Soll ein Sendemast auf die "Linde"?
Stadt erhofft sich von Umfrage unter Bürgern ein Meinungsbild

Hirschhorn. (MD) Die Stadt Hirschhorn befragt die Langenthaler Bürger zur Errichtung eines Funkmastes auf dem Dach des ehemaligen Gasthofs "Linde" in der Waldmichelbacher Straße 7. Der Mast soll zur Verbesserung der Mobilfunkqualität im Ortsteil beitragen. Da es sich um ein recht sensibles Thema handelt, will man dieses möglichst in einem breiten Konsens klären.
Angefangen hatte alles im August vergangenen Jahres. Da startete die Deutsche Telekom ihr Programm "Wir jagen Funklöcher". Im Rahmen dieses Projekts wurden bundesweit 180 Kommunen ermuntert, daran teilzunehmen. Die Auserwählten sollten dann in den Genuss für sie kostenfreier Funkmasten zwecks besserer Datenübertragung kommen. Langenthal, in dem der Handyempfang so gut wie nicht funktioniert, wurde ins Programm einbezogen. Unter der Voraussetzung, dass man der Telekom einen geeigneten, möglichst in städtischer Hand befindlichen Standort für eine Mastenanlage anbieten kann.
Die Stadt Hirschhorn schlug dafür den Standort am Pumpwerk vor. Doch der erwies sich nach einer Vor-Ort-Prüfung durch Fachleute als nicht geeignet, wie Bürgermeister Oliver Berthold in der jüngsten Stadtverordnetenversammlung vergangene Woche informierte. Also wurde nach Alternativen gesucht, der Hochbehälter sowie das Feuerwehrhaus näher unter die Lupe genommen. Das Spritzenhaus wurde von den beiden Telekom-Experten als idealer Standort angesehen. Allerdings wies Berthold seinerzeit bereits darauf hin, dass das Gebäude neben der Kindertagesstätte "Gernegross" liegt, und ein Mobilfunkstandort neben dieser Einrichtung daher ausgeschlossen sei. Und somit wäre das Projekt eigentlich gestorben.
Wie Berthold versicherte, möchte die Stadt trotzdem versuchen, für Langenthal eine moderne und zukunftssichere Mobilfunkversorgung sicherzustellen. Als Alternative böte sich nach Einschätzung der Telekom-Mitarbeiter das Dach der ehemaligen "Linde", in der mittlerweile ein Bau- und Sanierungsunternehmen residiert, an. Der Eigentümer wäre laut Berthold grundsätzlich zur Vermietung bereit. Die Frage sei daher nun, ob die Telekom ihren Akquisiteuren signalisieren kann, dass der Mietvertrag abgeschlossen werden kann. Daher will man das Thema nun über die Bürgerbefragung, für die man auf eine rege Teilnahme hofft, klären. Der im Ortsteil wohnende Lukas Hering (CDU) hatte in der Stadtverordneten betont, "dass seiner Einschätzung nach " der überwiegende Teil der Bevölkerung dafür ist".
Die Angelegenheit hatte bereits in den zurückliegenden Wochen und Monaten für Wirbel gesorgt. IT-Fachmann Tristan Schlander, ebenfalls in Langenthal beheimatet, hatte gar eine online-Petition pro Funkmast gestartet, eine "Bürgerinitiative Bergstraße", deren Vorsitzende in Hirschhorn zu Hause ist, sprach sich vehement dagegen aus. Mit dem Fragebogen erhofft man sich ein Meinungsbild. Der soll ausgefüllt bis Sonntag, 29. November, bei der Stadt eingehen.



