Haltestellen barrierefrei ausbauen
Die Gesamtmaßnahme soll 285.000 Euro kosten. Der Umbau in Igelsbach ist am teuersten.

Hirschhorn. (MD) Barrierefrei ausgebaut werden sollen noch dieses Jahr vier Bushaltestellen in Hirschhorn und den Ortsteilen Langenthal und Hessisch Igelsbach. Dann werden dort keine Klapprampen für den Einstieg zu den Fahrzeugen mehr nötig sein. Zudem soll es taktile Leitsysteme für Sehbehinderte geben. Das lässt sich die Stadt was kosten: Die Gesamtmaßnahme ist mit rund 285.000 Euro veranschlagt, wozu es aber eine Förderung von gut 114.000 Euro geben soll. Simone Rell vom Planungsbüro Schulz aus Hirschberg stellte in der letzten Stadtverordnetenversammlung vor der Sommerpause im Bürgersaal die Pläne vor.
Die Haltestellen in der Hirschhorner Bahnhofstraße liegen beide am Fahrbahnrand. Die Fahrbahnränder sind mit Hochborden und Rinnenplatten ausgebaut, die Oberfläche mit Pflaster befestigt. Auf den Ausbau der Haltestelle auf der Ostseite will man wegen der dortigen Einbahnregelung verzichten. Die "Bedarfshaltestelle" auf der Westseite soll möglichst vor den Service-Point am Bahnhof im Bereich zwischen der Einfahrt und dem Eingang verlegt und zwölf Meter lang werden. Um die Vorgaben gemäß dem Personenbeförderungsgesetz zu erfüllen, ist eine Busbordsteinhöhe von 22 Zentimetern vorgesehen. Dort eine Wartehalle zu bauen, ist nicht möglich. Mit geplanten Kosten von 26.700 Euro ist dies die günstigste Einzelmaßnahme.
Am teuersten ist der Umbau in Igelsbach, der 129.000 Euro kosten soll. Dabei sollen Gehweg, Böschung und auch Platzgestaltung verändert werden. Auch dort sind eine Haltestellenlänge von zwölf Metern und eine Bordsteinhöhe von 22 Zentimetern vorgesehen. Zum daneben befindlichen Spielplatz soll ein Zaun als Abgrenzung dienen. Auch der große Baum soll erhalten werden. Geplant ist außerdem der Bau einer neuen Wartehalle. Bei dieser Maßnahme hakten Stadtverordnete ein. Denn die Haltestelle nutzten ja nicht nur Bürger aus Hessisch Igelsbach, sondern auch aus dem badischen Teil. Bürgermeister Oliver Berthold soll sich daher zwecks finanzieller Beteiligung mit seinem Eberbacher Amtskollegen in Verbindung setzen.
In Langenthal befinden sich die Haltestellen in der Wald-Michelbacher Straße und sind als Busbuchten ausgeführt. Sie weisen allerdings nicht die ausreichende Breite von drei Metern zum Aufstellen von Bussen auf. Künftig sollen die Busse am Fahrbahnrand halten, womit es mehr Platz gibt und ein Überholen von anderen Fahrzeugen unterbunden wird. Beide Haltestellen sollen etwas versetzt werden. Für Langenthal Mitte Nord mit neuer Wartehalle sind 51.000 Euro eingeplant, für Langenthal Mitte Süd mit Wartehalle 78.600 Euro.
Laut Rell könnte die Ausschreibung bereits Mitte/Ende August herausgegeben werden. Unter der Voraussetzung, dass der Förderbescheid da ist. Die Submission ist gemäß "Fahrplan" für Ende September vorgesehen, mit dem Bau könnten die Arbeiter Ende Oktober/Anfang November loslegen.
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Die Baupreissteigerungen verschonten auch Hirschhorn nicht. Wie die Diplom-Ingenieurin erklärte, liege man mit den nun ermittelten Kosten hunderttausend Euro über dem ursprünglichen Ansatz. Die Stavo nahm’s zur Kenntnis. In der Stadt gebe es doch noch andere Bushaltestellen, sagte Profil-Fraktionsvorsitzender Bernhard Reichert und wollte wissen, warum man gerade diese vier ausbaue. Grundlage für die Maßnahme sei das Personenbeförderungsgesetz, antwortete Simone Rell. Die Verkehrsbehörde lege dabei Prioritäten fest.