jeder Wohngruppe gibt es zudem eine Gemeinschaftsküche. Und die Wohnbereiche, die bereits fertig sind, wurden in hellen, freundlichen Farben gestrichen.
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Im Heim wird es, obwohl die Wohngruppen über Küchen verfügen, auch weiterhin den großen Gemeinschaftsspeisesaal geben, der für alle Bewohner zugänglich ist. "Im Speisesaal wird zudem auch eine Theke eingerichtet", erklärt Knapp. Vor dem Saal wird es eine Terrasse geben, so dass die Senioren bei schönem Wetter draußen sitzen können. So können sie trotz des Wohngruppenkonzepts weiterhin mit allen Hausbewohnern soziale Kontakte pflegen.
Im neuen Glasanbau werden Eingangsbereich und Empfang untergebracht. Ebenso weitere Aufenthaltsbereiche für Bewohner. Aus den oberen Stockwerken ermöglicht die Glaskonstruktion einen wunderbaren Ausblick auf Waldhausen. Spezialglas mit hohem UV-Schutz sorgt dafür, dass es im Anbau im Sommer nicht heiß wird.
Auch die heimeigene Kapelle wird komplett saniert. Die Einrichtung wird ebenfalls erneuert. "Die Fenster aus Glasmosaik haben uns etwas Kopfzerbrechen bereitet, da sie nach dem Umbau aufgrund ihrer Maße nicht mehr in die Kapelle passen. Wir haben uns jedoch entschieden, sie zu erhalten und als Dekoration in der Kapelle zu belassen. Sie werden mit Licht angestrahlt, was für einen schönen Effekt sorgen wird", berichtet der Heimleiter.
Die Andachten, die in der Kapelle gehalten werden, sollen auch per hauseigenem Sender in die Bewohnerzimmer übertragen werden. "Wir möchten auch die Gottesdienste, die in der Pfarrkirche gefeiert werden, mit Bild und Ton übertragen und prüfen gerade, inwiefern das realisiert werden kann", so Knapp. Aber nicht nur für die Bewohner wird der Aufenthalt in St. Josef schöner, sondern auch für das Pflegepersonal. "Da das Heim in Wohngruppen aufgeteilt wird, werden die Pflegenden in Zukunft in kleineren Organisationseinheiten arbeiten", blickt Knapp in die nahe Zukunft. Auch ein weiterer Aufzug wurde installiert.
Die Umbaumaßnahmen und die Umsetzung des Rechts der Bewohner auf ein Einzelzimmer sorgen dafür, dass sich die Heimplätze von 120 auf 100 reduzieren. Sobald die Sanierung fertiggestellt ist, die für das Heim eine große Aufwertung darstellt, ist St. Josef für die nächsten 20 Jahre gut gerüstet. An der Sanierung sind Hollerbach Bau aus Hardheim, Hestermann aus Mosbach, Johmann aus Limbach, das Ingenieurbüro Spohn aus Mosbach und das Ingenieurbüro Mackert aus Hettingen beteiligt. Architekt ist Wendelin Kuhn aus Höpfingen.
Obwohl die Bauarbeiten während des laufenden Heimbetriebs für alle Beteiligten natürlich auch eine Belastung darstellen, ist Steffen Knapp mit der Situation zufrieden: "Die Firmen nehmen große Rücksicht auf die Bewohner."



